Negative Grundhaltung im Forum
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Hinter dem Taxistand mit den 1000 Toyota Kleinbussen fürte eine Straße nach oben (wahrscheinlich in das Centrum von Kampala). Es gab drei Möglichlkeiten diese Straße zu erreichen.
Einmal dem roten Lehm nach oben folgend, wobei man Gefahr lief den Hang wieder hinunterzurutschen und unten im Matsch zu landen. Diesen Weg wählten vorwiegend Leute, die ganz africanisch ursprünglich die „Barfußvariante“ des Wandelns bevorzugten.
Die zweite war über eine aus Steinen angelegte Treppe, sicher nicht baugenehmigungsfähig, aber durchaus der zweitbeste Weg.
Meine Perle wählte die geheimnisvollste Variante: Inmitten der engen Fluchtgasse der Taxis und zwischen den undefinierbaren „shops“ fand sie eine schwarze Lücke zwischen irgendwelchen bunten Kleidern, offenbar ein Art Eingang zu eine einer Unterführng unter der steil zum Zentrum führenden Straße. Und oh Wunder...plötzlich befand man sich in einer unterirdischen Einkaufspassage und die shops kamen schon wesentlich dem näher, was man in Deutschland Fachgeschäfte nennen hätte können. Jedenfalls führten die Läden jeweils eine definierbare Sorte von Produkten, nicht so ganz ein deutsches Sortiment, aber z.B. gab es in einem Laden Autoreifen in allen Formen und Größen (Winterreifen ausgenommen, oder wer weiß?), ein anderer Laden hatte sich auf Elektrogeräte aller Art spezialisiert, wobei mir die etwas verstaubten Staubsauger auffielen, die mit Sicherheit nicht mehr dem neuesten Stand der Technik entsprachen und jeden den Kaufanreiz fördendenTurbo-Design vermissen ließen. Aber seien wir ehrlich...haha...die tun auch nichts anderes als saugen!
Natürlich war die Beleuchtung eher spärlich und vom Glanz europäischer Einkaufspassagen fehlt jede Spur. Man landete zielsischer in einem Gebäude jenseits der Straße.
Meine Perle kannte sich aus und führte mich mit schlafwandlerischer Sicherheit durch das Gewirr der etwas grau wirkenden Gänge und Treppen (Nein, Rolltreppen gab es keine!) und plötzlich standen wir an einer vielbefahrenen Straße, rechts von uns eine Barkleys-Bank, die ich unbedingt aufsuchen mußte, um meine überflüssigerweise eingesteckten US-Dollars einzutauschen. Merke: nicht alle Empfehlungen des Auswärtigen Amtes sind auch immer sinnvoll!
Das Betreten einer Bank in Africa war doch etwas befremdlich, da uns zwei nach Polizei ausschauenden Bürschchen mit fürchteinflößenden Gewehren am Eintreten hinderten. Die Gewehre waren nicht so ganz taufrisch und sahen ganz schön abgegriffen aus und machten den Eindruck als stammten sie aus dem spanischen Bürgerkrieg...aber im Ernstfall ist es wahrscheinlich egal, womit man erschossen wird...
Unsere Taschen müßten wir vor Ihnen öffnen und erst nach strenger Prüfung mit einer dieser ekelhaften Kellen, mit denen ich am Flughafen bereits nach meinen stets mitgeführten Bomben abgesucht worden bin, durften wir eintreten. „Security“ meinte meine Perle! Ja doch, die Uniformen waren zwar der Polizei nachempfunden, sahen aber etwas billig aus und hätten auch auch gut aus dem Fashingssortiment bei Tengelmann sein können, nur nicht so neu. Trotzdem wurden sie aber mit großem Stolz und ernster und verantwortungsvoller Miene getragen.
Offenbar haben die Engländer ihre Angewohnheiten beim Schlange-Stehen mit nach Africa gebracht, denn alle warteten geduldig, während die Bankbeamten unter Hochdruck damit beschäftigt waren, sich miteinander über wesentliche Dinge africanischer Privatangelegenheiten zu unterhalten.
Na ja, immer „relaxed“ bleiben Diego, das kann man in Africa lernen! Hier kriegt keiner einen Herzinfarkt, wie bei uns. Außerdem bist du im Urlaub, Diego! Also immer mit der Ruhe!
Nachdem wir endlich zu einem unmöglichen Kurs gewechselten UGX („Ugandan Shilling“, für die, die´s nicht wissen sollten) in den Händen hielten, verließen wir diesen Ort mit dem dumpfen Gefühl beschissen worden zu sein....dabei klang doch „Barkleys Bank“ nach einem seriösen englischen Unternehmen...haha...man lernt nie aus! Nie wieder Barkleys!
„Wieviele Bettler es hier gibt“, dachte ich, am Boden kauernd, mit einem angewinkelnden Bein oder sonstwie eine böse Behinderung simulierend....oder waren die wirklich behindert?...
„Don´t give them money!“, meinte meine Perle mit ungewöhnlicher Schärfe und Entschiedenheit...oh, so kannte ich sie gar nicht, die doch sonst so liebevoll war!!! „Many beggers and thiefs here...very bad people“...“oh, oh!“
Sie wechselte schnell das Thema: „I`m hungly!!!...ach ja lugandan english...“I am hungry“ sollte das heißen...keine Frage, ein kulinarisches Abenteuer war angesagt...ich war gespannt...ich stellte mir einen exotischen Ausflug in die Welt africanischer Köstlichkeiten vor... (so etwas wie indisches Essen mit ungewöhnlichen Düften und fantastischen für mich neuartigen Gewürzen....)
Vor dem Ausgang der Barcleys Bank war der Verkehr gesperrt...nur die blau-weißen Taxis (wahrscheinlichvon einem Bayern gegründet...haha...sollte n´ Witz sein!) parkten in einer Reihe in der Mitte der Straße.
Trotzdem war es ratsam den Bürgersteig zu benutzen, da Boda-Bodas herumwuselten. Auf der Straße gegenüber der Barcleys Bank, an der wir entlang gingen, waren ein Haufen Läden...viel „Elektro“ und „Elekronik“...
“Indians!“, meinte meine Perle verächtlich, „all here are Indians, not good people, they make all business in Africa and are exploiting us!“
Oh eigentlich sahen die alle recht „schwarz“ aus...na ja bei genauem Hinschauen, doch vielleicht nicht ganz so africanische Gesichtszüge...Hab gar nicht gewußt, daß sich in Uganda soviele Inder aufhalten, aber es scheint doch mehr davon in Afrika zu geben, als ich mir vorgestellt hatte. Eins habe ich gleich gecheckt...beliebt sind die Leute nicht!
An der Ecke angekommen, wo wir links abbiegen sollten hinauf in Richtung zur Hauptverkehrsader durch Kampala, nämlich die Kampala Road und in der Verlängerung die Jinya Road, wurde ich aufgeschreckt von einem durchgeknallten Irren in Anzug und Krawatte, der sich mitten auf der Kreuzung aufhielt, wo man eher einen Schutzmann erwarten würde, und der hektisch gestikulierend und markerschütternd schreiend die Aufmerksamkeit der Leute auf sich zu lenken versuchte und sich augenscheinlich nicht vor dem Verkehr zu fürchten schien
„Its a player“ meinet meine Rose ungerührt. Ach Gott, dieses "Lugandan English"! Gemeint war ein Prediger!!! Oh...das nenn ich Gottvertrauen, so mitten auf der Straßenkreuzung. Ich glaube allerdings, daß ich der einzige war, der ihm Aufmerksamkeit schenkte, denn die anderen hier übten sich in africanischer Indolenz und sahen aus, als würden sie seine Anwesenheit gar nicht erst bemerken. Nun verstand ich erst: das Buch, mit dem er in der der Luft herumfuchtelte, war eine Bibel. Und dann verstand ich auch etwas von seinem gewöhnungsbedürftigen english, das durch seine Schreierei noch unverständlicher geworden war: „Do you want to rrrot in hell? You will rrrot in hell, if you dont choice Jesus!“
Die Hölle hatte ich heute bereits hinter mir und ich beschloß meinem Bauchgefühl zu folgen, das mir eindeutig signalisierte: Du hast Hunger Diego! “Dont try Jesus, Diego!...try african food!“...na, ja, vielleicht hätte ich doch etwas beten sollen vor dem Essen! Möglicherweise hätte es doch etwas geholfen! -
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Hallo Mariodiego, was für eine interessante, köstliche Erzählung! Schade, dass ich auf die Fortsetzung verzichten muss; bin kein Facebook-Anhänger. So manche Deiner Schilderungen kam mir durchaus vertraut vor, auch wenn ich nicht in Uganda, sondern in Kenia war - so z. B. die Situation in der Bank, im Straßenverkehr, kranke Mutter, Besuch der Schwester...
