Ich möchte euch einen Artikel des ORF von heute nicht vorenthalten (fm4.orf.at/stories/2997752/):
>>>>>Wie die schwarze Aktivistin Vanessa Nakate von einem Foto verschwand
Nach einer fragwürdigen Bildbearbeitung wurden Rassismus-Vorwürfe gegen die Agentur Associated Press laut.
Von Jenny Blochberger
Zum aktuell stattfindenden Weltwirtschaftsgipfel im schweizerischen Davos waren neben Wirtschaftstreibenden auch junge Klimaaktivist*innen angereist, um auf die Klimakatastrophe aufmerksam zu machen. Neben der Galionsfigur der Bewegung, Greta Thunberg, waren auch Loukina Tille, Luisa Neubauer, Vanessa Nakate und Isabelle Axelsson anwesend.
Zu sehen waren auf einem von der Agentur Associated Press verbreiteten Foto aber nur vier von ihnen – die ugandische Klimaaktivistin Vanessa Nakate am linken Bildrand wurde einfach weggeschnitten.
Eine Frage der Bildkomposition, wie die Agentur meinte? Möglich, trotzdem ist es in höchstem Maße unsensibel, ausgerechnet die einzige schwarze Aktivistin unsichtbar zu machen. Die Kritik an dieser Vorgangsweise ließ nicht auf sich warten:
Die Agentur erklärte zunächst, dass das Gebäude hinter Nakate die Bildkomposition gestört hätte und sie deswegen weggeschnitten worden wäre. Das ist durchaus möglich; aber jede*r journalistisch tätige Fotograf*in muss sich dessen bewusst sein, dass ein Bildausschnitt nicht nur ästhetische Richtlinien zu erfüllen hat, sondern auch und vor allem inhaltliche. Von einer Menschenmenge nur ein paar Menschen herauszugreifen ist eine Sache; von fünf Personen nur eine wegzulassen ist etwas, was man sich genau überlegen sollte. Wenn es sich bei dieser Person noch dazu um das einzige schwarze Gruppenmitglied handelt, muss man sich zumindest den Vorwurf gefallen lassen, keinerlei journalistisches Feingefühl zu besitzen.
AP hat sich inzwischen entschuldigt:
We regret publishing a photo this morning that cropped out Ugandan climate activist Vanessa Nakate, the only person of color in the photo. As a news organization, we care deeply about accurately representing the world that we cover. We train our journalists to be sensitive to issues of inclusion and omission. We have spoken internally with our journalists and we will learn from this error in judgment.
<<<<<
Dazu der Tweet von Vanessa Nakate:
>>>>
You didn't just erase a photo
You erased a continent
But I am stronger than ever pic.twitter.com/J34WMXvPAo
— Vanessa Nakate (@vanessa_vash) 24. Januar 2020
<<<<
und andere:
>>>>
What a stunning example of how racism in media circles erases the work of non-white climate activists. @vanessa_vash was cropped out of this Markus Schreiber
photograph by @AP.
(If you want to turn something bad into good, go and follow Vanessa right now. She is ace) pic.twitter.com/ODAI3j1LtQ
— Ketan Joshi (@KetanJ0) 24. Januar 2020
<<<<
>>>>
It's racist but even worse, it's cynically erasing the diversity of the youth climate movement. They probably think that if progressive and nonwhite viewers come to see the movement as a bunch of privileged white kids, it's a good reason to switch off and not take it seriously.
— Nicki J (@mtdruittnoir) 25. Januar 2020
<<<<
Meine Meinung dazu ist, dass eine offenbar publikumsgeile Person unbedingt am Foto zu sehen sein will.
Glücklich, dass sie eine dunkle Hautfarbe hat und so die Rassismusbeschwerde als Grund findet, einzuschreiten. denn wenn sie hellhäutig (und nicht lesbisch oder transgender) wäre, hätte sich niemand auch nur im Geringsten dafür interessiert.
Alleine dass ein Bildausschnitt mit einer Person weniger einen ganzen Kontinent(!) löschen soll, d.h. eine Person einen ganzen Kontinent repräsentiert finde ich etwas nahe am Größenwahn?!
Gut finde ich auch "come to see the movement as a bunch of privileged white kids" - in Anbetracht dessen, dass Kinder aus Uganda wohl lokal noch deutlich privilegierter sein müssen, um eine Reise nach Davos finanzieren zu können, würde sich ein solcher Gedanke für nicht-europäische Teilnehmer wohl eher aufdrängen.
