Leben in Arusha

    Leben in Arusha

    Hallo!

    Mein erster Beitrag, also stelle ich mich kurz vor: Ich habe sieben Monate in Arusha gelebt, als Volunteer drei Monate an einer privaten Primaryschool gearbeitet, natürlich ohne etwas dabei zu verdienen. Gleich zu Beginn habe ich meine jetztige Freundin kennen gelernt, die aus dem Norden Kenyas stammt und mit ihrer Schwester, die seit 10 Jahren dort wohnt und mit einem Tansanier verheiratet war und ein gemeinsames Kind hat, wegen des Arbeitens dorthin gegangen sind. Wir haben zusammen gelebt und ihre Ansichten über die Absichten der meisten Tansanier gleichen den warnenden Hinweisen im Kenya-Forum.

    Aktuell ist es so, dass ich wieder nach Arusha fliegen werde; und zwar Ende Mai. Dies hauptsächlich deshalb, weil die Liebe eben doch eine sehr starke Motivation ist. Allerdings habe ich soooo viele Fragen, die mir keiner, der nie Erfahrungen hat sammeln können, mir beantworten kann. Ich hoffe aber, dass ihr das könnt. Also, da wären:
    1) Arbeitserlaubnis
    a) Was ist der sicherste Weg, eine gültige und günstige (ohne zusätzliche Schmierkosten) Arbeitserlaubnis zu bekommen (Kosten: 600 US-Dollar)?
    b) Bin ich berechtigt, auch private Aushänge zu machen und Dienstleistungen anzubieten?
    c) Brauche ich jemanden vor Ort, der nachweist, dass ich angestellt werde oder daran interessiert bin?
    d) Muss ich ein Geschäft gründen, wenn ich eine kleine Bar oder Ähnliches aufmachen will? (Und wie kann man seine Besitzpapiere und Rechnungen denn überhaupt zugriffssicher aufbewahren)?

    2) Arbeiten
    a) Im Falle einer Anstellung (Schule, etc.): Worauf muss man achten? Ich meine jetzt nicht, darauf zu achten, niemanden der Lehrer finanziell oder materiell zu unterstützen, sondern eher, welche Verhaltensweisen für einen Mzungu-Lehrer überlebenswichtig sind (Schüler, Headmaster, etc.).
    b) Im Falle einer Selbstständigkeit: Ich habe etwas Eigenkaptial (ca. 8.000€) zur Verfügung. Aber meine Befürchtungen, dass das ganz schnell weg sein kann, wurden durch die Berichte im Keniaforum nicht gerade gelindert. Ich stehe vor dem Problem, Folgendes nicht zu wissen:
    - Landerwerb und Landwirtschaft: Stimmt es, dass man das Geld stattdessen auch verbrennen könnte? Ich habe Stories gehört, dass nachts die Felder leer geräumt werden, die "Angestellten" nicht arbeiten, etc.
    - Bar: Wie kann man sich absichern, dass die Mietkosten nicht plötzlich ansteigen, sobald die Bar eingerichtet ist? Verträge scheint es üblicherweise nicht zu geben. Und wenn ein Mzungu mieten wolle, koste es gleich das Doppelte - stimmt das? Was aber wäre die Alternative? Meine Freundin als Mieterin eintragen (sie ist Mitglied der Ostafrikansichen Gemeinschaft, aber als Kenianerin auch "Ausländerin")? Oder die Mutter meiner Gastfamilie, in der ich drei Monate gelebt habe und die mich immer gewarnt hat, ich solle "clever" sein (Problem: Ihr Mann, ein Regierungsangestellter, ist währenddessen verstorben, sie wohnt in einer Toplage, braucht aber natürlich Geld - wieweit kann ich ihr dann (über längere Zeit, wohl mehrere Jahre) vertrauen?)? Wie verhindern, dass man über Nacht ausgeraubt wird? Einen Sicherheitsdienst anstellen? Wie vertrauenswürdig sind diese? Kennt jemand einen, der zuverlässig und bezahlbar ist?
    - Transportgewerbe: Kennt jemand die Kosten für den Erwerb eines "normalen" Wagens (Toyota, o.Ä.?) oder Motorrads (Bodaboda)? Was muss ich dann beachten (Versicherung, Zustandsüberprüfung, etc.)? Was kostet es, einen bereits vorhandenen deutschen Autoführerschein in Arusha zu einem international gültigen zu erweitern? Werden Mzungu tatsächlich regelmäßig von der Polizei angehalten? Wie sieht es mit der Vermietung aus - ist das Teil dann schneller weg als man glaubt? Wie findet man zuverlässige Fahrer, die nicht stehlen oder absichtlich beschädigen oder alkoholisiert fahren, etc.? Schließt man mit diesen dann einen Vertrag ab (woran erkennt man gültige Ausweispapiere?)? Was ist ein Vertrag in Tansania wert?