Übrigens auch interessant: diese Verwechslung von r und l. Mein Noch-aber-weit-weg-Ehemann (Kamba) verwechselte diese beiden Buchstaben ebenfalls. Statt z. B. Lehrer sagte er Rehler. Wir haben eine Weile geübt, dann ging es. Er hat ja dann hier an der VHS sein Deutsch-Zertifikat erlangt. Vielleicht ist es für manche Leute dort schwierig, bestimmte Buchstabenkombinationen auszusprechen. Genau wie die Kenianer mit mir das Wort mbwa (Hund) übten, das ich nie richtig aussprechen konnte - so was wie umbwa, aber eben ganz speziell. Muzungu (mit u nach dem M) sprechen sie auch in Kenia, nur geschrieben wird mzungu.
Viele Grüße und hab Dank, dass man (ich wage hier mal auch für andere zu sprechen) an Deiner Geschichte teilhaben durfte.
malaika 2014 -
Primeras experienzas con
„African Food“
Ich hätte vielleicht nicht so stark den „ganz armen“ Mann markieren sollen... reine Vorsichtsmaßname...
denn gib dem Teufel den kleinen Finger...haha!!
Nun hatte ich den Salat. (wenn es denn überhaupt einen gescheiten Salat gegeben hätte): „Please only affordable Restaurants my dear..., not too expensive. You know i´m not a rich man!“, hatte ich meiner Perle immer eingetrichtert...oh sie wußte, wo man in Kampala „towny“ affordable food bekommt...!
An der Ecke mit dem narrischen Prediger bogen wir links ab Richting Kampala Road, an einem Handyladen vorbei... oh ich habe Bauklötze gestaunt...lauter i-phones und Sony xperia Z und nagelneue Nokia´s und das für 200.000 UGX...oh Scheiße, ganz schwer auszurechnen....warte mal, das sind in etwa...sage und schreibe 60,- Euro...die kosten bei uns nicht unter 333,95 Euro, neu und simlockfrei...
Gleich dahinter eine sich Restaurant bezeichnende Lokalität, offenbar frei von jeglicher Auswahl africanischer Spezialitäten, denn am Eingang stand so was wie Chicken an´ Chips. Ich glaub es gehörte zu einer Kette „Chicken Express“, aber ich erinnere mich nicht genau an den Namen... die Auswahl war aber sehr umfangreich:
Chicken and chips with salad
Liver and chips with salad
Chapat and chips with salad
Fish and chips with salad
Chips with fish and chapat with salad
Chips with ketchup
Chips with liver and chicken and salad
Chips with fish and meat and salad
Sausages with chips or rice...
etc.etc
Zwei Seiten voll....
und die Preise absolut moderat, so um die 2,- bis 4,- US-Dollars...so billig kommst Du in Kenya nicht weg...
Das habe ich schon lange mehr erlebt: Wir betraten das Lokal und dank der hellen äquatorialen Mittags- Sonne war ich so geblendet, daß ich kaum etwas erkennen konnte. Was sind wir arrogant, wir Deutschen, daß wir meinen wir wären Vorreiter in Sachen Ökologie. Nein, Vorreiter in Sachen Ökologie sind eindeutig die Afrikaner, denn keiner versteht sich so gut aufs Strom-Sparen, wie diese!!! Langsam gewöhnten sich meine Augen an die spärlichen Funzeln, die ausreichen sollten einen ganzen Raum auszuleuchten. Es dauerte noch etwas länger bis ich auch die Gesichter erkennen konnte, denn ausgenommen vom Weiß in den Augen der Gäste und in den Zähnen des Kellners, der uns sehr freundlich willkommen hieß... konnte ich kaum ein Gesicht erkennen. Ich glaube der „waiter“ kannte meine Perle! Ja so ist das in Afrika mit dem Erkennen von Gesichtern, vor allem bei Nacht... ganz schlecht bei Zeugenaussagen...
Das sich langsam vor meinen Augen abzeichnende Bild des Mobiliars und der Einrichtung des Restaurants entsprach nicht gerade dem, was man sich bei uns in einem Restaurant darunter vorstellt... sechs oder sieben Tische, zwei mit einer runden, der Rest mit einer quadratischen Tischfläche aus Kunststoff auf dünnen etwas wackelig wirkenden verchromten Metallgestellen. Die Stuhle bestanden aus einer Schale aus gelben Kunststoff mit einer bananenförmigen Aussparung in der Rückenlehne, in die eine Hand hineinpaßte und die dem leichteren Transport der Stühle diente, ebenfalls auf Metallgestelle aufgeschraubt. Die Stühle wirkten erstaunlich neu verglichen mit dem Rest des Mobiliars. Der Kellner führte uns an den letzten verbliebenen Tisch direkt unter einen großen Spiegel, der an der Wand hing und dessen aufgedampfte Quechsilberfläche schon etwas abgeblättert war. Einige Aufkleber schmückten den Spiegel und ausnahmsweise war keines mit einem Hinweis auf „Jesus“ dabei. Kaum saßen wir, kam er auch schon mit einem vom häufigen Gebrauch angegrauten und schmuddelig aussehenden feuchten Lappen, mit dem
er die Tischfläche sehr geschäftig abwischte. Dann kamen zwei gelbe Papiersets auf den Tisch gezaubert, auf denen irgendetwas draugedruckt war, ich weiß nicht mehr was. (Nein, nicht „Jesus loves you!“, das wüßte ich noch!)
Je mehr ich vom Raum erkannte, desto mehr fiel mir eine sehr africanische Eigenart auf. Das Lokal schien irgend wann mal vor der Eröffnung neu eingerichtet worden zu sein, aber seitdem hat wohl keiner es für nötig befunden, etwas an dem Urzustand zu ändern...so mit Renovierungen haben es die Afrikaner anscheinend nicht so sehr und so sahen die Wände aus, als läge der letzte Anstrich ein paar zig Jahrzehnte zurück. (Na ja, sie haben auch kein Geld...wie sollen sie?). Möglich, daß die gelblich-braune Farbe einstmals weiß geglänzt hat. Paßte aber gut zu den Funzeln, die in mit sehr einfachem Lampenschirmen ausgestatteten Fassungen hineingeschraubt - 25 Watt stark - dahinglimmerten. Bis sie plötzlich ausgingen!!! Am hellsten flimmerte noch der kleine Röhrenfernseher von Philips der oben in der linken Ecke des Raumes angebracht war...aber auch der hatte plötzlich Sendepause...
Ah „power problems“, wird wohl nichts mit warmen Essen!
Ich erkannte eine Theke die den Arbeitsbereich des Restaurantes von dem Gästeraum trennte. Auf der Theke waren (aber immerhin hinter Glas geschützt) Chicken und andere Fleischwaren, wie Hühnerleber
und „sausages“ zur Weiterverarbeitung aufgereit, wobei das schützende Glas auch eine gewisse Nachreinigung sicher nicht verabscheut hätte....überhaupt hatte ich das Gefühl, daß die Hygienevorstellungen etwas hinter den europäischen Vorstellungen hinterherhinkten....Merkwürdig, daß mir ein Deutscher, der in Tanzania ein Lokal betrieben hatte, erzählt hat, daß er oft mit der Aufsicht Probleme bekommen hat und so manche Strafe wg. nicht ausreichender Hygiene hätte zahlen müssen...na ja...vielleicht sind die in Tanzania doch etwas strenger...Andereseits bin ich sicher, daß mein Bekannter immer auf Sauberkeit achtet.
Dem Arbeitsbereich, wo die „chicken“ und sonstiges Essen beißfertig gekocht wurden, wirkte noch dunkler als der Rest des Lokales und mein Vertrauen in die dort herrschende Sauberkeit hielt sich in sehr engen Grenzen...
