Fernbeziehung - klappt das?

    Fernbeziehung - klappt das?

    Hallöchen,

    ich oute mich mal, in der Hoffnung, über die entstehende Diskussion vielleicht neue Erkenntnisse zu gewinnen.

    Ich habe via Internet eine Kenianerin kennen gelernt und war unlängst 6 Wochen in Kenia. Damit sind meine diesjährigen Urlaubstage aufgebraucht und nun haben wir eine Fernbeziehung.

    Um etwaigen Äußerungen direkt die Luft zu nehmen: Ja, ich entspreche allen bösen Vorurteilen:
    - ich bin 45, sie ist 25
    - ich unterstütze sie finanziell

    Von gescheiterten Beziehungen dieser Art kann man viel lesen, Aber mich treibt die Hoffnung, dass es bei mir funktionieren wird.

    Tips, Meinungen, Erfahrungen?
    Also wenn man über alle Ohren verliebt ist, macht man sich keine Sorgen ob es klappt :)

    Wenn man sich darüber sorgt ob eine Fernbeziehung funktioniert, kann man auch weiter gehen und darüber nachdenken als Mann eine Kenyanerin lieber hier in Deutschland zu finden. Es gibt jede Menge Partys ... die nächste ist am Wochenende z.B. in Berlin



    und abends


    Hi,

    also als aller erstes sollte man sich so verhalten, wie man es auch hier in unserer Heimat handhaben würde.

    Lerne ich hier in meiner Umgebung eine Frau kennen und ziehe mit Ihr paar Tage rum, würde ich nach dieser kurzen Zeit kein Geld geben.
    Etwas anderes ist es, wenn zum Essen einladen oder ähnliches.

    Eine Beziehung muss sich aufbauen, ob hier in Deutschland oder auch im Ausland.

    Nach so einer kurzen Zeit Gelder versenden halte ich für eine nicht so tolle Idee, es gibt ein Sprichwort:

    Geld zerstört die Freundschaft

    Zumal nach einer kurzen Zeit, meiner Meinung nach, keinerlei Vertrauen aufgebaut werden kann ...
    Echte und wirkliche Liebe bedarf keinerlei Geld, da es um andere Dinge geht.

    In den meisten Fällen die ich kenne, wo regelmäßig Geld geflossen ist, hat sich das so lange hingezogen, bis der Zahler irgendwann bemerkt hat, dass etwas nicht stimmt und dadurch die Freundschaft das logische Ende gefunden hat.

    Dann sollte man auch beachten, an welchem Eck man seine Liebe gefunden hat, ist es an der Küste, steigt das Risiko natürlich um ein vielfaches, dass man halt einfach beschissen wird.
    Der Schmerz ist weniger, wenn man im Vorfeld etwas auf sich und seinem Benehmen aufpasst,
    Benehmen hat auch etwas damit zu tun, ob man sich so gibt, wie es viele Afrikaner denken, dass bei einem Mzungu immer Geld aus dem Bankautomat kommt, oder man genau solche Dinge einfach bleiben lässt ...

    Es kann klappen, aber man sollte diese Menschen nicht auf diesen Wegen unterschätzen, die haben die Instinkte für das Überleben noch, also ganz anders, wie wir hier in Europa, bzw. der Großteil hier in Europa, da sind diese Instinkte leider total verkümmert ...

    Kritik kann positiv sein, wenn man mal genau darüber nachdenkt und sich einfach so benimmt, wie man es auch hier in Deutschland tun würde.

    Lieber Roger, würdest du hier in Deutschland eine deutsche Frau kennen lernen, mit ihr paar Tage umher ziehen und Sie dann nicht mehr sehen, nur noch per Internet und regelmäßige Zahlungen tätigen, oder würdest du hier in Deutschland etwas damit warten ?
    ;)


    mzungu
    Servus Mzungu,

    danke. Das klingt absolut plausibel.

    Leider ist das nicht so einfach.

    Am Anfang war das absolut klar. Eigentlich hatte ich das anfangs nicht einmal ernst genommen. Aber je länger wir chatteten, desto interessierter wurde ich. Natürlich kommt man dann auf die Idee, einander zu treffen. Ein gemeinsamer Urlaub in Diani Beach schien eine gute Option. Allerdings hatte sie nicht einmal das Geld, um quer durch das Land nach Mombasa zu reisen. Also habe ich ihr erstmals Geld geschickt: Bus, Haare machen, ein par Klamotten. 200€ halt. Mir war mein Risiko klar: Es könnte passieren, dass sie nicht da sein würde, nur auf das Geld aus war. Aber sie war da.

