Habari gani?

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    Habari gani?

    Liebe Forum-Schreiber,

    ich bin ganz neu hier bei Euch, bin eine mzungu aus Berlin. Habe schon viele Eurer interessanten Beiträge gelesen, und bevor ich von eigenen Erfahrungen berichte, nur kurz so viel: Ich bin nach einigen Jahren Kenia (mit Unterbrechung, da max. 6 Mon. Aufenthalt mit Touristenvisum) Anfang 2008 nach D. zurückgekommen. Die Rückkehr nach Kenia war für den Juni 2008 geplant, aber meine Mutter erkrankte schwer, so dass ich hier blieb und seitdem nicht mehr in Kenia war. Natürlich habe ich immer die Ereignisse dort verfolgt, Daily Nation online gelesen usw. Die Sehnsucht blieb, so dass ich jetzt für 2014 sozusagen eine Kwa-Heri-Reise geplant habe; mehr Reisen lassen meine Rente nicht zu. Ich wollte so 2 - 3 Monate von etwa März bis Mai bleiben. Nun passierte der Anschlag in der Tandoori-Bar, auch wurden 2 brit. Touristen attackiert, zum Glück explodierte ja die Handgranate nicht, aber wie ich im Forum lesen konnte, wurde auch ein Schweizer getötet. Meine Frage und Bitte an Euch: Wie schätzt Ihr, die Ihr dort lebt, die Sicherheitssituation ein? Ich bin kein besonders ängstlicher Typ, aber mein Leben ist mir schon noch lieb. Ich würde mich ja nicht in einer Hotelburg verschanzen und dort unter meinesgleichen hocken, sondern mit meinem ken. Freund bei ihm zu Hause leben, und zwar an der Südküste, wo ich bisher nur einmal war. Dagegen waren mir die Plätze, die Ihr in Euren Beiträgen erwähntet (Nordküste), alle sehr vertraut.
    Wir hatten damals in Mtwapa und auch mal in Bombolulu Estate gewohnt. Da hatte ich die Wohnung eingerichtet (ist aber inzwischen, wie Ihr Euch vorstellen könnt, alles den Bach runtergegangen während meiner Abwesenheit). Inzwischen hat er an der Südküste einen Job gefunden, den er natürlich auch behalten soll.
    Ansonsten ist mir die ganze Problematik, die Ihr beschrieben habt (ken. Freund(in)/mzungu-Mann/Frau), ja nicht fremd.
    Irgendwie findet man sich in den Geschichten selbst wieder, wobei ich auf keinen Fall jammern will. Schließlich hat man doch alles selbst entschieden, und letztendlich waren es auch gute Jahre.
    Bitte gebt mir, wenn möglich, einen Tipp zur gegenwärtigen Situation. Mein Freund lacht natürlich und meint, alles ok dort. Ich hatte schon bei Condor nach Flügen Ausschau gehalten, bin aber nun doch etwas unschlüssig geworden.
    Gern berichte ich mehr aus meiner Kenia-Zeit, wenn es Euch interessiert. Jetzt muss ich erst mal los. Mein Sohn hat heute Geburtstag. Bis später wieder.
    malaika2014

    Re: Habari gani?

    Hallo Malaika,
    ich kenne Kenia seit 1966 und habe auch mehrmals einige Jahre dort gelebt. Im Frühsommer 2013 habe ich meinen Wohnsitz in Kenia schweren Herzens aufgegeben und fahre jetzt nur noch als "Tourist" hin. In den bald 47 Jahren, in denen ich Afrika intensivst besuchte, ist so gut wie alles "abwärts" gegangen und - auch objektiv gesehen - schlimmer geworden.
    Trotzdem: Kenia ist ja nach wie vor ein schönes Land mit einem "tollen" Klima. Aber nicht mehr zum dort wohnen. Diese Schiene ist für mich definitiv gestorben.
    Ich würde dir raten, nach Kenia zu fliegen - einfach mit der entsprechenden Vorsicht, also z.B. nachts nicht mehr in der Gegend herumlatschen, an den Stränden sehr vorsichtig sein, keinen Schmuck und keine Wertsachen auf sich tragen, keinen "falschen Freunden" vertrauen (was gar nicht so einfach ist) und im übrigen das Land geniessen, so lange das noch möglich ist. Kenyatta und seine Spiessgesellen hassen Weisse und sie werden diese noch und noch schikanieren. Das Leben wird für uns Wazungu immer schwieriger in Kenia. Aber es ist leichter, wenn man weiss, dass man jederzeit abhauen kann.
    Also Malaika - benütze es, solange es noch möglich (und zahlbar) ist.
    N.

    Re: Habari gani?

    Guten Morgen und habari za asubuhi, Mzungu! Danke, dass Du mich willkommen geheißen hast.

