Lebensmittel und Hungersnot

    Lebensmittel und Hungersnot

    Ich bin nun seit über 6 Jahren in Kenya und wundere mich immer mehr über das Essen
    und Umgang mit Lebensmittel. In erster Linie stehen mir immer wieder die Haare zu berge,
    wenn ich in der Metzgerei vom Metzger mit dem Beil in der Hand gefragt werde: How many Kilos?
    Dann schlägt er Quer durch Filet, Entrecote und Knochen. Rueckdenkend wie wir Europa mit
    dem Feilsch umgehen und es grammweise behandeln und verkaufen.

    Tonnenweise essen sie Sukumawiki und das was wir als Krautstiele essen werfen sie weg.
    Celerie werden auch nur die Stangen verwendet und Kohlrabi ist Schweinefutter. So gibt es etliche
    Sachen, wo ich immer wieder mal sagen muss, hier wird von Hungersnot geredet und sie verschwenden
    Essen.

    Meiner Bande habe ich beigebracht wie man Fleisch behandelt und was man alles essen kann.
    Sie wundern sich immer wieder und wie gut dies doch sei, sie haben dies noch nie gegessen
    obwohl es vorhanden war.

    Denke dies wäre auch ein Thema zu Entwicklungshilfe und Verbesserung der Hungersnot-

    Re: Lebensmittel und Hungersnot

    Ja, das ist schon verrückt. Ich wurde mal in der Nähe von Homa Bay ( am Viktoria See ) von einem Leiter einer Grundschule beschimpft weil ich den Kindern meiner Gastfamilie rohen Krautsalat ( Kraut, Tomaten, Öl, Salz, Pfeffer, Knoblauch, Zwiebel,.... ) zum Essen gegeben hatte. Er war richtig Wutentbrannt und stand kurz davor mich anzugreifen. Er meinte, das ich die Kinder mit dem rohem Gemüse vergiften würde, und er mich umgehend bei der Polizei anzeigen wolle. Zu meinem Glück war er offensichtlich zu geizig das Matatu Bussgeld nach Homa Bay auszugeben.

    Ich habe es Anfangs meiner Zeit in Kenia immer wieder versucht aufklärend auf meine Umgebung einzuwirken. Nach etlichen vergeblichen versuchen habe ich dann aufgegeben gegen Windmühlen an zu kämpfen. So viel Energie und Glauben an das gute im Menschen hatte ich irgendwann einfach nicht mehr. Dazu kam noch das mir offen gezeigt wurde, das ein sowieso immer besserwissender weißer nervt, und Afrika auf Absehbare Zeit nicht im geringsten ändern wird. Ich hatte immer mehr den Eindruck gewonnen, das viele ganz bewusst, weil es so ihre Tradition ist, in ihrem Dreck und Aberglauben leben, lieber ihre Kinder verhungern lassen, und auch weiterhin so leben und auch sterben wollen....................
    Hauptsache und wichtiger ist ein Handy in deren Tasche.
    Wer etwas will, sucht einen Weg.
    Wer etwas nicht will, sucht nach Erklärungen.

    Re: Lebensmittel und Hungersnot

    So unrecht dürftest du da nicht haben Matundani , rohes Gemüse dürfte anscheinend ein Tabu sein . Eigenartigerweise gibt es kein Problem damit , wenn sich die Ameisen im Zucker tummeln und die mitsamt dem Zucker im Tee landen . Man ist richtig entsetzt wenn man den Zucker entsorgt .Ich liebe Tiere aber ich mag keine Ameisen im Tee .
    Dagegen werden andere Dinge problemlos entsorgt .
    Immer locker vom Hocker .

    Re: Lebensmittel und Hungersnot

    Ja "Chui" stimmt, aber andererseits dürfen wir nicht gleich alles nach unseren Hygiene Vorstellungen bemessen. Wer in Afrika ist und sich nicht Tag für Tag ärgern will muß ein einfach von seinen Vorstellungen ein Stück weit wegrücken. Ich hab im Laufe der Jahre bestimmt einen Eimer voll dieser mini Ameisen gefuttert. Siehs mal so. Die sind kostenloses Protein. :cool: Ich hab irgendwann aufgegeben mich dagegen zu stemmen und den Zucker geteilt. Einfaches Hausmittel.... Den Zucker usw. in die pralle Sonne stellen. Das mögen diese Ameisen ganz und gar nicht, und die allermeisten sind schnell verschwunden.
    Wer etwas will, sucht einen Weg.
    Wer etwas nicht will, sucht nach Erklärungen.

    Re: Lebensmittel und Hungersnot

    Kann es denn nicht auch sein, das es an der >Verträglichkeit< hapert?? Glaube mich zu erinnern, das es auch eine Bevölkerungsgruppe gibt welche z.B. keine Milch verträgt.

    Bei uns hielt sich doch auch lange das Gerücht, das einem Früchte mit Wasser danach nicht bekommen würde.... -letztendlich kam raus, das es nur am früher verunreinigten Wasser lag :cool:

    "chui" schrieb:

    Ich liebe Tiere aber ich mag keine Ameisen im Tee .


    :mrgreen: schwimmen die nicht oben :?: ,so daß man sie abfischen kann... :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:
    Am Anfang widersteht die Frau den Annäherungsversuchen des Mannes, am Ende blockiert sie seinen Rückzug. Autor unbekannt.

    Re: Lebensmittel und Hungersnot

    Ich verstehe das Thema nicht.