    Natürlich habe ich unseren gemeinsamen Urlaub bezahlt. Die ursprünglichen zwei Wochen habe ich auf sechs Wochen ausgedehnt. Es war wundervoll.

    Und nun?

    Ich kann so bald nicht wieder hinfliegen. Erst wieder im Januar. Nach sechs Wochen Urlaub heiraten, damit sie herkommen kann? Nein, den Schritt möchte ich noch nicht gehen. Das ginge mir zu schnell.

    Natürlich ist mir klar, wie schwer es ist, dort einen Job zu finden. Sie hat nur den Schulabschluss, keine Ausbildung, keine Berufserfahrung. Ich möchte nicht, dass sie leidet. Also helfe ich. Etwas Geld, ein gutes Smartphone usw.

    Kurz: Ich tue genau das, was ich hier nie tun würde.
    Hi,

    na zumindest siehst du selbst, dass du dich anders veraltest, wie normal :)

    Bezahle nicht zu viel..., mit 200€ kann man als Kenianer in Kenia schon eine ganze Weile klar kommen ;)
    Solange es dir nicht weh tut, ist es ok, aber gehe von dem Durchschnittslohn in Kenia aus, wenn du unterstützen willst ...

    Das mit dem heiraten und dann hier her kommen hast du dir gerade selbst beantwortet ...
    Keinen Job, kein Bankkonto mit regelmäßigem Einkommen bedeutet, no Way um hier ein Visum zu bekommen, der Heiratsschein nützt dir da eh nichts, ist eher kontraproduktiv !! ;)

    Passe halt auf dich auf und bedenke, es ist bei weitem schwieriger als du dir denkst, eine Kenianerin hier nach Deutschland zu bekommen, da haben sich schon andere Schlaulies die Zähne aus gebissen und es kostet dann mal richtig Geld, ob es dann klappt oder nicht.

    Am besten kann es klappen, wenn du auch die Möglichkeit hast, des öfteren mal ein halbes Jahr in Kenia zu wohnen, so hat nach einer gewissen Zeit jeder von euch Beiden Einblick in die andere Welt wie sie wirklich ist und man kann dann zusammen klären, wo man leben will.

    Sehr viele Afrikaner würden freiwillig niemals nach Europa gehen, wenn nicht, als Beispiel, finanzielle Gründe im Raum stehen.

    Dein Urlaub war sicher sehr schön, hast dir für den Einstieg ein nettes Eck ausgesucht, soweit so gut, hast du dir einen Traum erfüllt.
    Aber wie gesagt, die kenianische Fliege kennt keine Gnade, mich hat die auch gestochen, man kommt nie mehr davon weg und umso mehr man aufpasst, desto schöner kann es werden und man kommt dann auch mit den Menschen dort sehr gut klar.
    Egal wo ich hin gehe, ob in Afrika oder auch hier in Europa, bin ich unter Afrikaner, geht es nicht lange, dann bin ich ein Brother mit schwarzem Herz ;)


    mzungu
    Hallo Roger,

    auch ich habe eine Fernbeziehung zu einer Kenianerin. Ok ich lernte sie jetzt nicht übers Internet kennen aber ich denke das spielt keine Rolle. Da ich das Land etwas kenne blieb ich natürlich misstrauisch was für die Beziehung nicht förderlich ist. Jetzt nach 1,5 Jahren treue ich Ihr immer noch keine 100% und das weiß sie auch. Dennoch genießen wir die Zeit sehr miteinander.

    Ich habe das Glück, dass ich ihr (noch) kein Geld schicken musste das sie einen Job hat und auch eine Wohnung in Mombasa direkt. Zur zeit macht Sie sogar ihren Führerschein ohne dass ich einen cent dafür zahle.
    Jedoch muss ich ehrlich sagen dass ich mir nicht sicher bin ob die Beziehung noch bestand hält wenn Sie mich nach Geld fragt. Wie Mzungu schon sagte "Geld zerstört die Freundschaft"

    Natürlich weiß ich auch dass es nicht so einfach ist dort einen Job zu finden. Und ich finde auch amn sollte niemanden belehren. Gewarnt wurdest du ja bestimmt schon oft genug und ich finde du solltest es einfach versuchen aber dennoch vorsichtig sein. Nicht alle sind böse, und wie im echten leben gibt es eine gute und eine schlechte Seite.

    Ich wünsche dir viel Glück und vielleicht sieht man sich ja mal im Januar da ich auch von Dezember bis Mitte Januar dort bin.