Verschlechte Wirtschaftslage in Kenia
In den letzten Wochen hat sich der KSh. um über 10% abgewertet gegenüber dem US$ auf eine Spitze bis ca. 107 KSh./US$. Eigentlich nicht alarmierend, der US$ ist gegenüber fast allen Währungen am Steigen und insbes. die Währungen von Entwicklungsländern gerieten massiv unter die Räder (30-40% Verlust).
Da hat sich Kenia eigentlich gut gehalten, aber was verdächtig ist, ist die Hartnäckigkeit, wie die CBK (Central Bank of Kenya) den Wechselkurs verteidigt.
Da muss ein fauler Hund begraben sein. (Nicht Deiner, Kamau )
Als aufmerksamer Leser von Daily Nation Digital und Standard Digital bin ich der Meinung, dass sich in Kenia ein wirtschaftlicher Absturz abzeichnet:
- 2014 stieg das Bruttosozialprodukt um 35%, aber davon waren ca. 30% wegen einer statistischer Aenderung. Die Kaufkraft wurde um 30% erhöht, da diese in den Vorjahren unterschätzt wurde. Es wurde also nicht mehr produziert, aber die Verschuldungsquote sank, was die Regierung ermunterte, sofort neue Schulden anzuhäufen.
- Dabei nahm die Regierung 2014 2 Anleihen am internationalen Kapitalmarkt von US$ 2 Milliarden auf, verzinst zu 5-7%. Die Inlandverschuldung in KSh steigt unaufhörlich wegen der massiven Budgetdefizite und die Verzinsung schlägt zweistellig zu Buche. Da der Dollarkurs steigt und immer neue Staatspapiere in KSh. aufgelegt werden, steigt die Verschuldung fast unkontrolliert und war im Sommer 2015 schon auf 70% des BSP.
- Die Exportpreise von Tee, Kaffee, Blumen, Gemüse und Fisch sind stark am Sinken, der Tourismus ist eingebrochen. Das Handelsbilanzdefizitist massiv gestiegen. Der Zinsenablieferungen an das Ausland steigen und steigen.
- Die Regierung hat die Chinesen beauftragt, grosse Infrastrukturbauten hinzustellen. Namentlich die Bahn Mombasa-Nairobi, die ca. US$ 4 Milliarden kosten wird. Davon hat Kenia 15% vorbezahlt, der Rest wird auf den Schuldenberg draufgeschlagen.
Die CBK verteidigt den KSh. mit allen Mitteln, der Diskontsatz steht auf 13%
Gestern am 25.09.2015 wurde die Verzinsung der Staatspapiere massiv erhöht: 91 Tage Treasury Bills von 14,5% auf 18,6%, 1 Jahr Treasury Bond von 16,4% auf 19,1%. Der Zins für Interbanken-Ausleihungen blieb stabil bei ca. 25,7%. Die kenianischen Medien feiern schon den Erfolg: der Dollar steht bei 105,1 KSh. Ausländische Fonds sollen solche hochrentierende Anleihen gekauft haben mit Dollars. Aber der kenianische Staat (indirekt der Steuerzahler)
müssen den Schuöldendienst schultern.
Die Zinssätze für Hypotheken, Firmenkrediten und ungesicherte Konsumkredite steigen unaufhörlich und wenn der Zinsanstieg vom Freitag auch noch weitergegeben wird, dann gute Nacht. Bei solchen horrenden Zinssätzen, wird der Kapitaldienst enorm schwierig und dann muss man noch berücksichtigen, dass der klamme Staat auch noch über Steuern soviel abgreift wie er kann.
Die CBK weiss sicher Bescheid über diese Mechanismen. Wieso verteidigt sie den KSh. mit allen Mitteln und erhöht die Zinsen ins unermessliche?
Die Antwort ist: Die Banken und die Firmen haben sich in der Vergangenheit in US$ verschuldet, weil dort das Zinsniveau merklich tiefer war. Speziell die Banken haben Riesengewinne gemacht, da sie höher verzinsliche KSh.-Kredite ausgeliehen haben. Nun schwindet das Vertrauen in Kenia und der US$ wird global stärker, das Kartenhaus droht einzustürzen. Der KSh. muss mit allen Mitteln gestützt werden, damit keine Panik entsteht, und die Schuldner koste was es wolle, einen Run auf den US$ veranstalten, damit die Rückzahlung der Kredite gesichert ist. Die Zinsen in KSh. sind schon am Limit und das Handelsbilanzdefizit nimmt unaufhörlich zu. Die Anzeichen stehen auf Kapitalflucht.
Auch die Börse Nairobi (wie viele andere auf der Welt) sind stark rückläufig, und wie oben erwähnt, sind die wirtschaftaftlichen Aussichten schlecht, also wird die Börse nochamals sinken und nicht mehr Wachstumstreiber sein, sondern Vernichter von Wert, zudem, wenn die ausländischen Anleger verkaufen, wird Kapital von Kenia abgezogen.
