Laikipia Plateau

    Laikipia Plateau

    Hallo zusammen

    Ich möchte Ende Januar von Nairobi eine Rundreise über das Laikipia Plateau machen. Ich werde mit Bus und angeheuertem Chauffeur unterwegs sein. Jetzt wurde mir von Kenyanischer Seite davon abgeraten.
    Siehe hier: kassfm.co.ke/
    Weiss jemand etwas genaueres über die Sicherheitslage? Oder kennt jemand die Gegend gut?
    Ich bin für alle Anregungen dankbar, lediglich auf Sensationsberichte kann ich verzichten.
    Vielen Dank und einen schönen Abend.
    Lestiman

    Re: Laikipia Plateau

    Zur Sicherheitslage kann ich leider auch nichts sagen. Da ich jedoch glaube, dass das "Laikipia Plateau" vielen nichts sagt, hier eine kurze Beschreibung mit Landkarte.

    Das Laikipia Plateau liegt westlich des Mount Kenya. Das Gebiet ist die Heimat verschiedener Stämme wie der Samburu und der Mukogodo Maasai. Sie haben sich mit den Rinderzüchtern zusammen getan und ein Schutzgebiet geschaffen, in dem Rinder und Wildtiere zusammen leben.
    Obgleich es hier Ranches und Rinderzüchter gibt, ist das Land hier im Norden von Kenya doch viel eher eine ungezähmte Wildnis. Bei Touristen ist Laikipia noch wenig bekannt, dennoch bietet es neben der Masai Mara mit den größten Tierreichtum in Kenya. Es ist übrigens die einzige Region in Kenya, in der in den letzten 20 Jahren die Zahl der Tiere zugenommen hat.

    Seit der Gründung des Laikipia National Reserves im Jahre 1991 hat sich die Zahl der Wildtiere deutlich erhöht und inzwischen beherbergt es mehr gefährdete Tiere als jedes andere Schutzgebiet in Ostafrika. Es ist Lebensraum für Elefanten, Leoparden, Löwen, Geparden und andere Raubtiere. Es gibt Antilopen wie die Elenantilope (die größte Afrikas), Impala, Buschbock, Duiker, Strauß, Gazellen, Netzgiraffe, Gerenuk und andere. Bei der letzten Zählung hat man über 3200 Elefanten festgestellt. Abgesehen von den Tsavo Nationalparks ist es auch der einzige Ort, an dem das bedrohte Jacksons Hartebeest zu finden ist.

    Einige Rinderfarmen haben sich um die Neuansiedlung und den Schutz von Spitz- und Breitmaulnashörner sehr verdient gemacht. In Solio, Lewa, Ol Jogi, Ol Pejeta und Ol Ari Nyiro Schutzgebieten leben mehr als die Hälfte aller Spitzmaulsnashörner Kenyas.

    Laikipia bietet ganz unterschiedliche Landformationen. Sie reichen vom Afrikanischen Grabenbruch bis zum Mount Kenya, von trockenen Ebenen bis zu üppigem Grasland, durchbrochen von Hügeln, Flüssen und Wasserlöchern. Kein Wunder, dass der Tierreichtum nur von der Masai Mara übertroffen wird.

    Laikipia hat nicht nur eindrucksvolle Landschaften und eine reiche Tierwelt zu bieten, für Besucher gibt es auch einige hervorragende Lodges und Camps.
    Bilder
    • Laikipia_Landkarte.gif

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    Eines der nützlichsten Tiere ist das Schwein. Von ihm kann man alles verwenden, das Fleisch von vorn bis hinten, die Haut für Leder, die Borsten für Bürsten und den Namen als Schimpfwort. (Kindermund)

    Re: Laikipia Plateau

    Hi Lester ich habe einen langjährigen Bekannten, der seit über 15 Jahren im Norden von Kenya aktiv ist.
    Er lebt dort in der Nähe von Maralal. Ich habe ihn selbst dort 2005 besucht, ein absolut spannender Trip damals.
    Falls ich ihn in den nächsten Tage erreichen sollte, werde ich ihn fragen wie es aussieht in dieser Gegend zu reisen
    bzw. gebe Dir eventuell eine Kontaktnummer. Sein Fahrer betreibt einige Geschäfte in Maralal und fährt permanent
    die Strecke Maralal - Nyahururu - Nairobi. Mal sehen, ob ich einen von Beiden erreichen kann. Die sind leider nicht
    solche www Freaks wie wir, somit kann ich per Mail gar nichts ausrichten.