    3) Beziehungen zu Anderen
    a) Freundschaften: Welche Erfahrungen habt ihr mit tansanischen, afrikanischen oder Mzungus, besonders aus Europa bzw. Deutschland, gemacht? Wie vermeidet man es am besten, in Abhängigkeiten gebracht zu werden? Wie steht ihr zu "Geschäftsangeboten" - wie kann etwa die Existenz einer Organisation sicher nachgewiesen werden (also etwa zu prüfen, ob die Papiere original sind)? Gibt es speziell für Wazungu, die in Arusha leben, einen Treffpunkt (Viavia, Empire, o.Ä.?)?
    b) Geschäftsbeziehungen: Wie ich das so von einem tansanischen Ansprechpartner der deutschen Volunteersvermittlungsorganisation erfahren habe, sei es am besten, einen Tansanier in Vertrags- oder anderen Angelegenheiten einzusetzen. Das erscheint mir einerseits sehr riskant, rausgeschmissenes Geld? Andererseits: Wie ist es denn, wenn man als Mzungu selbst zu den Behörden geht oder mit Tansaniern in Geschäftsbeziehungen (etwa Lieferung von Getränken) steht? Wie muss man auftreten, um nicht abgezockt zu werden? Um wieviel teurer wird so alles - sind 100% realistisch? Was, wenn Vereinbarungen nicht eingehalten werden? Etwa (Liefer-)Zeiten, Menge, Qualität, Preis? Wie sollte man auftreten: Als "harter Geschäftsmann", der die Regeln vorgibt (ja, ich weiß: dass diese dann eingehalten werden, ist Glückssache. Was dann machen: den Vertrag kündigen? Welche Kündigungszeiten gibt es?) Oder ist es am besten, ohne Vertrag die Ware anfragen und erst nach Erhalt zu bezahlen? Wie sichert man sich da ab, so dass der Lieferer nicht was abzweigt oder sonstige Probs macht?
    c) Sicherheit: Ich habe vor, in einer mir schon bekannten Gastfamilie zu leben, zusammen mit meiner Freundin. Sie wollen 100.000TSH pro Monat haben für ein Zimmer (ca. 12qm) mit drei Betten, einem Tisch, zwei Stühlen; Strom und warmes Wasser sind inklusive, ich kann alles benutzen (Küche, Kühlschrank, sehr großen Garten): Ist das okay (mir scheint das ein halbwegs faires Angebot zu sein)? Das Gute ist, dass ich der Mutter, ihrer Tochter und ihren zwei Söhnen, intuitiv vertraue, eben weil sie mich sehr herzlich aufgenommen und immer warnten, ich solle vorsichtig und clever sein. Hinzu kommt: trotz eines wegen von mir verlorenen Schlüssels und aufgebrochenen Schlosses ist nichts aus meinem Zimmer abhanden gekommen, ich musste nicht einmal etwas für das defekte Schloss bezahlen. Was aber wäre, wenn ich wichtige Besitzpapiere dort lagern wollte? Oder gibts da irgendeine sicherere Möglichkeit?

    Meine Freundin würde lieber eine eigene Wohnung (1-2 Zimmer+WC+Strom) mieten - was haltet ihr davon? Ich eher weniger, da ich einerseits Wertgegenstände wie einen Laptop mitnehme, andererseits nicht genau bescheid weiß, wie die Mietzahlungen und Sicherheiten geregelt werden? Man muss eben immer für ca. 3 Monate im Voraus zahlen - was sind in einer sicheren Umgebung (mit Sicherheitsdiensten in der Umgebung) die Kosten für eine Wohnung? Wie hoch sind die Kosten für Strom, Wasser, notwendige Einrichtung wie Matratze o.Ä.? Da wir optimalerweise beide Arbeiten bzw. ich einer Arbeit nachgehen kann, wären wir tagsüber nicht zu Hause, ein Schloss ist schnell aufgebrochen, etc. Also, was kann man machen, um die Sicherheit für seine Habseligkeiten zu erhöhen? Was kostet ein Sicherheitsdienst? Reagieren "benachbarte Sicherheitsdienste", falls sie einen Einbruch sehen würden? Was helfen ein abschließbares Tor, Scherben auf Mauern, eine Gittertür vor der Tür? Ich meine, es gibt wohl kein unaufbrechbares Vorhängeschloss. Sollte man entsprechende aus Deutschland mittnehmen?