Das Geschäftsmodell der Immobilienspekulation stösst auch an seine Grenzen. Billiges Staatsland in Privatbesitz überführen, bauen und teuer verkaufen funktioniert nicht mehr. Wer soll all die Häuser und Wohnungen kaufen, wenn der Kredit austrocknet und eine Wirtschaftskrise im Anrollen ist?
Wenn wenigstens die Regierung etwas zur Stabilisierung tun würde.
Das Bildungswesen liegt seit 3 Wochen darnieder. Die Regierung wurde vom Obersten Gericht verurteilt, den Lehrern eine Lohnerhöhung von 17 Mia. Ksh.
zu leisten. Die Regierung hat das Geld nicht und hat Angst, dass wenn sie zahlt, dass andere Berufsgruppen kommen und auch 30% und mehr Lohnerhöhung wollen. Eine ganze Generation Schüler verliert vielleicht ein Schuljahr und das ganze Schulsystem ist im Chaos.
Die Dezentralisierung mit den Counties hat ausser Bürokratie und noch mehr Günstlingen nichts gebracht. Das Gesundheitswesen ist schlechter als vorher.
Die Regierung plant die indirekten Steuern zu erhöhen, um nichth mehr in Defizite zu versinken.
Und zuletzt noch eine exemplarische Nachricht vom Daily Nation vom 25.09.2015.
Der Milchverarbeiter Brookside gibt bekannt, dass ab 1.10.2015 die Produzentenpreise für Milch um 4 KSh. pro Liter gesenkt werden. Die alten Preise waren 31 - 35 KSh. pro Liter brutto. Es werden noch die Transportkosten von 3 - 6 in Abzug gebracht. Somit hatte ein Produzent netto 25 - 32 KSh. pro Liter. Neu ab 1.10.2015 KSh. 21 - 28 KSh. In diesem ganzen Kontext von Kreditverkanppung und hohen Zinsen sind solche Massnahmen tödlich. Die Investition in diese Anlagen wird wertlos und nur das Vieh kann noch verwertet werden, aber hochwertige Milchkühe zu schlachten ....
Aergerlich ist auch, dass Brookside die Preise für Milch und Butter sicherlich nicht senken wird, auch wenn die Produkte überteuert und schlechter Qualität sind.
In den letzten Wochen hat sich der KSh. um über 10% abgewertet gegenüber dem US$ auf eine Spitze bis ca. 107 KSh./US$. Eigentlich nicht alarmierend, der US$ ist gegenüber fast allen Währungen am Steigen und insbes. die Währungen von Entwicklungsländern gerieten massiv unter die Räder (30-40% Verlust).
Da hat sich Kenia eigentlich gut gehalten, aber was verdächtig ist, ist die Hartnäckigkeit, wie die CBK (Central Bank of Kenya) den Wechselkurs verteidigt.
Da muss ein fauler Hund begraben sein. (Nicht Deiner, Kamau )
Als aufmerksamer Leser von Daily Nation Digital und Standard Digital bin ich der Meinung, dass sich in Kenia ein wirtschaftlicher Absturz abzeichnet:
- 2014 stieg das Bruttosozialprodukt um 35%, aber davon waren ca. 30% wegen einer statistischer Aenderung. Die Kaufkraft wurde um 30% erhöht, da diese in den Vorjahren unterschätzt wurde. Es wurde also nicht mehr produziert, aber die Verschuldungsquote sank, was die Regierung ermunterte, sofort neue Schulden anzuhäufen.
- Dabei nahm die Regierung 2014 2 Anleihen am internationalen Kapitalmarkt von US$ 2 Milliarden auf, verzinst zu 5-7%. Die Inlandverschuldung in KSh steigt unaufhörlich wegen der massiven Budgetdefizite und die Verzinsung schlägt zweistellig zu Buche. Da der Dollarkurs steigt und immer neue Staatspapiere in KSh. aufgelegt werden, steigt die Verschuldung fast unkontrolliert und war im Sommer 2015 schon auf 70% des BSP.
- Die Exportpreise von Tee, Kaffee, Blumen, Gemüse und Fisch sind stark am Sinken, der Tourismus ist eingebrochen. Das Handelsbilanzdefizitist massiv gestiegen. Der Zinsenablieferungen an das Ausland steigen und steigen.
- Die Regierung hat die Chinesen beauftragt, grosse Infrastrukturbauten hinzustellen. Namentlich die Bahn Mombasa-Nairobi, die ca. US$ 4 Milliarden kosten wird. Davon hat Kenia 15% vorbezahlt, der Rest wird auf den Schuldenberg draufgeschlagen.