    Und herzlichen Dank auch an Nibusu für die Antwort. Dass Kenyatta & Co. uns hassen, habe ich noch nicht gewusst; geht ja natürlich aus Daily Nation nicht hervor :shock: Ich könnte ja verstehen, dass sie ihr Land (Grund und Boden) nicht an Ausländer ausverkaufen wollen und auch nicht sollten. Aber Weißen, die letztendlich auch Geld ins Land bringen, teilweise Arbeitsplätze schaffen, das Leben schwer zu machen, ist auch nicht ok. Ich kann nicht einschätzen, inwieweit die Chinesen dort zum gegenseitigen Nutzen agieren oder eher zum eigenen Vorteil? Aber nun ja, das ist schon Politik, und wir sind ja keine Politiker, nicht wahr, sondern einfach wazungu, die an einem wunderschönen Fleckchen Erde leben wollten/wollen. :(
    Aber wenn das mit Kenyatta stimmt, dann wäre das wohl Rassismus, nur in umgekehrter Form. Schade. :cry:

    Schon einmal, 2004, machte ich eine "Kwa-Heri-Reise", nach Beendigung meiner Ehe mit einem Kenianer. Wir hatten uns 1994 am Strand kennengelernt. Ich kam als totales Greenhorn zum ersten Mal nach Kenia. Im Reisebüro warnte man mich vor den Beachboys. Ich fragte arglos, wieso, tun die einem was? Die Dame lächelte und meinte nein, nein. Also freute ich mich auf meine Reise über die bis dahin mir zugänglichen Länder weit hinaus und war auch prompt von dem wunderschönen Lächeln der Kenianer fasziniert. Der Ozean, die wilden Tiere, die blühenden Bougainvilleas, Sonnenauf- und -untergänge, die Musik, die einen vom Stuhle reißt (na, Ihr kennt das alles selbst!). Es kam, wie es kommen musste.
    Da ich mit dem Mann zusammenleben wollte, selbst auch noch im Arbeitsleben stand, heirateten wir in Kenia und lebten dann in Deutschland. Das waren 5 sehr schöne Jahre und 2 weitere nicht mehr ganz so gute. Mein Mann integrierte sich hier schnell, die Nachbarn mochten ihn, meine Familie auch; er ging zur Volkshochschule, machte sein Deutsch-Zertifikat, obwohl es damals noch nicht Pflicht war. Das Arbeitsamt bot ihm eine Umschulung an, da er bereits in Kenia einen Beruf erlernt hatte. Auch diese Hürde nahm er und wurde Kfz.-Elektriker, was aber auf dem Arbeitsmarkt schon gar nicht mehr aktuell war, denn dort suchte man Mechatroniker. Also war es schwer für ihn, einen Job zu finden. Er verkaufte dann zunächst Bücher, später Mobilfunkverträge. Von da ab ging es langsam, aber unaufhaltsam bergab mit uns.
    Dass es keine Beziehung fürs ganze Leben würde, war mir aufgrund des großen Altersunterschiedes von vornherein klar. Aber ich dachte so an 10 - vielleicht 15 Jahre. Und dann würde ich mich aufs Altenteil zurückziehen und er wäre auch wirtschaftlich so weit, um allein oder mit einer jungen Frau neu anzufangen. Aber weit gefehlt; er wurde/war? spielsüchtig, was ich zunächst nicht mal bemerkte, dachte er hat sich anderweitig umgetan, wenn er morgens nach Hause kam. Nein, er zockte die ganze Nacht. Ich beendete das Zusammenleben und empfahl ihm, sich eine Wohnung zu suchen. Ich brauchte meine Nerven und klaren Kopf im Job. Er fand auch eine Wohnung, und wir sahen uns nur noch selten, bis er dann ins Rheinland zog, inzwischen aber angeblich nach Kenia zurückgekehrt sein soll (inzwischen deutscher Staatsbürger). Scheidung kam nicht in Frage; wir hatten ja keinen Ehevertrag. Also blieb alles wie es war. Seit 2004 ist dann jeglicher Kontakt abgerissen, und Ende des Jahres trat ich also meine erste Kwa-Heri-Reise an. Fortsetzung folgt; gehe jetzt erst mal zum Sport. Muss mich ja für meine bevorstehende(?) Reise fit halten ;)
    Bis später. Liebe Grüße an Leser uns Schreiber. Malaika