Immerhin, der mit einer Glastür ausgestattete große Kühlschrank sah sehr sauber aus und wir bestellten schnell zwei große Flaschen Wasser von den „Rwenzori Mountains“ bevor der zwangsweise abgeschaltete Kühlschrank das Wasser zu labberig hätte werden lassen. Oh, wie gut kann kühles Wasser schmecken, wenn man so einen Durst hat, auch wenn es nicht mit Kohlensäure versetzt ist... Nein, ehrlich Rwenzori Mineral Water ist wirklich köstlich! Da kann kenyanisches Wasser nicht mithalten... Sorry Kenyaner!
Ich hatte es befürchtet, der Kellner kam an unser Tisch und eröffnete uns, daß wir leider mit dem Essen warten müßten, bis das „power problem“ gelöst sei...das war eindeutig die Strafe, daß ich auf den Straßenkreuzungs-Prediger nicht gehört habe und schnöde auf´s Beten verzichtet hatte...ich ahnte langsam, warum Religion in Africa so eine große Rolle spielt...wenigstens mit einem Stoßgebet hätte ich es versuchen sollen...vielleicht hätte der Lord einen Generator vom Himmel fallen lassen!
Irgendwie hatte mich meine biblisch orientierte Prediger- und Aufkleberumgebung doch irgendwie beeinflußt...jedefalls gingen mir längst vergessene Sätze aus dem Buch der Bücher durch den Kopf: „Es werde Licht!“ Und oh Wunder: ´und es ward Licht!´ Power off, power on! Das Essen kam in greifbare Nähe.
Möglicherweise ahnte meine Perle, daß man eine gewisse Anlaufzeit braucht, um africanisches Essen als Gaumenschmaus empfinden zu können: Sie wählte deshalb in ihrer Güte und Weisheit ein Restaurant einer Chickenkette, die eine eher US-amerikanischen Auslegung dessen, was man als genießbar einstufen könnte, zu ihrer Kochphilosophie erklärt hatte und dessen Auswahlkriterium für die Wahl der Grundsubstanzen für eine Weiterverarbeitung zu „Essen“ sich an Nahrungsmittel orientierte, die bei uns bei Fastfoodketten bekannt sind.
Von „Fastfood“ konnte man allerdings bei der africanschen „electricity“ und der Arbeitsintensität africanischer Gastronomen nicht so recht reden...“not really!“
Meine Perle wählte „Chiken and chips with salad“, während ich mich tapfer für „Liver and chips and salad“ entschied.
Wir warteten auf das Essen in einem Zeitfenster, in welchem ein Gast in Deutschland das Lokal längst verlassen hätte...na ja Deutsche sind ja da auch etwas extrem. Hinsetzen...“wo ist die Bedienung??? „...„Hallo!!! Fräulein!“...dann bestellen und dann aber zack, 2 Minuten und schon heißt es: „Wo bleibt denn bloß das Essen???!!!...Hallo!"“.
Hier konnte man sicher sein, das alles frisch zubereitet wurde und so wuchs meine Neugier und der Hunger wuchs mit, der in Africa unabdingbar ist, damit einem alles bekömmlicher und leckerer erscheint, als es vielleicht in Wirklichkeit ist.
Das Essen kam und wurde vom „waiter“ mit breitem Lächeln und feierlicher Mine serviert...doch ich konnte nicht meckern, bislang lief alles perfekt und die Africaner machten auf mich einen sehr netten Eindruck, so daß ich mit der Zeit vergaß, daß sich möglicherweise ein Unterschied in der Hautfarbe in Afrika negativ auf meine Stimmung legen könnte. Na ja ich war ja mit meinem Schatz unterwegs....was konnte da schon sein?!
Das Essen war eigentlich recht schmackhaft: Die Chips schmeckten tatsächlich nach Chips und die Leber war zwar etwas beißfest („al dente“...haha), schmeckte aber eindeutig nach Hühnerleber. Und das Ketchup, das in einer Plastikflasche auf dem Tisch stand, (das Ketchup...der Ketchup...wie heißt das eigentlich richtig?...egal, die sprechen hier einfach zu viel englisch! That is disturbing me!) schmeckte...man möchte es nicht meinen...tatsächlich nach Ketchup!
Meine Perle ließ mich von ihrem Chicken probieren und wirklich es schmeckte nicht nur nach Chicken, sondern hatte eindeutig mehr Geschmack nach Federvieh, als es mir von unseren labberigen Backhändl vom „Kotzlöffel“ in der Fußgängerzone bekannt war...(sorry vertippt...“Kochlöffel“ soll es natürlich heißen!)
Und der „salad“ war wirklich lecker, wenn auch die Portion noch kleiner war, als die in Bayern obligatorisch zum opulentem Schweinebraten mitservierten kleinen mit vegetarischem Inhalt kunstvoll dekorierten gläsernen Spucknäpfchen, die als Gesundheits-Alibi zu keiner knödel-armierten Hauptmahlzeit fehlen dürfen.
Obwohl ich auf alkoholische Getränke verzichtet habe...(„Immer einen klaren Kopf behalten Diego, soweit es bei meiner Verliebheit überhaupt möglich war)...konnte ich das Essen absolut genießen! Ich lehnte mich zurück und dachte: „Jetzt eine Kippe und das Essen ist perfekt! ... Ach, Scheiße (!), das geht nicht! Das mag ja meine Perle nicht! „Also reiß Dich zamm, Diego! Schließlich hast Du ihretwegen mit dem Rauchen aufgehört, gut eine Woche bevor Du nach Kampala geflogen bist!“ „You damage your health, dear...no, no, no...don´t smoke ...I hate cigalettes....“, hatte sie immer gesagt!
In der Tat fiel mir auf, daß man in Kampala trotz der Menschenmassen, die das Stadtbild beherrschen, kaum jemanden sehen kann, der in der Öffentlichkeit raucht...ist Rauchen in Africa vielleicht verpöhnt?
Die letzte Zigarette (zwischendrin quasi!) hatte ich beim Zwischenstop auf dem Flughafen von Doha geraucht...weil ich so nervös war! Eine Not-Zigarette sozusagen! Nur eine einzige!!! Dazu mußte ich mich zu einem kleinen Raum vollgeproft mit Rauchern aller Nationalitäten durchkämpfen ...sozusagen ein indisches Kammerl, (jaja...indisch...am Ende des ewig langen „Ganges“...haha...!)
Ich war etwas fertig von den ersten Eindruck von Kampala und hatte mein erstes „afrikanisches“ Essen in einem „affordable restaurant“ hinter mir und eine gewisse Müdigkeit erfaßte meine Glieder, so daß ich ein starkes Bedürgfniss nach einem Hotelbett empfand. Aber wie dorthin finden, ohne wieder um meine Gesundheit und um mein Leben fürchten zu müssen.
Langsam wurde mir klar, daß das „Taxi“ das Fortbewegungsmittel erster Wahl in Kampla war und daß ich meine Religiosität und mein Gottvertrauen auffrischen mußte, um in Africa zu überleben zu können. Also auf zum Taxistand...innerlich ein Kreuzzeichen machen...(habe ich seit meiner ersten Kommunion nicht mehr gemacht) und ab in die Schleuder-Trauma-Schaukel und immer dran denken: Deine Perle hat bisher auch überlebt, und das trotz „african transport“! Sie ist dein schwarzer Schutzengel!
Beim Hotel angekommen hoffte ich, dem dicken Deutschen Hotelgast nicht über den Weg laufen zu müssen. Nein! Wir kamen unbeschadet von seinen blöden Bemerkungen in unser Zimmer (ja doch es war eindeutig zu unserem Zimmer geworden...hat sich halt so ergeben!) und ich entledigte mich einiger verschwitzten Kleidungsstücke und flackte mich aufs Bett...ohne Mosquitonetz und doppelten Boden ...haha... war ja Nachmittag, also keine Mosquitogefahr. Ich genoß diesen Augenblick des Relaxen´s, der in Anwesenheit meines sweetharts noch himmlischer erschien.