    Ich empfinde die Lebensmittelverwertung als optimal.
    Zumal Delikatessen bevorzugt werden wie :

    - Köpfe von Schafen (besonders begehrt an zu besonderen Anlässen)

    - gebratene Eingeweide mit dem letzten Essen der Tiere

    - der Steiss der Chicken, die Knorpel knirschen so schön

    - der Kopf von Fischen, speziell auch die Augen und das (?) Hirn

    Da wird von den Einheimischen schon mal auf Wurst, Käse oder Kloesse aus Europa verzichtet.

    Man kann auch ehrlich nicht erwarten, dass verfaulte Milch gegessen wird oder Geschmacksempfinden entsteht mit deutschem Ugali (=Klösse) , wenn man mit Maismehl und Sausages aufgewachsen ist. Spiegeleier sind eklig, nur nach englischer Formel durchgerührtes Ei ist erträglich.

    Re: Lebensmittel und Hungersnot

    "PIT10405" schrieb:

    Kann es denn nicht auch sein, das es an der >Verträglichkeit< hapert?? Glaube mich zu erinnern, das es auch eine Bevölkerungsgruppe gibt welche z.B. keine Milch verträgt.



    Leute, die keine Milch vertragen oder sonstige Lebensmittelallergien haben, gibt es überall. Komischerweise aber doch vermehrt in unserer "zivilisierten" Welt.

    In Afrika allerdings gibt es kleine Bevölkerungsgruppen, die im Gegensatz zu allen anderen auf dieser Welt, als einzige sich auf Dauer nur von Milch ernähren können, da sie auch als Erwachsene die Milch voll verwerten.

    Re: Lebensmittel und Hungersnot

    "karibu" schrieb:

    "PIT10405" schrieb:

    Kann es denn nicht auch sein, das es an der >Verträglichkeit< hapert?? Glaube mich zu erinnern, das es auch eine Bevölkerungsgruppe gibt welche z.B. keine Milch verträgt.


    Leute, die keine Milch vertragen oder sonstige Lebensmittelallergien haben, gibt es überall. Komischerweise aber doch vermehrt in unserer "zivilisierten" Welt.


    "Unsere" "Zivilisationskrankheit" oder von mir aus auch neu entdeckte: Laktose-Intolleranz meinte ich nicht. ;) Es gibt irgendwo eine ganze Bevölkerungsgruppe, die schwerste Verdauungsbeschwerden bekommen wenn sie Milch zu sich nehmen. Kann natürlich auch auf selbigen Stoff zurück zu führen sein :idea: :?: , meine jedoch es wäre etwas anderes gewesen.
    Am Anfang widersteht die Frau den Annäherungsversuchen des Mannes, am Ende blockiert sie seinen Rückzug. Autor unbekannt.

    Re: Lebensmittel und Hungersnot

    "Kamau" schrieb:

    Mein heutiger Erfolg in der Kueche: Celleriesalat. Sie haben probiert und sich drauf gestuerzt danach die Frage: Wann gibt es wieder?



    ups!? :eek: "dat issss mannnn jaa schonnn arg speziell..!!" :lol:
    Am Anfang widersteht die Frau den Annäherungsversuchen des Mannes, am Ende blockiert sie seinen Rückzug. Autor unbekannt.

    Re: Lebensmittel und Hungersnot

    Hallo Kamau, Dein Salatrezept von der Potenzwurzel bitte im anderen Thread einstellen :P
    Jetzt ist mir so einiges klar, von wegen Harem und so..... Kukumanga, Sellerie, ...... und wer weiß, was noch alles?
    Klar, dass die Hormone verrückt spielen und der "Druck" wieder abgebaut werden muß. :mrgreen:
    Eines der nützlichsten Tiere ist das Schwein. Von ihm kann man alles verwenden, das Fleisch von vorn bis hinten, die Haut für Leder, die Borsten für Bürsten und den Namen als Schimpfwort. (Kindermund)

    Re: Lebensmittel und Hungersnot

    Also, ich mag die kenianische küche zum grossteil schon. Obwohl ich die nigerianische und eritreische bevorzuge, hat mehr pepp!
    Das merkwürdige ist, überall auf der welt stehen die leute auf burger und fritten. Als ich das gekocht habe, haben die gefressen bis zum umfallen und ich MUSSTE es noch mal kochen bevor ich abfuhr. Pizza ist auch so ein phenomen.

    Re: Lebensmittel und Hungersnot

    @ngine:
    ich muss dir in Dieser Sache recht geben: man hackt zwar quer durch, doch man ist doch eigentlich alles! In Europa frisst man nur die Filets und schickt den Rest der Kukus subventioniert nach Afrika um dort die Märkte zu zerstören! Außerdem werden hier in Europa ca 20-40% der Lebensmittel vernichtete. Wer wirklich Pervers ist, braucht man da wohl kaum zu fragen. Die Frage ist nur, wie klein der Horizont ist!!!
    Die Gegenseite: Der Korrupte Ingenieur der Straßenbaubehörde Kenya der sich den Teller vollhaut, nur die Hälfte frisst und den Rest wegschmeißt.weil er eh schon vor fett gleich platzt, während einige Kilometer weiter Kinder hungern!
    Alle gleich pervers!
    Keine Hoffnung!
    Cheers
    Billy

    Re: Lebensmittel und Hungersnot

    Die Ameisen sind jetzt bei mir. Habe ein fast leeres Honigglas offen gelassen um die Ameisen auf einen Punkt zu konzentrieren. Es klappt :) meine Küche ist Ameisen frei :mrgreen:
    Eines der nützlichsten Tiere ist das Schwein. Von ihm kann man alles verwenden, das Fleisch von vorn bis hinten, die Haut für Leder, die Borsten für Bürsten und den Namen als Schimpfwort. (Kindermund)