Wie ist eure Meinung dazu - bzw. die eurer (möglichweise) schwarzafrikanischen Gefährten?
>>>>>Wie die schwarze Aktivistin Vanessa Nakate von einem Foto verschwand
Nach einer fragwürdigen Bildbearbeitung wurden Rassismus-Vorwürfe gegen die Agentur Associated Press laut.
Von Jenny Blochberger
Zum aktuell stattfindenden Weltwirtschaftsgipfel im schweizerischen Davos waren neben Wirtschaftstreibenden auch junge Klimaaktivist*innen angereist, um auf die Klimakatastrophe aufmerksam zu machen. Neben der Galionsfigur der Bewegung, Greta Thunberg, waren auch Loukina Tille, Luisa Neubauer, Vanessa Nakate und Isabelle Axelsson anwesend.
Zu sehen waren auf einem von der Agentur Associated Press verbreiteten Foto aber nur vier von ihnen – die ugandische Klimaaktivistin Vanessa Nakate am linken Bildrand wurde einfach weggeschnitten.
Eine Frage der Bildkomposition, wie die Agentur meinte? Möglich, trotzdem ist es in höchstem Maße unsensibel, ausgerechnet die einzige schwarze Aktivistin unsichtbar zu machen. Die Kritik an dieser Vorgangsweise ließ nicht auf sich warten:
Die Agentur erklärte zunächst, dass das Gebäude hinter Nakate die Bildkomposition gestört hätte und sie deswegen weggeschnitten worden wäre. Das ist durchaus möglich; aber jede*r journalistisch tätige Fotograf*in muss sich dessen bewusst sein, dass ein Bildausschnitt nicht nur ästhetische Richtlinien zu erfüllen hat, sondern auch und vor allem inhaltliche. Von einer Menschenmenge nur ein paar Menschen herauszugreifen ist eine Sache; von fünf Personen nur eine wegzulassen ist etwas, was man sich genau überlegen sollte. Wenn es sich bei dieser Person noch dazu um das einzige schwarze Gruppenmitglied handelt, muss man sich zumindest den Vorwurf gefallen lassen, keinerlei journalistisches Feingefühl zu besitzen.
AP hat sich inzwischen entschuldigt:
We regret publishing a photo this morning that cropped out Ugandan climate activist Vanessa Nakate, the only person of color in the photo. As a news organization, we care deeply about accurately representing the world that we cover. We train our journalists to be sensitive to issues of inclusion and omission. We have spoken internally with our journalists and we will learn from this error in judgment.
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Dazu der Tweet von Vanessa Nakate:
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You didn't just erase a photo
You erased a continent
But I am stronger than ever pic.twitter.com/J34WMXvPAo
— Vanessa Nakate (@vanessa_vash) 24. Januar 2020
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und andere:
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What a stunning example of how racism in media circles erases the work of non-white climate activists. @vanessa_vash was cropped out of this Markus Schreiber
photograph by @AP.
(If you want to turn something bad into good, go and follow Vanessa right now. She is ace) pic.twitter.com/ODAI3j1LtQ
— Ketan Joshi (@KetanJ0) 24. Januar 2020
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It's racist but even worse, it's cynically erasing the diversity of the youth climate movement. They probably think that if progressive and nonwhite viewers come to see the movement as a bunch of privileged white kids, it's a good reason to switch off and not take it seriously.
— Nicki J (@mtdruittnoir) 25. Januar 2020
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Meine Meinung dazu ist, dass eine offenbar publikumsgeile Person unbedingt am Foto zu sehen sein will.
Glücklich, dass sie eine dunkle Hautfarbe hat und so die Rassismusbeschwerde als Grund findet, einzuschreiten. denn wenn sie hellhäutig (und nicht lesbisch oder transgender) wäre, hätte sich niemand auch nur im Geringsten dafür interessiert.
Alleine dass ein Bildausschnitt mit einer Person weniger einen ganzen Kontinent(!) löschen soll, d.h. eine Person einen ganzen Kontinent repräsentiert finde ich etwas nahe am Größenwahn?!
Gut finde ich auch "come to see the movement as a bunch of privileged white kids" - in Anbetracht dessen, dass Kinder aus Uganda wohl lokal noch deutlich privilegierter sein müssen, um eine Reise nach Davos finanzieren zu können, würde sich ein solcher Gedanke für nicht-europäische Teilnehmer wohl eher aufdrängen.
Wie ist eure Meinung dazu - bzw. die eurer (möglichweise) schwarzafrikanischen Gefährten?