Tatsächlich: Ich hatte mein ersten Tag Kampala „towny“ ohne Blesuren überlebt!!! „Praise the Lord our God!“ -
06 Juni 2012
On the Top of the Tank Hill
Inzwischen nahm die Angst, die Scheu und das Mißtrauen ab, das die selbsternannten Africa-Experten in mir gesät hatten. Ich fing an mich in Africa zu Hause zu fühlen. Die Gefahren waren keine „Fern-Gespenster“ vom Hörensagen mehr oder solche unverschämterweise im Internet verbreitete Horrorstory´s über Africa von diesen gestrandeten, verbitterten „Muzungus“ aus…ach egal,...(ach nein Wazungu heißt der plural in korrektem Suaheli, sorry), sondern ich stand mitten drin in der „Gefahrenzone“, und so bekam ich quasi vor Ort ein Gefühl dafür, wie man sich verhalten muß, um sich sicheren Füsses auf dem heißen Ugandischem Pflaster zu bewegen und auf diese Weise diesen Liebes-Urlaub mit meiner „Pearl of Africa“ unbeschwert genießen zu können.
Ich fühlte mich als schicksalshaft von Geburt an zum Ausländer verurteiltem Menschen fast wieder in meinem Element.
Das Frühstücks-Buffet, eingenommen unter der zwar bedachten aber ansonsten freien Terrasse, mit freiem Blick auf die afrikanisch-exotische Botanik, war der wunderbarste Teil des Tages und wurde solchermaßen zum unbefangenen Start in den jeweils nächsten Tag dieses unfassbaren Abenteuers und wurde schnell zum geradezu unverzichtbaren Ritual.
Allerdings hatte mich heute in der früh etwas ganz schön irritiert, als ich zum Zähneputzen ins Bad gegangen war (Bad im Zimmer wohlgemerkt!!!) Ich traf meine Liebste in der Dusche an, wo sie unter dem warmen Wasserstrahl stand. Ich staunte aber nicht schlecht, daß ich sie kauernd am Beckenboden vorfand, als sie gerade dabei war, ihre paar Unterhöschen, die wohl zu ihren Habseligkeiten gehörten, mit der rosa Seife, die ich ihr aus „golden Germany“ mitgebracht hatte, im Duschbecken zu waschen ...ich war erst geschockt und dann empfand ich ganz tief: „Ist das nicht rührend?“
Ich war tief erschüttert von dem Umstand, daß ich mich hier, der aus einem hochentwickelten und reichem Land kam, plötzlich, durch die Nähe zu meiner Liebsten, unmittelbar und unvorbereitet mit einer unvorstellbaren und unbekannten Welt konfrontiert sah, in der die Armut der Normalfall war. Ich hätte beinahe geweint!
Aber ich hab nichts gesagt oder mir anmerken lassen! Nein, ich wollte sie nicht verletzen. Ich hab ihr auch nicht gesagt, daß die “laundery“ im Preis inbegriffen ist. So helle wie die ist, bekommt sie es eh ganz
schnell heraus! Haha! Sie schaute mich an mit ihren großen Kulleraugen und brachte mich mit der Frage zum Lachen: „Don´t you wash your clothes in Germany?“ Offenbar war ihr mein Erstaunen doch nicht ganz entgangen!
Ich war froh, daß ich nach dem aufregenden Tag in der in der „town“ heute eigentlich nichts vor hatten, als in der Umgebung des Hotels herum-zu-schlendern. Luftig gekleidet und ich mit dem obligatorischen Strohhut auf dem Kopf, verließen wir das Hotel durch das große eiserne Tor und an der security vorbei. Mir fiel plötzlich auf, daß es immer leicht nach Rauch roch, das bei genauem Hinschauen von einzelnen Feuern herrührte, mit denen abgefallene Blätter und Äste verbrannt wurden. Den weiß-bläulichen Rauch sah man an vielen Stellen hinter den mit Stacheldraht eingefaßten Mauern aufsteigen. Auch dies wurde für mich zusammen mit der roten Erde zu einem Sinnbild für Africa.
Die Tank Hill Road führte nach oben zum Gipfel des Hügels. Von dort hatte man einen wunderschönen Blick durch einen Rahmen von exotischen Blüten hindurch hinunter in den sich weit in der Landschaft ausbreitenden und zum Horizont hin im Dunst verlierenden Victoriasees. Der Hügel war nicht dicht bebaut, aber wenn die Perspektive einen Blick hinter die dicken Mauern auf die oben am Hang gebauten Häuser erlaubte, konnte man recht stattliche Häuser und Villen zu Gesicht bekommen. Ja, die „Geldigen“ wissen, wo es sich am besten lebt, auch wenn sie schwarz (sorry vertippt...), wenn sie Africaner sind...
Auf dem Weg nach oben erklärte mir meine Perle die einzelnen Pflanzen und Bäume, die wir nach und nach zu sehen bekamen. Oh was es da nicht alles gab!!! Einige kannte ich, zum Beispiel Bananen-bäume, aber ich erkannte sie erst...haha...als mich meine Perle auf die noch unauffällig grün in den Blättern versteckten Stauden aufmerksam machte. Wobei ich den Unterschied von den größeren „sweet bananas“ und den kleinen „not sweet“ bananas zu lernen hatte, wobei letztere eine größere Bedeutung als Ernährungsgrundlage für die einfache ugandische Bevölkerung haben....warum werde ich später erzählen.
Natürlich erkannte ich auch Palmen...haha, wer kennt sie nicht! Ansonsten kam ich mir vor, als wäre ich bei meiner ersten Stunde in Pflanzenkunde!
By the way...Eigentlich eine Schande, wie wenig so ein großes Unternehmen wie Google über die Pflanzenwelt Ugandas weiß!
„Immerhin erinnere ich mich noch an „jack fruits“ und „pow pow“. Letzte waren melonengroße aber nicht so wohlgeformte gelbe Früchte, aus denen man etwas kochen konnte...dazu später...
"Pow pow“!!! Unwillkürlich dachte ich an „Popo“ und was es auf Deutsch heißt und mußte lachen. Ich hätte ihre Frage, warum ich lachte, nicht beantworten sollen, denn ab dann zeigte sie mir jede dem africanischen Frauenideal am nächsten kommenden „ladies“ mit ihren wohlgeformten, ausladenden Ä....(sorry vertippt!...Gesäß wollte ich sagen) und kommentierte sie mit: „Look there, african Popo!!!“
Als Europäer war ich froh, daß meine Liebste eher nicht dem africanischen Frauen-Ideal entsprach, jedenfalls nicht an dieser Stelle. Nein, ich mußte ihr immer bestätigen, daß sie für mich nicht nur hinsichtlich ihrer Gesäßproportionen „perfect“ war. „Colour as well?“ „Oh yes for sure! I love your colour!“
Nachdem ich weiter oben ein paar Aufnahmen durch ein schmiedeeisernes Tor am Eingang eines dieser exklusiven Grundstücke, die wir bereits auf unserem Weg erblickt hatten, gemacht hatte, durch das man sensationelle Panoramafotos von einer der vielen Buchten des Victoriasees machen konnte, beschlossen wir umzukehren und herunter zu wandern, an dem Sandweg, der zum Hotel führte vorbei, bis zur Muyenga Road, die hinunter ins Vergnügungsviertel Kabalagala führte....Sie wollte sich immer kugeln vor lachen, wenn ich mit dem Zungenbrecher nicht zurechtkam und „Kalabagala“, statt Kabalagala“ sagte....oder andere artfremde Kombinationen zustande brachte. (Ach Gott solche Nazi-Ausdrücke, wie „artfremd“ sagt man ja nicht mehr...“sorry, kommt von meinen Eltern!)
Ich glaube, daß meine Rose Hunger bekam und mich an eine Futterstelle lotsen wollte, wo sie sich wieder vollschlagen konnte, nachdem sie in der Zeit vor meinem Besuch offenbar ziemlich gehungert haben mußte. Es machte wenigstens so den Eindruck, so gern wie sie alles Essbare in sich hinein spachtelte.
Erst so langsam verstand ich, warum mein Perlchen mich gestern in dieses Restaurant geschleppt hatte....Chicken war Ihre Leibspeise! Sie hätte „chicken“ essen können, morgens, mittags und abends. Immer nur „chicken“...!!!
Es war bereits längst beschlossene Sache, daß wir nach dem Spaziergang bei „chicken“ landen würden, nur daß ich es noch nicht wußte.
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Oh Jemine!