    Sicherheit Südküste

    Man muss unterscheiden zwischen der üblichen lokalen Kriminalität wo auch mal die eine oder andere Aktion für den Muzungu mit Potential organisert wird und zwischen übergeordneten Banden oder gar Terrorismus. Bombenanschläge und Raubmorde sind sicher nicht im Interesse der lokalen Bevölkerung da das potentielle Geldgeber grundsätzlich abschreckt. Relativ gesehen sind solche Aktionen aber auch äußerst selten.
    Was die örtliche Kleinkriminalität betrifft ist es für einen Newbie günstig zunächst mal zukünftiges Potential in Aussicht zu stellen: Zahlungen/Unterstützung für Freund/Freundin, Geschäftsgründungen, Immobilienkäufe. Sofern die vermeintlichen Profiteure gut vernetzt und guter Hoffnung sind werden sie sich schon kümmern um das Opfer nicht frühzeitg zu verschrecken.
    Die Sicherheitslage an der Südküste wird jeder anders empfinden, je nachdem was eben so passiert. Ich z.B. habe Ende 2012 in einer einfachen Wohnanlage (150 -300 € /Monat) ein Appartment angemietet. Die Anlage liegt in dritter Reihe und relativ zentral. Als ich einzog war die Anlage noch fast auschließlich von weißen Residents bewohnt. Da wurde auch regelmäßig außerhalb bis in den frühen morgen mit den umliegenden locals gefeiert... alles noch heile Welt.
    Zu 2013 kann ich von folgenden Aktivitäten in oder in unmittelbarer Umgebung (200 meter) berichten: zweimal sind nachts Diebe über die mit Glasscherben und Stacheldraht bestückte Mauer in die Anlage eingedrungen um z.B. Schuhe und was man sonst so draußen läßt einzusammeln. Eine Bewohnerin wurde nach Einfahrt mit ihrem Pkw in der Anlage ein Messer an den Hals gehalten um ihre Wertsachen zu rauben, ich selbst wurde in der Anlage von mehreren Personen mit Schusswaffen genötigt meine Wertsachen herzugeben, einer (angetrunkenen) Kenianerin wurde an Nachmittag auf dem Weg zu Hauptstraße das Geld und Telefon geraubt, eine Engländerin wurde auf dem selben Weg ebenfalls nachmittag im Tuktuk ausgeraubt, spät abends wurde ein Mitarbeiter der anliegenden Kirche ausgeraubt als er mit seinem PKW ankam, am frühen Abend wurden Bewohner der Anlage zwei plots weiter mit Schusswaffenbedrohung ausgeraubt.
    Die Hälfte der Aktionen habe ich selbst direkt mitbekommen (Lärm), den Rest kann ich nachvollziehen. Das ist wohlgemerkt alles in einem Jahr passiert.
    Andererseits bin ich häufig in und in der weiteren Umgebung von Ukunda zu Fuße oder mit dem Fahrrad unterwegs gewesen, auch nachts und häufig mit einer sichbaren Fotoausrüstung (Stativ), nie gabe es Probleme. Auf der Polizeistation in Ukunda habe ich jedoch einen Schweizer getroffen der tagsüber in der Umgebung von Ukunda ausgeraubt wurde als er mit seinem Motorrad unterwegs war.
    Es ist unkalkulierbar. Ansonsten gilt natürlich auch in Kenia: Alles was Du hast hat irgendwann Dich.

    Re: Habari gani?

    Vielen Dank, lieber Kabelbinder,
    insgesamt sieht es also so aus, dass sich die Sicherheitslage doch ziemlich verschlechtert hat. Man kann Glück haben, man kann Pech haben, Schicksal ;)
    Meine erste Kwa-Heri-Reise wurde statt Abschied von Kenia ein Neubeginn. Ihr wisst schon - dieses wunderschöne Lächeln...
    Mein Herz war inzwischen frei und ich dachte, warum soll mich dieser lustige und gutaussehende junge Mann (Rasta) nicht am Strand begleiten und mit mir auch mal eine Watt-Wanderung unternehmen. Ich muss mich ja nicht auf mehr einlassen.
    Und eine Beziehung wollte ich sowieso nicht, zudem er viiiel zu jung war, aber Urlaubsbegleitung ok. Also trafen wir uns dann öfter, und es kam wie es kommen musste... Ich wollte ihn gern wiedersehen und hatte inzwischen die Möglichkeit, mit Abfindung aus dem Berufsleben auszuscheiden. Wieder jemanden nach Deutschland verpflanzen wollte ich nicht, wäre auch nicht möglich, da ich ja nicht geschieden bin. Und warum auch, da ich doch eine Chance hatte, selbst in diesem tollen Land zu sein, noch dazu mit ihm! Also fragte ich ihn nach einer Geschäftsidee, denn ein wenig Geld sollte auch hereinkommen, zu seinem und ein wenig auch zu meinem Nutzen. Ich war ja inzwischen auch auf dem Dorf, und so schien mir die Idee, Hühner zum Verkauf an die Hotels aufzuziehen, ganz ideal. Ich war wild entschlossen, dieses Projekt mit ihm gemeinsam anzugehen, brachte nächstes Mal Gummistiefel und Arbeitsklamotten mit. Die Hühner wuchsen heran...aber wir lebten in Mtwapa, die Schwester erledigte die Arbeit. Es sei alles in Ordnung so. Na ja, ich muss wohl nicht groß erwähnen, vom Erlös sah ich nichts. Es kostete ja auch alles...Futter, Medizin und und und. Klar, und die Schwester, die die Arbeit am Hals hatte, sollte natürlich auch ihren Anteil haben - hatte sie auch. Man entschuldigte sich, immer gibt es ja irgendeine Katastrophe (jemand ist krank, jemand gestorben....), bei zweiten Mal würde alles korrekt verlaufen. Na ja, selber schuld :lol: Neues Geschäft, wo kein anderer dran verdient: kleine Boutique in Bombolulu Estate, nicht weit entfernt schöne Wohnung. Alles super. Mit Feuereifer richtete mein Freund den laden ein, verhandelte, kümmerte sich, Lizenzen eingeholt, Mietvertrag.... Das alles wertete ich als gutes Zeichen, dass er diesen Laden niemals würde verlieren wollen. Und doch ist es passiert. Ich musste ja wieder mal ausreisen, auch zu Hause nach dem Rechten sehen. Während dieser Zeit wurde keine Ladenmiete entrichtet (die Wohnungsmiete zahlte ich), die paar Einnahmen wurden - wie ich durch einen freundlichen Kenianer erfuhr - mit einer Kenianerin, die auch die Mutter seines Sohnes war, verbraucht. Tja, diese Kenianerin kannte ich gut, eine durchaus sympathische Frau, die ich allerdings als Freundin der Schwester kannte.
    Ok, auch damit fand ich mich zurecht. Schließlich hatte ja unsere Beziehung keine Zukunft auf Ewigkeit. Zudem war es ja in Kenia durchaus noch Realität, dass ein Mann zwei Frauen hatte. So feierten wir den 1. Geburtstag des Kleinen gemeinsam. Inzwischen sind die jungen Leute nicht mehr zusammen, aber über all die Jahre meiner Abwesenheit von Kenia blieb der Kontakt zu "meinem" Freund immer erhalten. Ja, ab und zu habe ich auch mit etwas Geld (wenig) geholfen. Übrigens World Remit ist sehr viel besser als Western Union; man kann alles von zu Hause am Computer erledigen. Das also war in groben Zügen meine Geschichte, die ich nicht bedauere. Übrigens, um Resident zu werden, hatte wohl mein Geld denn doch nicht gereicht. Als ich, wie ich meinte, die Hälfte angezahlt hatte, war das erst mal dafür, dass der Beamte überhaupt tätig wurde. Nun ja, irgendwann bekam ich das grüne Papier, aber das war ja erst der Anfang... Dann passierte die Krankheit meiner Mutter, und es hatte sich erledigt.