Die CBK verteidigt den KSh. mit allen Mitteln, der Diskontsatz steht auf 13%
Gestern am 25.09.2015 wurde die Verzinsung der Staatspapiere massiv erhöht: 91 Tage Treasury Bills von 14,5% auf 18,6%, 1 Jahr Treasury Bond von 16,4% auf 19,1%. Der Zins für Interbanken-Ausleihungen blieb stabil bei ca. 25,7%. Die kenianischen Medien feiern schon den Erfolg: der Dollar steht bei 105,1 KSh. Ausländische Fonds sollen solche hochrentierende Anleihen gekauft haben mit Dollars. Aber der kenianische Staat (indirekt der Steuerzahler)
müssen den Schuöldendienst schultern.
Die Zinssätze für Hypotheken, Firmenkrediten und ungesicherte Konsumkredite steigen unaufhörlich und wenn der Zinsanstieg vom Freitag auch noch weitergegeben wird, dann gute Nacht. Bei solchen horrenden Zinssätzen, wird der Kapitaldienst enorm schwierig und dann muss man noch berücksichtigen, dass der klamme Staat auch noch über Steuern soviel abgreift wie er kann.
Die CBK weiss sicher Bescheid über diese Mechanismen. Wieso verteidigt sie den KSh. mit allen Mitteln und erhöht die Zinsen ins unermessliche?
Die Antwort ist: Die Banken und die Firmen haben sich in der Vergangenheit in US$ verschuldet, weil dort das Zinsniveau merklich tiefer war. Speziell die Banken haben Riesengewinne gemacht, da sie höher verzinsliche KSh.-Kredite ausgeliehen haben. Nun schwindet das Vertrauen in Kenia und der US$ wird global stärker, das Kartenhaus droht einzustürzen. Der KSh. muss mit allen Mitteln gestützt werden, damit keine Panik entsteht, und die Schuldner koste was es wolle, einen Run auf den US$ veranstalten, damit die Rückzahlung der Kredite gesichert ist. Die Zinsen in KSh. sind schon am Limit und das Handelsbilanzdefizit nimmt unaufhörlich zu. Die Anzeichen stehen auf Kapitalflucht.
Auch die Börse Nairobi (wie viele andere auf der Welt) sind stark rückläufig, und wie oben erwähnt, sind die wirtschaftaftlichen Aussichten schlecht, also wird die Börse nochamals sinken und nicht mehr Wachstumstreiber sein, sondern Vernichter von Wert, zudem, wenn die ausländischen Anleger verkaufen, wird Kapital von Kenia abgezogen.
Das Geschäftsmodell der Immobilienspekulation stösst auch an seine Grenzen. Billiges Staatsland in Privatbesitz überführen, bauen und teuer verkaufen funktioniert nicht mehr. Wer soll all die Häuser und Wohnungen kaufen, wenn der Kredit austrocknet und eine Wirtschaftskrise im Anrollen ist?
Wenn wenigstens die Regierung etwas zur Stabilisierung tun würde.
Das Bildungswesen liegt seit 3 Wochen darnieder. Die Regierung wurde vom Obersten Gericht verurteilt, den Lehrern eine Lohnerhöhung von 17 Mia. Ksh.
zu leisten. Die Regierung hat das Geld nicht und hat Angst, dass wenn sie zahlt, dass andere Berufsgruppen kommen und auch 30% und mehr Lohnerhöhung wollen. Eine ganze Generation Schüler verliert vielleicht ein Schuljahr und das ganze Schulsystem ist im Chaos.
Die Dezentralisierung mit den Counties hat ausser Bürokratie und noch mehr Günstlingen nichts gebracht. Das Gesundheitswesen ist schlechter als vorher.
Die Regierung plant die indirekten Steuern zu erhöhen, um nichth mehr in Defizite zu versinken.
Und zuletzt noch eine exemplarische Nachricht vom Daily Nation vom 25.09.2015.
Der Milchverarbeiter Brookside gibt bekannt, dass ab 1.10.2015 die Produzentenpreise für Milch um 4 KSh. pro Liter gesenkt werden. Die alten Preise waren 31 - 35 KSh. pro Liter brutto. Es werden noch die Transportkosten von 3 - 6 in Abzug gebracht. Somit hatte ein Produzent netto 25 - 32 KSh. pro Liter. Neu ab 1.10.2015 KSh. 21 - 28 KSh. In diesem ganzen Kontext von Kreditverkanppung und hohen Zinsen sind solche Massnahmen tödlich. Die Investition in diese Anlagen wird wertlos und nur das Vieh kann noch verwertet werden, aber hochwertige Milchkühe zu schlachten ....
Aergerlich ist auch, dass Brookside die Preise für Milch und Butter sicherlich nicht senken wird, auch wenn die Produkte überteuert und schlechter Qualität sind.