Bei einem Satz des Reiseberichtes, auf dessen deskriptive Qualität ich besonders stolz war, ist mir leider ein Fehler unterlaufen, so daß der Satz so keinen Sinn macht und überdies grammatikalisch falsch ist. Offenbar habe ich mich berauscht von den eigenen Formulierungen und der Thomas-Mann´schen Länge des Wortgefüges selbst in die Irre geführt. (Vielleicht war´s aber auch der „Rioja“)
Richtig heißt der Satz: “Die Tank Hill Road führte nach oben zum Gipfel des Hügels. Von dort hatte man einen wunderschönen Blick durch einen Rahmen von exotischen Blüten hindurch hinunter in eine Bucht des sich weit in der Landschaft ausbreitenden und zum Horizont hin im Dunst verlierenden Victoriasees.“ -
Ich möchte anläßlich eines unlängst berichteten gefährlichen kriminellen Überfalls auf ein Forums-Mitglied und anderer schlimmer Ereignisse, die immer wieder aus Afrika berichtet werden und um Mißverständnisse zu vermeiden, darauf hinweisen, daß dieser „Reisebericht“ lediglich eine nette Geschichte ist und nicht die Wirklichkeit Afrikas widerspiegelt. Höchstens einen kleinen Ausschnitt der Wirklichkeit aus der Sicht eines Kurzurlaubers. Mir ist dieser Hinweis angesichts vieler „clicks“ auf das Thema, sehr wichtig.
Er stellt nicht die Gefahren dar, mit denen ein Weißer in Afrika leider immer und überall zu rechnen hat. Die Warnungen der in Afrika lebenden Europäer, die hier im Forum vorgetragen werden, sind, sofern es mir zusteht das zu sagen, absolut ernst zu nehmen. Und woanders sind solche Informationen kaum zu erhalten. Auch Warnhinweise des Auswärtigen Amtes sind nur sehr grobe und kaum ausreichende Anhaltspunkte. Leider ist man in Afrika wohl des öfteren mit einem Ausmaß an Abgebrühtheit konfrontiert, die man sich so in Deutschland nicht vorstellen kann.
Obwohl in Ich-Form geschrieben ist der Autor dieses „Reisebericht“ lediglich eine Kunstfigur, und der Bericht selber dient mehr der Erbauung als der Information. Für mich selber, der Dank „mzungu info“ relativ ungeschoren davongekommen ist, ist es eine Form, in ironischer Form und mit viel dichterischer Freiheit meine ausgesprochen widersprüchlichen Eindrücke von Afrika während meiner beiden „visits“ irgendwie mehr oder minder positiv (eher positiv) zu verarbeiten. Auch der „Dicke Deutsche Hotelgast“ ist, obwohl angelehnt an einen erlebten tatsächlichen Gast, lediglich eine Kunstfigur und dient mit seinen „unliebsamen“ Bemerkungen als Korrektiv, da er letztlich auf die negativen Seiten und die Realität in Afrika und auf das Verhalten der Afrikaner, speziell gegenüber Weißen, hinweist. Die Bemerkungen sind frei erfunden und diesem Menschen nur in den Mund gelegt. Anders als Karl May allerdings, war ich tatsächlich an den Orten, von denen ich erzähle. (haha...)
Kalt hat mich Afrika nicht gelassen. Im Positiven nicht wie auch nicht im Negativen. Einen Anspruch, mich in Afrika auszukennen, habe ich mit meinen zwei „visits“ nicht. Wenn man nicht ideologieblind ist („die armen Africaner...und so“) , kann man aber auch in kurzer Zeit reichlich Sonderbarkeiten im Verhalten der Afrikaner insbesondere bezüglich „Weißen“ erleben. Meine Detail-besessenheit könnte den falschen Eindruck vermitteln ich sei Experte. Nein, ich bin es nicht! Auch wenn die „Kunstfigur“ sich aus literarischen Gründen den Anschein geben möchte, er kenne sich aus, ist es nur ein Stück weit Selbstironie. Oder anders ausgedrückt: Eine Art mich selbst auf die Schippe zu nehmen. -
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eigentlich sollte sich niemand hier im Forum anmassen,irgend wen zu maßregeln weil er denkt das er schon ein oder zweimal mehr in Afrika gewesen ist als der andere. (...) Haltet mal die Bälle flach, jeder einzelne sollte sich erinnern wo seine Wurzeln sind! Nochmal, ich habe schon einmal erwähnt das ich 2 Jahre in Afrika gelebt und gearbeitet habe. (...) Lass ich deswegen einen raushängen? Erzählen könnte ich sicher mehr als manch einer hier. das Erzählen überlasse ich gerne anderen!!! Ich bin noch mindestens 4 Jahre berufstätig, werde gerne noch weiterhin Eure Gespräche beobachten (...) und ob Ihr es glaubt oder nicht, ich werde meine letzten Tage in Afrika verbringen! Es muss ja nicht unbedingt Kenia oder Uganda sein. es gibt auch sehr schöne Orte an der Westküste Afrikas!!! Ja, und B. wenn Du das lesen solltest, erinnere Dich an mich und melde Dich!
Ich weiß das Dich Deine Frau mit ganz linken Dingern versucht zu erpressen!
Gruß renee1803 -
Down to Kabalagala
Am unteren Ende der Tank Hill Road, dort wo es links die Muyenga Road hinunter nach Kabalagala ging, war ein „Italian“ Supermarkt, mit eigenem rot-sandigen Parkplatz. auf dem einige Souvenirhändler die Erlaubnis hatten ihre ebenholzfarbenen Elefanten feilzubieten. In diesem Supermarkt sollten wir späterhin auch mal echten italienischen Wein und viel Schokolade kaufen, die mein Rösschen nur so zu verschlingen schien.
Gegenüber warteten Taxis auf Kundschaft, wobei darauf hingewießen werden muß, daß es sich tatsächlich um Taxis handelte, also richtige PKW´s und keine Kleinbus-Sammeltaxis. Man durfte sicher sein, falls man damit zu fahren gedachte, daß man sich vor dem Einsteigen auf ein mittelgroßes Palaver mit den Fahrern einstellen mußte, um einen angemessenen Preis so zwischen „muzungu“-Preis und Preis für Einheimische auszuhandeln zu können, wobei man schon gut war, wenn einem das als weißer Greenhorn gelingen würde. Auch solche Taxis verfügen leider nicht über den Wohlstand-Luxus eines Taxometers, und wenn sie einen hätten, wäre er wahrscheinlich manipuliert....haha.... Ach Gott, jetzt rede ich schon fast, wie dieser dicke deutsche...egal!
Hier gab es noch wenig Häuser. Nachdem wir links in die Muyenga Road abgebogen waren, stand links ein Gebäude noch im Bau befindlich, bei dem mir besonders die Betonzylinder auffielen, die ziemlich individuell geformt wie Baumstümpfe etwas sehr organisch aus dem ersten Stockwerk herauszuwachsen schienen. Erstaunlich, daß in den Rohbau bereits die starken einbruchssicheren Eisengitter eingebaut waren, die zu jeder africanischen Erdgeschoß-Ornamentik zu gehören scheinen.
Auf der rechten Seite verbargen dicke Mauern ein mit Palmen und anderen exotichen Bäumen bepflanztes Grundstück in dem ein größeres Gebäude stand, von dem man straßenseitig allerdings nur das sauber mit Dachziegeln gezimmerte Satteldach sehen konnte.
Nach einem „Chinesischen Hospital“, eines dieser sonderbaren Institutionen, die das africanische Gesundheitssystem so vertrauenswürdig machen, folgten kleinere ebenerdige Gebäude mit strohbedeckten Dächern, offenbar alles „shops“, welche die Muyenga Road säumten und jenes befreiende Flair africanischer Unvollkommenheit ausstrahlten, die uns deutschen Perfektionisten längst veloren gegangen ist.
Magisch angezogen vom einem sehr bunten Laden mit auf Bügeln aufgehenkten und im Wind wehenden Kleidern, die für africanische Verhältnisse erstaunlich luxuriös ausschauten, bugsierte mich meine „Pearle“ zur anderen Strassenseite allerdings immer auf der Hut bleibend vor den „Boda - boda´s“, die einen jederzeit über den Haufen zu fahren drohten!