    So, das sind viele Fragen, wie gesagt, und ich hoffe echt, dass ihr mir zumindest ein paar beantworten könnt. Auch, wenn ihr etwa in Kenia lebt(et) und vergleichbare Situationen hattet, freue ich mich über jeden hilfreichen Hinweis, als Mzungu finanziell zu überleben. Ich hab echt etwas Bammel, überlege auch manchmal, ob es nicht besser wäre, mit meiner Freundin in Deutschland Fuß zu fassen. Aber das ergäbe dann wieder andere Probleme. Jedenfalls fliege ich Ende Mai hin und wenn es eine realistische Möglichkeit gibt, dort als Akademiker (Philosophie und Germanistik, sehr guter Abschluss an Uni Tübingen) zu einigermaßen akzeptablen Konditionen eingestellt zu werden, dann wäre ich überglücklich! Kennt ihr vielleicht Ansprechpartner vor Ort? Oder eben einen Mzungu-Treffpunkt? Klar, in Bars oder Diskis trifft man immer mal wieder jemanden, der einem von Jobangeboten im Safarigeschäft erzählt, aber das scheint mir das am härtesten umkämpfte in ganz Arusha zu sein. Na ja, vielen Dank für Eure Antworten!

    Jansania

    Re: Leben in Arusha

    Hallo Jansania

    Erst mal bewundere ich deinen Mut , denn mit 8 000 € hätte ich diesen Sprung nicht gewagt .
    Du schreibst auch nicht wie alt du bist , denn wenn es nicht mehr lange zur Rente ist wären deine Chancen vielleicht besser . Zwecks regelmäßigem Einkommens .
    Die meisten Fragen kannst du mit JA beantworten . Die Korruption ist auch nicht besser als in Kenia . Als Voluntär ist man immer willkommen aber wie sieht es andersherum aus . Hast du ein sicheres Jobangebot ? Ich denke die haben auch Lehrer die nicht gerade gut bezahlt werden und sicher auch welche die Arbeitslos sind . Wenn man dir die Stelle kündigen würde um einem Einheimischen Platz zu machen ,hast du dann genug Ausdauer um dich gegen deine " Kollegen " durchzusetzen .

    Wie sieht es mit deiner Krankenversicherung aus ? Wenn du auswanderst wird man dir diese kündigen . Und die Leistungen einer Versicherung sind nicht annähernd dieselben wie in Europa . Genau so wenig wie die Sicherheit . Askaris verschlafen den Großteil der Nacht und auf 10 kommt einer der vielleicht bei einem Einbruch nicht davonläuft oder dich zusätzlich bestiehlt .
    Du schreibst auch nicht wie lange du Tansania schon bereist hast . Nach all deinen Fragen denke ich es ist das erste Mal , denn die meisten Fragen kannst du ohnehin nur vor Ort klären .
    Aber ohne Ersparnisse ( damit meine ich bei weitem mehr als 8 000 € ) und Rückkehrmöglichkeit würde ich dieses Land nur als Tourist bereisen , dass kommt bei weitem billiger und ist auch stressfreier . Alles Gute für deine Entscheidung chui

    PS : Ob die Familie deiner Frau korrekt ist kann ich nicht beurteilen gebe aber zu bedenken : Falls du keinerlei Einkünfte mehr haben solltest , aus welchen Gründen auch immer , sorgen die dann auch für dich ?
    Immer locker vom Hocker .

    Re: Leben in Arusha

    Jambo Jansania,
    und erst Mal "Welcome" in unserem Forum !

    Das war der "nette" Teil. (Nicht so Ernst gemeint)
    Ich kann Dir natürlich reichlich Honig um den Bart (sofern vorhanden) schmieren, kann Dir aber auch meine persönlichen Erfahrungen mitteilen. Soll heißen, ich kann in diesem Forum die Wahrheit schreiben, den Unterschied wirst Du schnell feststellen.