    Im Rahmen meiner Geschichte erfuhr ich natürlich auch viele der Begebenheiten/Gelegenheiten, die hier schon andere beschrieben hatten. Freundschaft/Liebe im Zusammenhang mit Finanzen, auch Diebstahl, aber bisher nie Gewalt. Damals im Dezember 2007 bei den Wahlunruhen sah man die dramatischen Aufrufe im TV "Save our Nation". Selbst damals konnte ich zu nachtschlagener Stunde durch Mtwapa gehen. Aber jetzt? Sicher nicht mehr ratsam.
    Ich glaube dennoch daran, dass nach all den Jahren zumindest so etwas wie Freundschaft zwischen Schwarz und Weiß möglich ist, auch wenn kein Geld mehr fließt (weil keines mehr da ist!). Na, schaun wir mal.
    Wenn ich jetzt letztmals reise, habe ich ziemlich scharf kalkulieren müssen, habe große Bedenken, dass man wieder wegen irgendwelcher wirklicher oder gedachter "Katastrophen" an mich herantreten und nach "Hilfe" fragen wird. Das wäre fatal. Und was würde wohl passieren, wenn Räuber bei mir nichts zu holen finden - ob sie mir aus Wut darüber das Lebenslicht ausblasen würden? Na ja, alles Spekulation; hoffentlich erlebe ich das nicht.

    Genug für heute. Bis demnächst wieder. Es gab übrigens beim Einloggen erhebliche Probleme, warum weiß ich nicht, hatte alles richtig gemacht.

    LG malaika2014

    es geht nur ums Geld

    Hallo Malaika,
    danke für deine Story.
    Solche Geschichten und Erlebnisse findet man zu hunderten auf 1001geschichte.de/ - die meisten davon allerdings weit dramatischer als deine (und meine). Auch ich war mit einer Kenianerin verheiratet und habe sie mit nach Europa genommen. Ging natürlich, wie von allen Freunden/Bekannten voraus gesehen, voll in die Hose. Sobald die Dame merkte, dass die Geldquellen (für den Clan in Kenia) nicht wie gewünscht sprudelten, suchte und fand sie einen anderen Dummen, der ihr dann in Kenia eine Villa und eine Bäckerei baute und ausserdem die vielköpfige Familie alimentierte. Mit viel Glück und einigen wenigen mentalen Narben bin ich dem Inferno nach viereinhalb Jahren entkommen. Geärgert habe ich mich nicht über meine Kamba, sondern über mich selbst - war ich doch im fortgeschrittenen Alter so unsagbar dumm gewesen, eine Afrikanerin zu heiraten. Seither gilt, wie mein Freund Peter immer sagt: "just for fun".
    Gruss N.

    Re: Habari gani?