Dabei fiel mir eine ausgesprochen geniale Art der Abwasserabführung auf, die im Falle eines starken tropischen Regens für die Abwendung von Überschwemmungen sorgen würde. Ein U-förmiger ausgesprochen sauber aus-gemauerter Graben lief rechts die gesamte Muyenga Road hinunter, vielleicht einen Meter breit und eine halben Meter tief, und ursprünglich zum Schutz der Bürger vor einem bösem Sturz in die Tiefe durchgend mit Betonplatten abgedeckt. Allerdings hatte diese Abdeckung einige erhebliche „Zahnlücken“ bekommen, (ha, ha ...Africaner können alles verwerten!), so daß wir den „shop“ mit den schönen, glitzernden Kleidern nur über die übriggebliebenen Restplatten ohne Gefahr für Leib und Leben mit eher seiltänzerischer Eleganz erreichen konnten.
Die Wände des „shops“ waren auffällig in roter und orangener Farbe angestrichen. Während ich mit dem Fotographieren und Einfangen dieser fremdartigen Welt beschäftigt war, verschwand meine Liebste in einem Wald von Gewändern, so daß ich befürchtete, sie könnte mir abhanden kommen.
Oh wo war meine Perle?...ich kannte so etwas...: Frau verschwindet in den hängenden Gärten der Kleiderwelten und modischen Accesoires…Alarm-stufe Rot!!!.....das kostet wieder......immerhin am Essen kann man ja wieder sparen!!!
Sie erschien wieder aus der Versenkung mit einem Fetzenbehängtem Bügel und hatte wieder diese schräge Kopfhaltung und den dazu passenden fragenden Hundeblick drauf, dem sich nicht einmal ein hartgesottener Wallstreet-Zocker hätte entziehen können. 35.000,99 UGX, oh das klingt teuer! Mit dem Handy jetzt umrechnen, das geht ja garnicht....Scheiße...Kopfrechnen ist nicht so mein Ding!!! „War UGX (Ugandan Shilling) nicht so das dreifache vom wertstabilem Euro und paar Nullen dran...???“ Also unauffällig mit den Fingen zählen...ergibt so etwas mehr als
10,- Euro...na ja das geht ja noch...
Keine Frage, heute mußte ich noch zu einer Filiale der Stanbik Bank zum Automaten und hoffen, daß die Angaben des Auswärtigen Amtes stimmten und daß man da Geld mit der stinknormalen Geld-automatenkarte Maestro ( nicht zu verwechseln mit der Master Kredit-Karte) ziehen kann. US-Dollars hatte ich ja keine mehr!
Das kannte ich auch: Leuchtende Augen und eine mit Kleidung und Accesoires gefüllte Tasche, die in tänzerischem Gang hin - und hergeschwengt wurde, wobei ich selbst auch voller Freude war, meine Liebste glücklich gemacht zu haben, und das für einen Betrag wo in Deutschland eine Frau nur beleidigt gewesen wäre: „Und mehr bin ich Dir nicht wert???“ Blöde Teutoninnen!!!
Es stand zwar nicht Christian Dior auf der Tasche und sie war auch keineswegs elegant, aber so wie meine Perlchen die Plastiktragetasche schwenkte, erschien es so, als hätte sie Bruno Banani persönlich beim Kauf bedient und beraten.
Ab hier wurde die Bebauung dichter mit gemauerten oder in Beton hochgezogenen Häußern und es wurde klar, daß wir uns im Zentrum des belebten Viertels von Kabalagala befanden. Zwischen den größeren Häusern waren kleinere strohbeckte Dach- konstruktionen, die viele Stuhle und Tische darunter Schutz bieteten. Das waren offenbar die Bars, die Kabalagala den Ruf eines Vergnügungsviertels verliehen.
Obwohl das Viertel jetzt kurz vor Mittag quirlig und belebt war, waren die Bars leer und dunkel, fast wie ausgestorben. „They will be open at night!“, erklärte mir mein Rös-schen. Ach so! „OK!“
Interessant war, daß gegenüber den Bars, die sich vorwiegend auf der linken Seite der Muyenga Road befanden, in dem Gewürfel der teils fertigen, teils noch im Bau befindlichen Betonbauten oder gemauerten vierstöckigen Häußern, viele „branches“ verschiedener Banken untergebracht waren, darunter auch Barkleys Bank (Nie wieder!), aber auch Centenary Bank, Bank of Baroda, Diamond Trust Uganda LTD und last not least Western Union mit den auffallend nach Vespen-Vorbild gelb-schwarz designten Schildern...wobei Centenary Bank und Western Union offenbar ein Monopol auf die monumentalen Werbetafeln hatten, die die Ausfahrtsstraßen raus aus Kampala schmückten.
Ach Gott, was war das denn? An der Ecke zu einer Abzweigung in eine rotsandige matschige Straße, die in eine ärmliche nicht mehr vertrauenserweckende Ecke Kabakabala´s voller Hütten führte, war ein kleiner Betonwürfel an das nebenstehende Gebäude angebaut, auf dem stolz ein Schild mit der Aufschrift „Stanbic Bank“ angebracht war. Nach einer Filiale sah das nicht aus, aber ein mit einem Gewehr bewaffneter uniformierter Mann mit ernster Miene schien den Eingang zu schützen...also mußte es sich doch um eine Ort einer gewissen Wichtigkeit handeln.
„That´s an "ATM", didn´t you want to pick up money from Stanbik Bank ?“, sagte mein Perlchen und das Leuchten in Ihren Augen flammte ungeachtet ihrer dunkelbraunen Pupillen erneut auf! ATM...hatte der dicke Gast nicht von so etwas gesprochen? Ach natürlich...ein Geldautomat!!! Wie sich mein Perlchen auskannte!!!
Es kamen die bangsten Minuten meines Afrika-Aufenthaltes. Der „securityman“ stoppte uns beim Versuch in den magischen Würfel einzutreten...warum bloß? Ach so!!! Ich verstand die gestische Deutung des Mannes, daß sich offenbar ein Kunde bereits im Würfel befand. Und daß nur jeweils eine Person den „Geldtempel“ betreten durfte ...endlich nach eine schier unendlichen Zeit kam der Kunde heraus und zupfte seine Kravatte zurecht. Er hatte wohl einige Zeit gebraucht sein Geld sorgfältig an unzugänglicher Stelle zugriffssicher zu verstecken.
Wir bewegten uns in den Raum, in dem sich unverkennbar wenn auch nur ein einziger Geld-automat befand, genauso einen, wie wir sie von uns kennen. Ich zog meine Karte aus einem Versteck (Nein!, verrate ich nicht!) und steckte sie ängstlich in den dazu vorgesehen Schlitz...oh, was würde passieren? Würde er die Karte annehmen oder wieder ausspucken oder einfach vertilgen? Er nahm sie an!!! Schweiß laß nach!!! Und tatsächlich führte mich das Programm durch Sprachwahl und zur Aufforderung meine PIN einzugeben, wobei ich instinktiv meine linke Hand über die diesen Vorgang ausführenden Finger hielt und auch meiner Perle erlaubte ich, trotz meines unendlichen Vertrauens, keinen Blick auf das bankspezifische Zahlengeheimnis. Ich wählte den angegebene Tages-Höchstbetrag …waren eh nur ca. 80 Euro...aber in ugandischer Währung standen da Beträge, die mich an meine beiden reichen Freunde erinnerten, wenn sie sich eben mal schnell ein Ferrari kaufen wollten!
Dann das befreiende Rattergeräusch, auf das ich nach meiner Scheidung schon manchmal schmerlich vezichten mußte. Nein hier kamen ganz korrekt 250.000,00 UGX heraus und das sogar mit einer Quittung!!! Auch meine Liebste freute sich und nahm sichtlich Anteil an meiner Erleichterung, als ich das Bündel Scheine sicher in der Hand hielt! Na also, sag ich doch...geht doch alles in Africa...alles nur Vorurteile und falsche Ängste....
„Wir könnten heute abend hierher kommen, wenn die Bars offen haben“, meinte ich angesichts meiner
frisch getankten Geldscheine. „But only till 10 o´clock my dear!!!“ Das klang wieder sehr, sehr bestimmt und nach: „Widerspruch zwecklos“!!! „Why my love???“, „After 10 the prostitutes will come here!!!“.