    Also erstmal: Jemand der mit einem solchen Vorhaben wie Du so viele Fragen und dann auch noch existenzielle Fragen hat ... oh oh oh ...

    Mein Tipp wäre, arbeite erst mal alle Deine Fragen einzeln und in Ruhe ab.

    Kenntnisse aus Arusha hast Du ja schon, ich hoffe Du bist nicht "blauäugig" verliebt dort rumgelaufen. Aber keine Angst, dies hier wird keine Vorverurteilung. Wir ALLE hier haben irgend wie gleich mit dem Afrika-Virus angefangen also wirst Du hier in der Mehrheit auf Verständnis treffen. Auch wenn Dir so manche Antworten nicht gefallen werden.

    Viele Dinge, die Du im Vorfeld klären kannst, mit eingeholten Informationen, werden sich im Nachhinein vor Ort als nicht durchführbar darstellen. Sei es nun Visa, Arbeitserlaubnis, Anmietungen, Geschäftsgründungen, usw. Du wirst immer wieder draufzahlen und die "geschriebenen Informationen" nutzen Dir gar nichts. Abgebrühte Abzocke, Unmenschlichkeit und Gewalt, das ist es was Du erfahren wirst bis Du Dich durchgesetzt hast.

    Gut, als Deutscher hast Du schon mal einen menschlichen Vorteil, weil eben beliebt, das wirst Du schon mitbekommen haben. Schützt Dich aber nicht vor Abzockerei. Die Gewaltbereitschaft der Polizei ist auch nicht ohne, ich halte sie sogar für bedeutend höher als in Kenya und das soll schon was heißen.

    Du schreibst von Erfahrunegen mit einer Privat Schule, da fällt mir die Braeburn oder St. Constantine School ein.
    Du wirst auch die Erfahrung gemacht haben dass Arusha eine Multikulti Stadt ist mit sehr vielen Wazungus. Übertrage dies bitte nicht auf ganz Tanzania auch nicht auf Dar es Salaam. Breaburn ist zwar unter englischer Führung aber glaube ja nicht dass die etwas zu sagen haben. In Nairobi sitzen die "Schwarzen" Lenker.... In der Braeburn School in Arusha herrscht Anarchie und Korruption in höchstem Maße, perfekt durchorganisiert und mit Morddrohungen und allem was dazugehört. Und die englischen Lehrer schauen zu und weg. Also mach Dir keine zu großen Hoffnungen.

    Denke bitte auch daran dass sich das Multikulti Leben und die gute wirtschaftliche Situation in Arusha bald ändern wird bzw. schon im Umbruch ist. Viele weiße Familien sind schon im Aufbruch, die Schulen werden auch immer weniger weiße Kinder haben. Das UN Mandat entdet bald und somit fallen etliche Arbeitsplätze weg.

    So, und bevor ich den Server vollschreibe beschließe ich dies mal für heute. War ja auch fürs erste mal genug Negatives.

    Trotzdem wünsche ich Dir alles Gute und vor allem gute Nerven. Ausreden können werde ich es Dir sowieso nicht, bei mir hat es ja auch nicht geklappt. Der Afrika Virus ist eben unheilbar ...

    Karibu ...
    Familie hat man, Freunde kann man sich aussuchen - aber Feindschaften muss man sich richtig hart erarbeiten !

    Re: Leben in Arusha

    Danke erstmal für eure Antworten, auch wenn diese teils noch krasser sind als ich mir das sowieso schon vorgestellt bzw. zum Teil auch erlebt habe.
    Noch ein paar ergänzende Angaben: Ich bin 30 Jahre alt - bis zur Rente dauerts noch ein wenig, und als Rentner würde ich mich der mangelhaften medizinischen Versorgung selbst in den Großstädten nicht aussetzen. Soviel dazu.