    Einen schönen guten Abend, Nibusu, oder habari za jioni!
    Die 1001 Geschichten kenne ich, habe mich dort aber nicht angemeldet. Ja, dort gibt es richtig traurige Geschichten, und meine eigene sehe ich nicht so. Ich würde sie auch hier nicht unter "Schlechte Geschichten" einreihen wollen. Es ist einfach eine Geschichte, meine Geschichte, wie es sie im Leben so gibt. Und es gilt auch, weder alles schwarz noch weiß zu sehen. Man sollte nie die vielen Grauschattierungen außer Acht lassen. Ich müsste ja mein eigenes Leben in Frage stellen, würde ich meine Geschichte als schlecht empfinden, und das war es nicht. Klar, es geht überwiegend ums Geld. Solidarität wurde schon in der Ex-DDR großgeschrieben, und so war ich durchaus zum Teilen bereit. Nur musste man schon aufpassen, dass man nicht alles plötzlich los ist, wobei, ich spreche da keineswegs von Reichtümern.
    Mit meinem Mann habe ich geteilt, schließlich war er mein Mann. Von der Familie kamen Wünsche wie Brille für die Schwester, Lederjacke und Nissan-Bus!!! für den Bruder. Die Brille haben wir realisiert, auch mal zu Weihnachten Geld geschickt, uns gewundert, dass kein Danke kam. Später stellte sich heraus, ein Verwandter hatte das Geld abgeholt, es dem Vater aber nicht ausgehändigt, sondern selbst verbraucht. Einmal hatte auch die Bank das Geld veruntreut, wie sich bei Nachforschung vor Ort (Machakos, auch Kamba übrigens) herausstellte. Und natürlich ließ ich vor allem ihn reisen, damit er die Familie sehen kann ab und zu (für uns beide reichte es nicht). Dabei lernte er auf dem Flug, so erzählte er später, eine Kenianerin kennen, die mit einem alten mzungu in der Nähe von Köln verheiratet war. Später starb der Mann, (ich aber hatte und habe noch nicht vor, den Löffel abzugeben) und so war der Weg für die beiden frei. Er soll einigermaßen vermögend gewesen sein, eigenes Haus und in Kenia eine Villa! Nun ja. Ob die beiden noch zusammen sind, weiß ich nicht.
    Auch mein jetziger Freund (Shoni, inzwischen kein Rasta mehr, ist seriös geworden) sollte sich immer an mich erinnern, indem ich ihm eine Existenz (den Laden) schaffen wollte, hätte später sein Sohn erben können. Dann hätte man was geleistet, was bleibt, so meine Gedanken, und besser als für dubiose Organisationen zu spenden. Aber leider... Immerhin hat er auch den Führerschein gemacht und hat nun einen Job an der Südküste. Bin gespannt, was mich dort erwartet, sollte ich wirklich reisen. Noch habe ich nicht gebucht.
    Für heute also usiku njema. Bis bald wieder einmal.
    malaika2014

    Re: Habari gani?

    Liebe Malaika!
    Ich wünsche dir sehr das du eine gute Kwa-Heri-Reise haben wirst,würde ich mir auch für mich wünschen!
    Du schreibst es wäre Fatal wenn mann dich um Hilfe bitten würde,es wird so kommen,muss ja,ganz Mtwapa ist auf Hilfe aufgebaut worden,was bleibt denen anderes übrig...Lügen,Betrug Rücksichtslosigkeit sind an der Tagesordnung,ich habe selber bittere Erfahrungen gemacht,leider.
    Du schreibst das du an Freundschaft zwoeschen Schwarz und Weiss glaubst,ich hatte eine Junge Frau ermöglicht nach D-Land zu kommen,um sich hier Ärztlich behandeln zu lassen,sie ist hier untergetaucht,ich hatte sehr viel Ärger,von der Enttäuschung ganz zu schweigen!
    Ich kenne sehr viele Europäische Frauen die unsagbar leiden,weil sie sich nicht Lössen können aus diesem Milieu,übrigens auch Europäische Männer,bis hin zu Mord kann es führen,habe ich mehrere male selber erlebt!
    Das Gefälle ist einfach zu gross,da hilft teilen gar nichts,sie wollen alles!Ich glaube nicht das Freundschaft,und Teilen möglich ist!Leider......
    Ich würde mir wünschen das du auf längere Sicht was anderes Berichten kannst.
    Gruss Ada

    Re: Habari gani?