Woher wußte sie das...sie hat doch gesagt sie lebt in Makarere und kommt nie dort weg...? Na ja, wenn man hier lebt, weiß man das halt...haha...in Madrid hab ich mich ja auch überall ausgekannt! Auch wenn meine Eltern mich erschlagen hätten, wenn sie erfahren hätten, ich hätte mich im Rotlichtmilieu aufgehalten.
- 100 - -
„Chicken“...aber
wann???
und
vor allem, was dann??
Wir gingen dem nächsten Abenteuer entgegen, nichts ahnend, welche Aufregung uns heute der Rest des Tages bescheren würde
Vorerst stand Atzung auf dem Programm: „I´m hungly!“ Das war kaum noch ein Wink mit dem Zaunpfahl, daß wir jetzt ein Restaurant anzustreben hatten. Der liebevoll durch Körperkontakt gesteuerte Weg-Einschlag ging in Richtung einer mit Tischen und Stühlen ausgestatteten Einrichtung über der in typographisch auffällig korrekt ausgeführter Schrift ein Plakat mit der Aufschrift
„Chicken
Tonight“
prangte. Was wollten wir hier? Es war doch Mittag!!!
Bei der Gelegenheit dachte ich an eine Auffälligkeit Africanischer
Schriftausführung: Anders als bei „Chicken Tonight“ hatten nämlich normalerweise
Aufschriften auf Plakaten etwas rührend Dilettantisches an sich. Sie
waren zumeist mit erstaunlich ruhiger Hand sauber bemalte Buchstaben
in Blockschrift, denen jedes Verständnis für die aus der römischen Antiqua
entwickelten europaüblichen Schriften fehlte. Das betraf insbesondere solche Buchstaben, wie das „G“ oder die in oben und unten unterteilte Schriftzeichen wie das „B“ oder das „P“. Es
fehlt jedes Gefühl sowohl für die Form als auch für die Proportionen und auch die Abstände zwischen den Buchstaben entsprechen mehr einer aus spontaner Laune erwachsener africanischen Ästhetik-Auffassung.
„Chicken
Tonight“
Hier hatte einer entweder sich die Mühe gemacht zu googlen oder microsoft
Word Fonts anzustrengen... oder er kannte sich aus…“Comic Sans MS“ ich war fasziniert auch mal korrekte Schriftzüge anzutreffen....oh!!! ...sorry...hier ist mir der typographische Gaul durchgebrannt...Ich habe die strenge Schule von Prof. Dr. Dr. Kern aus der Münchener Akadamie durchlaufen …kommt nicht wieder vor!! Versprochen! (Übrigens sind die Abstände zwischen den Buchstaben bei „microsoft word“ ein absoluter Alptraum für jeden Setzer ...sorry ich wollte ja aufhören!)
Nein,
der Hinweis auf chicken tonight war kein Hinweis auf die Öffnungszeiten des Lokals, sondern eine Bezeichnung einer weiteren Chicken-Restaurant-Kette in Kampala...und wirklich, inzwischen kann ich es ja beurteilen...sie hatten definitely die besten Chicken at morning, at lunch and tonight and tomorrow....keine Gelegenheit verging, in der mein Perlchen mich daran hinderte africanisches Essen zu kosten...es ging immer zielsicher in Richtung Leibspeise.
Und alles sauber und ordentlich im Lokal und die Tische mit einheitlich in dottergelber Farbe gehaltenen Tischflächen, die schön mit den blauen Sets mit der Aufschrift „chicken tonight“
kontrastierten...die Terrasse hatte etwas von italienischem Flair... Nein, wenn Africaner etwas richtig anpacken, dann machen sie es auch mit fast militärischer Präzision....Und die „Chicken“...Hmmmmmm!!!
Zum Thema Ordnung noch eine kleine Beobachtung, die ich unter anderem auch im unteren Teil von Kabalagala machen konnte. Dort, wo es Bürgersteige gibt, insbesondere in der Nähe von stark befahrenen Verkehrsknotenputen sind die Ränder der Bürgersteige mit wechselweise schwarzen und weißen Steinen markiert...wo findet man bei uns so eine praktische und auffallende Kennzeichnung: „Vorsicht, hier fängt der Bürgersteigs-Bereich an“!!!
Aber solche Kennzeichnungen mit abwechselnd schwarzen und weißen Steinen sind nicht überall zu finden...eine Regel oder ein Prinzip, wo die Verantwortlichen der Stadt Kampala meinten solche Markierungen anbringen lassen zu sollen, ist hier nicht zu erkennen … sonst wäre es ja auch nicht Africa … haha … das wäre dann schon fast Deutschland!!! Es war auch nicht so, daß die Bürgersteige sämtlich gepflastert wären, sondern ganz bedarfs-gerecht konnten sie ebenfalls aus unebener roter Erde bestehen, damit „muzungus“ immer schön daran erinnert würden, daß sie sich in Africa befinden...
Eine andere Beobachtung weist sowohl in Uganda als auch in Kenya auf ein „must be“ hin...Alles was größer ist, als ein PKW...also vom Pick up aufwärts bis zum LKW (dazu gehören auch die bereits erwähnten „Taxis“...alle haben jeweils hinten rechts und hinten links (und das ausnahmslos!!!) zwei auffällig große quadratische Tafeln mit drei fetten diagonalen roten Streifen auf weißen Grund, wobei rechts die Streifen nach unten rechts zeigen, während sie links nach unten links verlaufen...man kann sie nicht übersehen
diese Vehikel...Ach nein, was erzähle ich?...nicht alle sind auf weißen Grund...einige, man weiß nicht warum...sind rot auf gelbem Grund...haha...wenn man wüßte warum...wäre es ja auch nicht Africa!!! Möglich, daß hier auch auf eine Harmoniesierung mit den
gelbgrundigen amtlichen Kennzeichen hin gearbeitet wird.
Solche Warnhinweise findet man bei uns nur bei sehr viel größeren
Verkehrsteilnehmern und natürlich auch an sämtlichen in gräßlichem Orange leuchtenden Vehikel des Stadtwerk-Fuhrparks...allerdings gibt’s bei uns von der Farbgebung
Rot auf weißem Grund keine Ausnahme...haha...ist ja auch Deutschland!!!
Gut genährt verließen wir „Chicken Tonight“ und wanderten zurück hinauf zum Hotel „Banda Inns“, ich mit dem obligatorischen Strohhut, sie mit der Plastiktüte mit den neu eingekauften
Klamotten.
Meine Liebste stöhnte unter der unerträglichen äquatorialen Junisonne... ca. 26° C im Schatten ... ja, ja meine Liebste ist absolut temperatur-sensibel ...morgens, wenn es
erst 19°C hat: “Oh, its so cold, I´m freezing...!!!“
Auch das ist für mich Africa...anders als ich es mir vorgestellt hatte, herrschte keine Hitze, sondern es war immer angenehm warm (für mich!) und statt des erwarteten königsblauen Himmel, den man in Bayern von Föhntagen kennt, war auch bei schönster Sonne der Himmel immer dramatisch dekoriert mit Kumuluswolken, die aber ganz selten zu einem Gewitterschauer führten...ja wundersames Africa, trotz Wolken...die Sonne schien immer dort, wo wir uns gerade befanden.
Also freute ich mich auf das kühle und schattige Zimmer und auf ein entspanntem Nachmittags-schläfchen, bei dem sich meine Liebste von den Qualen der Mittagssonne erholen konnte.
Aber oh Schreck....wo ist der Laptop???....oh je...man hätte doch die Mahnungen der Hoteldirektion ernst nehmen müssen und alles wertvolle im hoteleigenem Safe hinterlassen sollen … Oh welch eine Aufregung … nein, und das nach diesem schönen Morgen … ich brach mir fast das Genick als ich in allzu großer Eile die halsbrecherische Wendeltreppe hinunter in den Hof stolperte um zur Rezeption zu gelangen, um den ach so schweren Verlust zu melden und die Polizei und die Deutsche Botschaft zu verständigen...!!!