    Grüße Rafiki

    Re: Laikipia Plateau

    @Rafiki
    Vielen Dank. Wäre sehr nett, wenn Du etwas in Erfahrung bringen könntest.

    @Shimakoo
    Genau aus den oben genannten Gründen möchte ich dieses Jahr eine Reise in diesem Gebiet unternehmen. Ich denke, man hat dort auch die Möglichkeit ein wenig mit der lokalen Bevölkerung in Kontakt zu kommen und ein wenig "real" Africa zu spüren.

    Re: Laikipia Plateau

    Hey Fories

    Rucksack ist gepackt. Morgen Mittag gehts los ab Genève (sofern die Startbahn geräumt ist).
    Ich fliege über Kairo nach Nairobbery. 2 Tage Aufenthalt, anschliessend werde ich mich eine Woche auf dem Laikipia Plateau rumtreiben. Viecher gucken, Leute treffen, Tusker schütten... Dann wieder eine Uebernachtung in Nrb und anschliessend langsam, doucement, slowly Richtung Küste mit Abstechern in Amboseli, Tsavo und Shimba Hills. Den Rest der insgesamt 3 Wochen verbringe ich an der Südküste. Lasse die Seele baumeln und zeige der Sonne meinen Winterranzen.

    Ich denke, ich kann euch nach meiner Rückkehr ein paar Stories erzählen.

    Schön, dass das Forum ein wenig Fahrt aufgenommen hat. Ich freue mich auf die vielen interessanten Beiträge die ich in 3 Wochen lesen kann.

    Na dann, schönen Gruss und auf Wiederlesen. Je couloir.
    Lestiman

    Re: Laikipia Plateau

    Hi Lester,
    Dir eine schöne Zeit und bring uns was schönes mit. Paar Fotos und eine paar nette dazugehörige Fotos wären schön. :)
    Safari njema
    Eines der nützlichsten Tiere ist das Schwein. Von ihm kann man alles verwenden, das Fleisch von vorn bis hinten, die Haut für Leder, die Borsten für Bürsten und den Namen als Schimpfwort. (Kindermund)

    Re: Laikipia Plateau

    Hallo zusammen

    Lester is back! Ich möchte euch einen kurzen Reisebericht geben. Vielleicht interessierts ja jemanden. Ich denke, Fotos von Safaris sind für euch insider nicht wirklich etwas neues, deshalb habe ich mich für ein Sujet etschieden das mich die ganze Zeit beschäftigt hat...