    Liebe Ada,
    vielen Dank für Dein Posting. Es tut mir leid, dass Du eine so schlechte Erfahrung mit dieser jungen Frau gemacht hast, und ich glaube Dir deshalb gern, dass Du jegliches Vertrauen verloren hast. Wobei, Vertrauen scheint auch wirklich nicht angebracht, man muss wohl immer auf der Hut sein. Meinen jetzigen Freund habe ich auch ganz bewusst nicht eingeladen, die Gefahr, dass er untertauchen könnte, ist einfach zu groß, und man selbst bliebe auf einem Haufen Ärger mit den Behörden und wohl auch Kosten (so eine Art Bürgschaft?) sitzen. So habe ich für meine eigene Reise lieber gespart und ihm gesagt, sein Bruder, der in Süddeutschland lebt, könnte ja die Einladung schicken und er könne dann trotzdem zu mir kommen. Der Bruder wird schon wissen, warum er das nicht macht.
    Mit Lügen, Betrügen, auch Diebstahl habe ich selbst so meine Erfahrungen machen müssen. Trotzdem habe ich immer noch Hoffnung, dass es zumindest so etwas wie Sympathie gibt (große Liebe sowieso nicht, solche Illusionen habe ich nicht, dafür ist der Altersunterschied einfach zu groß).
    Mal sehen, was ich zu berichten haben werde demnächst. Nach Flügen habe ich schon Ausschau gehalten, aber noch immer zögere ich, ob ich überhaupt reisen soll, denn die Negativberichte überwiegen ja mittlerweile.
    LG malaika

    Re: Habari gani?

    Liebe Chui!
    Ich schätze deine Beiträge hier sehr,vielen Dank dafür!
    Dein letzten Beitrag "Willkommen hier" finde ich zweideutig,im Forum oder in Kenia?
    Natürlich ist jeder "Karibu Kenia"
    Maleika hat grosse Zweifel soll ich fliegen oder nicht!
    Jeder muss das selbst für sich abschätzen,einschätzen,jeder kennt sich selbst am besten!
    Mit einem grossen Helfer Syndrom muss Frau besonders auf sich aufpassen!
    Mein bester Rat ist bleibe unabhängig,vielleicht sogar ins Hotel gehen um Unabhängigkeit zu haben.
    Mann muss schon sehr stark und klug sein um ohne schaden davon zu kommen!
    Schaden an der Seele und Geldbeutel.
    Kenia ist nichts für Weicheier!
    Ich denke gerade du kannst das sehr gut einschätzen!
    Nochmals vielen Dank für deine kompetenten Beiträge!
    LG Ada

    Re: Habari gani?

    Hallo ada !

    Ich kenn deine Geschichte , was soll man dazu sagen , es ist wirklich ein starkes Stück was er sich da geleistet hat . Aber du bist nicht die einzige die Fehlentscheidungen getroffen hat , dass haben wir alle . Wir haben daraus gelernt und treffen , so hoffe ich , nicht die nächsten Fehlentscheidungen/einschätzungen .
    Jemand Ratschläge zu geben ist eine heikle Sache und danken tuts einem keiner . deshalb gibts für Partnerschaften von mir auch keine Ratschläge . Jeder ist anders gestrickt und was bei dem einen funktioniert muss bei dem anderen nicht funktionieren . Ratschläge nehme ich an , aber spiele immer einige Möglichkeiten durch und entscheide dann für mich selbst .

    @Malaika 2014
    Ob jemand zu dieser Zeit nach Kenia fliegt muss er auch selbst entscheiden , beschützen kann einem hier keiner . Ich würde in diesem Fall in ein Hotel gehen , dass ist noch immer am sichersten . Menschenansammlungen meiden , Wenig Bargeld mit sich herumtragen , Schmuck schon gar nicht ( auch keine Uhr ) so etwas verführt nur zum Diebstahl . Auf Entscheidungen von meinem Freund würde ich mich wegen Sicherheit auch nicht verlassen z.b. dort wohnen wo er möchte . Das ist meistens eine Geldfrage weil er mit dem Vermieter ausmacht wieviel er bekommt , im Endeffekt kommt das Hotel billiger . Oder eine Anlage wo ich mir sicher sein kann , dass es auch sicher ist .
    Mieten in der Nähe von Bars etc. würde ich nicht . Südküste kenne ich mich zuwenig aus dazu kann ich nichts sagen . Derzeit würde ich dort nicht hingehen , wenn ich ein Tourist wäre .
    Jeder Mensch ist anders also kann man auch nur pauschal Ratschläge geben . Wie du dich auch entscheidest glaube 20 % von den 100 % die man die erzählt . Einen schönen Urlaub .

    LG chui
    Immer locker vom Hocker .

    Re: Habari gani?