Nein, die dicke Managerin des Hotels mit dem klangvollen Namen Asteria ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und lächelte selig, als hätte sie eben gerade die Kommunion empfangen. Sie sagte etwas auf Lugandan, was soviel zu bedeuten schien: Nur keine Aufregung...alles
mit der Ruhe...mein Gott die Frau trieb mich mit ihrer zeitlupenartigen Langsamkeit zum Wahnsinn...sie bewegte sich gemächlich in einen hinteren Raum und ich wußte nicht einmal, ob sie mich überhaupt verstanden hatte. Es dauerte eine scheinbare Ewigkeit, bis sie wieder auftauchte...und oh welch ein Wunder...sie hatte den Laptop in ihrer Hand!
Ein Stein fiel mir vom Herzen, auch wenn ich mit ihrer gleich daraufhin folgenden Erklärung nicht ganz zurechtkam: „The cleaning lady brought it to me ... she was not sure if the
Laptop would be kept safe in the room.” Ich war geblendet von ihrem breit aus ihren fettglänzenden brauem Gesicht aufblitzeneden Lächeln.
“...Wir haben hier nur ehrliches Personal”...ach ja ich vergaß...Meine Religiosität erlebte eine unerwartete Renaissance und ich machte drei Kreuzzeichen!! “Ist wohl ein dickes Trinkgeld angesagt...na ja...haha...wir sind ja im Urlaub und es ist ja nichts passiert...und vielleicht war es doch nur ganz ehrlich gemeinte Sorge...”, dachte ich so für mich.
Nein, ich sage nicht, was der dicke gräßliche Deutsche Hotelgast dazu gesagt hat...
Ich stolperte fast über meine Perle, als ich mich, den Laptop fest mit meinen Armen umklammert, um-drehte, um zurück ins Hotelzimmer zu finden. Da stand sie meine Liebe mit Tränen in den Augen....plötzlich fiel sie mir um den Hals, daß ich fast den Laptop fallen ließ: “The Lord has heared my players”...ja, ja Lugandan english..
Jetzt haben wir uns wirklich ein relaxtes Nachmittagsschläfchen mit Dessert und Schokoladen-Betthupferl verdient.
”Glory
to God in the highest!!!”
Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von „mariodiego49“ ()
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ich kann nicht verstehen warum viele menschen unser werte system auf Afrika übertragen wollen
Afrika tick völlig anders aber ich finde das toll
ich habe bis jetzt nur 1,5 Monate in Kenia in der region Nyanza verbracht
90% gute Erfahrungen und 10% doofe aber nötige
aber Orte wie Nairobi sind keine reise Wert
ich habe in den slums als dj aufgelegt und mit den Jungs zusammen getrommelt es gab überhaupt keine Probleme und mein macbook habe ich immer noch
wenn du allerdings angst vor dem schwarzen mann hast bit du definitiv Falsch
ich bin schon durch die ganze welt gereist und nur in Afrika wurde ich immer und überall sehr freundlich als Gast und Freund empfangen und behandelt
dabei hilft immer eine portion Respekt
und die afrikaner sind die wahren Dadaisten : du hast keine Chance also nutze sie !!!! -
... also Nairobi ist auch ziemlich cool
Es gibt da oft Theateraufführungen, schöne Konzerte, Festivals. Hatte schon sehr viel Spaß in Nai
Das Museum ist sehr schön btw.
Letztes Jahr war ich z.B. beim Koroga Festival mit Ali Kiba live und Kasiva Mutua
Oder das Sawa Sawa Festival Sarakasi Dom Ngara 2014 im Dezember war auch sehr cool
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „wanjiku“ ()
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Zum Thema Polizisten
facebook.com/allan.chirchir.5/videos/1779462978944436/
Der Jugendliche meldet das jemand in der Nachbarschaft Rattengift gegessen hat.
Die Polizei fragt, was sie das angeht.
Der Jugendliche : vielleicht wird er sterben
Polizei: Wo ist jetzt die Straftat ?
Vielleicht hat er mit der Ratte abgemacht, dass er ihr das Gift später zurückgeben wird
z.B. Du ... gib mir Deine Medizin, später kaufe ich welche und gebe Sie Dir dann zurück
Jugendlicher: Nein ... das ist ..
(Polizist fällt ihm ins Wort)
Polizei: Du bist die Ratte ?
Jugendlicher: Nein , Ihr versteht das nicht, das ist keine Zahnpasta sondern Rattengift
Polizei: Nein , Hör zu , was für einen Fall haben wir hier ?! Geh und sage der Ratte sie soll herkommen und den Fall selbst melden.
Was für ein Fall ist das jetzt, Diebstahl oder Todesfall ?!
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Hallo
also was mir grundsätzlich mal aufgefallen ist, 98% der Menschen fahren / leben / reisen
nach Mombasa / Ostküste. Dann wird dort gebettelt / abgezockt / faule Maschen getrieben,
es gibt kaum eine Minute Ruhe.
Das wird dann pauschal auf das gesamte Land Kenia übertragen.
Fakt ist, dass kenianische Männer und Frauen außerhalb Mombasa niemals einen Partner aus
Mombasa haben wollen würden / heiraten oder wie auch immer. Weil die genau wissen,
dass diese Landsleute dort faul sind und keinen Finger krumm machen würden außer zum
Betteln. Ist ja komisch das die Restbevölkerung auch nichts mit denen zu tun haben will.
Und die Kenianer aus Mombasa halten die Kikuyu für geldgeil, weil diese im restlichen Land
Kenias hart für ihren Unterhalt arbeiten müssen (und dabei ja Unmengen an Vermögen horten).
Sozusagen arbeiten arbeiten arbeiten um Geld zu verdienen (die meisten zumindest). Dagegen
oder eher damit will man in Mombasa nichts zu tun haben, denn da kommen /kamen ja immer
haufenweise kostenlose weisse ATM angeflogen.
Das bedeutet aber keines Falls, dass es im restlichen Kenia keine Abzocke oder faule Geschichten
gibt um an Geld zu kommen. Meine kenianische Schwägerin besuchte im Jahr 2014 selber zum 1. mal
(mit dem damaligen Ami-Freund) Mombasa.
Und beide waren sich einig 1 mal und nie wieder.
Das ist in etwa genauso als wenn man nur nach Norddeutschland reist und dann meint, die Deutschen
sind alle so kalt und gleichgültig. Das sieht dann z.B. in Süd-D auch schon wieder anders aus.
Abschließend also: Ich will Kenia nicht schöner reden als es ist, Mombasa ist nicht Kenia und der größste
Teil Rest-Kenias will mit Mombasa auch nichts am Hut haben. Alle sind geldgeil und betteln und abzocke
gibts überall (sogar in Europa) aber in Mombasa Area konzentriert sich das eben.
Aber den Afrikavirus hat man oder nicht.
Guten AbendSo is itDieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Kinyanjui“ ()
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Auf Mombasa bin ich auch nicht so scharf. Südküste / Diani Beach war ich vor langer Zeit zwei mal. Ich weiss nicht wie ich es jetzt beurteilen würde.
Inzwischen bin ich absoluter Watamu-Fan
Das mit dem Betteln ist ein Problem .... das stimmt. Meinem Sohn und seiner Freundin hats aber trotzdem sehr gefallen dort. Sie wollten gar nicht mehr weg und hatten nicht recht Lust nach Nairobi zurückzukehren und dann nach Kisumu zu fliegen. Ich hätte Watamu für den Schluß planen sollen.
Der Urlaub war minutiös geplant (nur 14 Tage netto Kenya Aufenthalt) Zwei Konzerte hat das Jungvolk geskipt ... sie waren zu müde.
Den ersten Tag kamen wir in Nairobi 15 Uhr an (langer Flug über Dubai)... dann 18:00 Phoenix Players Theater und 20:00 ein HipHop Festival, 21:00 wollten sie schon ins Hotel -
Ja ich bin meist immer richtig platt von meiner Arbeit und genieße es dort einfach nichts zu tun und die Tage auf mich zukommen zu lassen. Halt ganz pole pole.
Aber beim nächsten Besuch will ich umbedingt mehr von der Landschaft kennen lernen. Mal sehen wo es hin geht. Meine Frau will mich ja immer zu einer Safari begleiten aber ich habe da eigentlich gar kein Bock drauf.
Cool wäre mal den ein oder anderen der Keniaverrückten zu treffen die dort wohnen, aber ich befürchte schon das ich dazu wohl an die Küste muss.
Naja wir werden sehen, momentan ist eh gerade erst die Planung wahrscheinlich für die kalten Monate.So is it
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