    Los gings ab Genf mit Egypt Air über Kairo nach Nairobi. Für uns Käseschweizer eine der preiswertesten Strecken um nach Kenya zu kommen. Der Service bei EA war nicht wirklich berauschend. Dazu vielleicht mehr in einem Fluglinien-Thread, wenn jemand interesse hat.
    In Nairobi angekommen, habe ich ein Zimmer im Jupiter Guest House in Westlands gemietet. Sauber, sicher und am Wochenende sehr Laut (K1 Club über die Strasse)! Receptionspersonal sehr unfreundlich. Liegt vielleicht daran, dass dieses Guesthouse vorwiegend von Geschäftsherren für eine Nacht mit ihren Mätressen gebucht wird. Zwei Nächte Nairobi mit Nightlife, Live-Raubüberfällen und einer menge Vorurteilen gegenüber Mzungus.
    Anschliessend gings mit dem Matatu nach Nanyuki. Für mich als Reisender die beste Möglichkeit mit der lokalen Bevölkerung in Kontakt zu treten. Funktioniert allerdings nur in den Ueberland-Matatus. Am Anfang wurde ich schon ein wenig schräg angeschaut, als ich die Fahrgäste angesprochen habe. Bei vielen bin ich auf komplette Ablehnung gestossen, bei anderen ergaben sich interessante Gespräche. Vor allem beim Thema Politik haben sich dann schnell mal 6 Personen eingemischt und haben Ihre Ansichten lauthals vorgetragen.
    In Nanyuki wurde ich von einem vorher gebuchten Safari Guide abgeholt und im Sweetwaters Camp "deponiert". Ich habe die Game Drives dort sehr genossen. Die "Tierdichte" ist zwar nicht so hoch wie in der Masai Mara, dafür hat es auch keine Safari-Bus Staus. Und ein Sonnenaufgang über dem Mount Kenya vom Zelt ausgesehen, ist auch nicht schlecht.
    Nach zwei Tagen im Sweetwaters Camp (sehr freundliches Personal) gings wieder zurück für eine Nacht nach Nairobi. Diesmal mit dem Safari Guide. Da kommt man sofort in andere Gegenden... War sehr eindrücklich und vor allem feuchtfröhlich (Mzungu bezahlt)!
    Von Nairobi gings weiter Richtung Masai Mara. Ich denke, dazu muss ich nichts mehr schreiben. Dazu gibts ja Reiseberichte in Hülle und Fülle. Vielleicht kurz zum Zeltcamp: Camp Oloshaki in Talek. Schönes Camp, nur 6 Zelte. Sehr freundliches Personal.
    Anschliessend gings in richtung Küste, mit einem Stop im Tsavo East. Ich war im Tarhi Eco Tented Camp. Sehr einfach, aber zweckmässig eingerichtet. Unschlagbarer Preis. Ich war noch nie im Tsavo Nationalpark. Habe bisher diverse Masai Mara und Amboseli Safaris gemacht. Ich war daher auch sehr enttäuscht. Da man auf den Strassen bleiben muss, sieht man zwangsläufig weniger Tiere. Dort wo sich etwas am Strassenrand tut, hat es Verkehr wie fast auf der Landstrasse... Dafür sind die Panoramabilder mit der roten Erde der Hammer!
    Nach einenhalb Wochen bin ich an der Südküste angekommen um mich in Diani am herrlichen Strand zu erholen. Vom vielen Erholen musste ich mich am Abend natürlich wieder müde machen. Das geht in Diani im Shakatak oder Tandoori natürlich am besten... Durch reichlich Tusker und Malayagequatsche ist man nach drei Stunden wieder bereit fürs Erholen...
    Nach weiteren eineinhalb Wochen gings zurück in die kalte Schweiz.
    Abschliessend kann ich sagen, dass ich viel Erlebt habe und mich prächtig amüsiert habe. Allerdings werde ich langsam ein wenig Kenyamüde. Ich war jetzt das fünte mal da. Und zum ersten Mal wünsche ich mich nicht gleich wieder in Afrika. Ich habe so viele nette und freundliche Menschen getroffen. Aber auf Einen von diesen wirklich herzensguten Menschen kommen Zehn die dich einfach nur verarschen oder abzocken wollen. Ich habe auch ein gewisses Verständnis dafür, aber auf Dauer nerven die Geschichten von Spitalbesuch, Grossmutter gestorben, Schulgeld etc.
    So, und nun das HIGHLIGHT meiner Reise. Ich hatte schon viel darüber gelesen, aber wenn man diesen Schldbürgerstreich selbst erlebt, kommt man aus dem Staunen nicht mehr heraus. DIE SMOKING ZONES IN NAIROBI!!! So etwas groteskes habe ich noch nie erlebt. Zum einen die Open-Air Smoking Zones, zum anderen darf in Bars oder Restaurants nur drinnen geraucht werden. Auf dem Balkon ist es nicht erlaubt! Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, wieso die einheimische Bevölkerung sich nicht verarscht vorkommt. Ich habe die Menschen darauf angesprochen und war schockiert. Viele sind dermassen fixiert auf ihre "Leader" (die in wirklichkeit ausnahmslos Diebe sind, egal ob ODM, KANU oder wer auch immer), dass sie wohl auch per dekret im Handstand laufen würden. Ich denke, auf diese Obrigkeitsgläubigkeit sind viele Probleme dieses Landes zurückzuführen (aber auch das gehört wohl in einen speziellen Thread).
    So, nun die Bilder, wenn ichs hinkriege.
    Schönen Tach noch, Lester.
    Bilder
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