    Hallo Chui und Ada,

    habe gerade Eure Postings gelesen. Danke für Dein Willkommen, Chui.
    Ich weiß schon, dass letztendlich ich selbst es bin, die entscheiden muss, was sie tut. Ich mache es ja wie Ihr, höre oder lese Meinungen, wäge ab und entscheide dann. Bisher war ich kein ängstlicher Typ, bin jetzt vielleicht zu lange hier im relativ sicheren Old Germany, immerhin 7 Jahre und eben auch 7 Jahre älter (und weiser? :roll: ). Erwischen kann es einen schließlich überall...
    Hotel - ja, das wäre auch eine relativ sichere Möglichkeit, aber ist nicht wirklich mein Ding, da wären dann auch höchstens 3 Wochen drin, und ich wollte ja schon ein wenig länger bleiben. Aber wer weiß, vielleicht will man ja auch dieses Mal gar nicht so lange bleiben. Das kann ich aber erst wissen, wenn ich dort bin.
    Eigentlich wäre ich gern wieder nach Mtwapa gekommen, aber dieses Mal nicht in eine eigene Wohnung (die Einrichtung gibt es ja eh nicht mehr), sondern gefällt mir von der Webseite her die Hibiscus-Lodge gut. Direkt dort war ich aber bisher nicht. Wir hatten in der Nähe von Kerstin's gewohnt, später in damals neuen Gebäuden ungefähr schräg gegenüber vom Eagels Nest, danach in Bombolulu Estate, sind also mehrere Male umgezogen.
    Mtwapa scheint wohl zurzeit sicherer zu sein als Südküste. Aber dort wohnt und arbeitet "mein" Freund jetzt. Er wohnt sozusagen als Askari in der Wohnung eines Freundes/Verwandten, der für 1 Jahr nach England gegangen ist. Und mit dem ist vereinbart, dass auch ich dorthin kommen kann (Miete 750 ksh/Tag; ich denke, der Preis ist ok).
    Schmuckbehangen durch die Gegend zu rennen ist auch nicht mein Ding, man hat ja genug hübschen Afro-Schmuck. Uhren habe ich genug, natürlich keine teuren, also die könnte ich entbehren :lol: Ich denke, ich werde innerhalb der nächsten 2 Wochen eine Entscheidung treffen.
    Macht's gut und lG malaika2014

    KENYA AGAIN?

    "malaika2014" schrieb:

    Erwischen kann es einen schließlich überall...


    Im Prinzip ja. Aber die Wahrscheinlichkeit, in Afrika "unter die Räder zu kommen" ist schon noch ein bisschen grösser als in D oder in der CH. In Afrika - nicht nur in Kenia - kannst du einfach keinem Menschen trauen. Keinem! JEDER/JEDE versucht, an deine Kröten zu kommen. Mit allen Mitteln. Die Oma ist dauernd auf dem Sterbebett (aber erstaunlich zäh - sofern es sie überhaupt noch gibt) und irgend eines der Kinder hat garantiert Malaria oder faule Zähne. Ich bin nicht verbittert - aber desillusioniert. Ich gehe wieder nach Afrika, aber ich werde mein Herz und meine Gefühle kontrollieren und auf Distanz achten. Das ist zwar Scheisse, aber notwendig.
    Natürlich behauptet dein Freund, dass in Kenia alles nicht sooo schlimm sei. Er möchte ja, dass du hinfliegst und ihm und seiner Familie den einen oder anderen Luxus ermöglichst - und sei es "nur" ein Abendessen für sich und Familie und den Clan.
    Viel Spass... :evil:
    N.

    Re: Habari gani?

    Hallo Malaika,
    wenn Du solange nicht mehr in Kenia warst, wirst Du über die Unterschiede schon erstaunt sein. Wir waren z.B. im September erschrocken, als wir wie gewohnt durch Mtwapa gelaufen sind. Es waren im Gegensatz zu nur 9 Monaten zuvor kaum noch Weiße auf den Strassen zu sehen. Und das war vor Westgate ! Und jetzt wird es kaum besser geworden sein. Außerdem kamen uns die Menschen deprimierter und aggressiver vor, die gewohnte Freundlichkeit fehlte etwas. Und selbst im Hotel wurden wir diesmal angebettelt.
    LG

    Re: Habari gani?

    Guten Tag Nibusu und Topi,

    zunächst vielen Dank für Eure interessanten Meinungen und Beobachtungen.

    @Nibusu, desillusioniert ist die richtige Bezeichnung, verbittert wäre schlechter, damit würde man sich selbst schaden und sein eigenes Leben in Frage stellen. Ach, ein Abendessen (wenn es denn dabei bliebe), das würde ich schon noch verkraften. Die Familie ist nicht so ganz in der Nähe, von Shanzu noch weiter in den Busch hinein. Aber wer weiß, wenn es sich herumgesprochen hat, dass mzungu wieder da ist, finden sie möglicherweise auch das Fahrgeld, um an die Südküste zu kommen (um letztendlich enttäuscht wieder die Heimfahrt anzutreten?).

    @Topi, Deine Erfahrung in Mtwapa ist schon mal hilfreich. Mit wazungu hatte ich dort nämlich nie zu tun, kenne keine, die ich also fragen könnte, habe nur immer beim Vorbeigehen die reiferen Herren oben im Eagles Nest sitzen sehen. Somit habe ich nur die Auskünft meines ken. Freundes. Sicher sind die Leute nicht mehr so freundlich, weil das Leben immer schwerer (teurer) geworden ist. Habe gehört, die Lebensmittelpreise sollen im Gegensatz zu 2007 erheblich angestiegen sein. Mich würde z. B. interessieren, was jetzt Brot, Milch, 5-l-Flasche Trinkwasser, Blue Band usw. kosten oder auch Fahrgeld für matatu, z. B. Mtwapa - posta (in der Stadt). Vielleicht kann mir da noch jemand Auskunft geben?

    Tschüs erst mal wieder!
    malaika2014

    Re: Habari gani?

    Hallo Malaika,
    die Lebensmittelpreise, vor allem für die einfachen Sachen haben sich sowieso verteuert, aber besonders im September 2013 nach Einführung der Mehrwertsteuer. Genaue Angaben kann ich Dir aber keine machen, wir waren im Hotel. Nur das Wasser war meiner Ansicht nach unverändert. Aber hier sind ja genug im Forum, die dort auch einkaufen, vielleicht können sie Dir weiter helfen.
    Wie gesagt, wir waren jedes Jahr in Kenia und wie es sich zwischen Ende 2012 und 2013 verändert hat, war schon schockierend. Wir wurden sogar am Strand und vor dem Hotel beschimpft (und die hatten uns nicht zum 1.Mal gesehen). Es geht bergab, natürlich werden Dir die Kenianer das nicht so sagen, die wollen ja, dass Du kommst.
    Tschüss

    Re: Habari gani?

    "malaika2014" schrieb:

    ein Abendessen (wenn es denn dabei bliebe), das würde ich schon noch verkraften. ...dass mzungu wieder da ist, finden sie möglicherweise auch das Fahrgeld, um an die Südküste zu kommen.

    Natürlich wird es nicht bei einem Nachtessen bleiben. Das ist erst der Anfang...


    Sicher sind die Leute nicht mehr so freundlich, weil das Leben immer schwerer (teurer) geworden ist. Habe gehört, die Lebensmittelpreise sollen im Gegensatz zu 2007 erheblich angestiegen sein.
    malaika2014


    Die zunehmenden Unfreundlichkeiten, Schikanen und Aggressivitäten in Kenia gegenüber Weissen haben nicht primär mit gestiegenen Preisen zu tun, sondern fast ausschliesslich mit Kenyatta und seinen Spiessgesellen, die keinen Tag verstreichen lassen, ohne über die bösen Wazungu herzuziehen und sie schlecht zu machen. Was glaubst du, wie oft ich von Kenianern gehört habe "ihr seid an unseren Problemen schuld, weil ihr Kolonialisten uns ausgebeutet habt und noch immer ausbeutet". Es ist so einfach, die eigene Unfähigkeit der "Elite" (hahahaaa) mit Schuldzuweisungen an die Weissen zu kaschieren. In einigen Jahren werden die Afrikaner auch über die Chinesen herfallen - aber diese werden nicht wie wir dauernden von Schuldgefühlen heimgesucht werden und Geld in die Hintern all der maroden Länder Afrikas südlich der Sahara reinschaufeln - ohne Gegenleistung, nota bene.
    Wie ich bereits früher schrieb: Kenia hat sich in den vergangenen zwei, drei Jahren mehr (negativ) verändert, als in den 20 Jahren zuvor.
    N.

    Re: Habari gani?

    Hier nur mal ein herzliches Dankeschön an Topi und Nibusu für die Informationen, von denen einige für mich wirklich neu sind (Verhalten der Einheimischen gegenüber den wazungu).
    Na ja, was sie über die Kolonialzeit sagen, ist wohl nicht so falsch, nicht wahr? Bis in die Jetzt-Zeit werden ja die Bodenschätze Afrikas durch außerafrikanische Konzerne ausgebeutet, und die Afrikaner sehen vom Erlös nichts, teilweise weil sie übers Ohr gehauen werden, teilweise weil der Erlös in den Taschen der jeweiligen "Eliten" verschwindet. Somit kann ich die Wut einerseits verstehen, andererseits möchte ich sie nicht abbekommen, zumal ich mich nicht zu den Ausbeutern zähle.
    Gestern Abend lief auf 3Sat ein Thriller "30 Tage Angst". Da wurden Touristen in einer afrikanischen Wüste (es wurde kein Land direkt benannt; gedreht wurde in Namibia) von Nomaden gekidnappt. Ich fand den Film spannend bis zuletzt. Genauso könnte es sich schon abgespielt haben, und im kurzen Dialog zwischen einer jungen Touristin und ihrem Bewacher kam genau diese Ausbeutung als eine der Ursachen für die Wut zum Ausdruck. Im Verlauf der Handlung kam es auf beiden Seiten zu Toten. Als dann schließlich das Militär bei der eigentlich vorgesehenen Übergabe des Lösegeldes die Oberhand gewann, wurden die Kidnapper der Reihe nach erschossen, während in den Medien verkündet wurde, sie seien festgenommen und zu hohen Freiheitsstrafen verurteilt worden. Einer der Touristen und natürlich die Fernsehzuschauer hatten allerdings den wahren Tathergang gesehen.
    Nennt man die Kidnapper nun Terroristen, Partisanen, Freiheitskämpfer oder einfach Kriminelle? Ich glaube, es kommt auf die Perspektive, aus der man die Dinge betrachtet, an.
    Bis bald wieder!