    Also, es ist so, dass ich ein monatliches Zusatzeinkommen von mindestens 400 Euro habe. Bedeutet im Klartext, dass Miete (etwa in der mir bereits bekannten Gastfamilie: 100.000TSh für großen Raum incl. so gut wie keinen Stromausfällen, Küchen- und Badbenutzung mit warmen Wasser, etc.) und eine Grundversorgung für Lebensmittel und Transportkosten abgedeckt sein dürften. Große Sprünge machen kann ich damit nicht, ist mir auch klar. Daher wäre es am besten, wie auch immer Zusatzeinnahmen zu haben - aber ihr werdet größtenteils so denken und auch die Probleme kennen, die ein solches Wunschvorhaben mit sich bringt.
    So, wie ich das sehe, gibt es momentan zwei grundlegende Optionen:
    1) Ich bemühe mich um eine Arbeitserlaubnis:
    a) Muss diese in Tansania beantragt werden, oder geht dies nicht auch über die tansanische Botschaft in Berlin?
    b) Sofern dies nur in T. geht: Muss ich ein normales Touristenvisum beantragen? Mit welcher "Bearbeitungsdauer" muss man rechnen?
    c) Wie unter b): Was ist der erfolgsversprechendste Weg? Wer die Erfahrung schon durchlebt hat, möge doch bitte vom Ablauf berichten. Habe gelesen, dass es nur Sinn mache, einen der "Vorgesetzten" zum Essen einzuladen und ihn dann nach einer Summe 600USD (work permit) + Betrag x zu fragen. Stimmt das? Wie hoch wird Betrag x mindestens ausfallen? Wie kann man sich absichern, dass die Papiere original sind und man im System auch registriert ist? Größere Bedenken habe ich auch, die Papiere über einen "Mittelsmann" organisieren zu lassen: Sowohl mein Volunteer-Ansprechpartner vor Ort als auch ein Freund der Schwester meiner Freundin habe "gute Kontakte"... jaja, da schrillten bei mir schon die Alarmglocken. Andererseits: Wäre es natürlich super, sofern das dadurch schneller und unproblematischer klappen würde. Aber da ich befürchte, dass dies mit Vorkasse zusammenhängen würde, wird das Geld wohl weg sein. Auch bestehen Zweifel, ob alles original und registriert wäre. Schwierig, schwierig, die ganze Sache...
    d) Wie wären die Papiere zugriffssicher aufbewahrt, so dass im Falle einer Kontrolle nicht das böse Erwachen folgt, dass sie nicht mehr da sind?

    2) Indirektes Business:
    a) Investition in den Haarsalon meiner Freundin: Wie sieht es damit aus? Problem: Sie stammt aus Kenia, hat auch keine work permit für Tansania, ist aber Mitglied der Ostafrikanischen Gemeinschaft. Kennt jemand die Kosten für eine WP? Wie bekommt man "Transparenz" in dieses Business - also eine Bilanz erstellen gehört für mich zum Normalsten der Welt, scheint von ihrer Seite aus aber nicht gemacht werden zu müssen. Zur Deckung laufender Kosten komme ich auf ca. 240.000TSh, was bei 24 Tagen Arbeit pro Monat also 10.000TSh/pro Tag ergibt. Das wiederum käme durch 1-2 Kunden pro Tag rein, was in einer entsprechenden Lage des Salons möglich wäre. Natürlich muss man nochmal das Doppelte rechnen, um sowohl kommende Miete, etwaige Reperaturen und natürlich einen Beitrag zu den Lebenserhaltungskosten zu leisten. Ob das dann realistisch ist, kann ich nicht beurteilen. Der Verkauf weiterer Waren im Salon könnte nochmals ca. 80.000TSh/Monat einbringen. Dann kämen wir auf ca. 300.000TSh. Addiert zu den 800.000TSh, die ich mitbringe, wären das 1.100.000TSh (also rund 550 Euro), die wir monatlich zur Verfügung hätten. Das wiederum sind ca. 40.000TSh pro Tag oder 20.000TSh pro Person. Damit macht man also keine großen Sprünge, vor allem, weil damit auch noch alle Mietkosten und Grundversorgung (Kommunikation, Lebensmittel, etc.) bezahlt werden müssen. Es müsste also noch jemand anderes angestellt werden, damit mehr Kunden pro Tag bedient werden können. Wie sieht es damit aus?
    b) Landwirtschaft: Hat jemand Erfahrungen mit Landerwerb und Bewirtschaftung durch Einheimische gemacht? Bin da über jeden Tipp dankbar. Es ginge speziell um den Anbau von Mais (Saatgutproduktion/9 Monate) und Bohnen. Was sind die Kosten, die da auf mich zukommen? Welche Risiken seht ihr, wie könnten sie minimiert werden?

    Insgesamt denke ich macht es nur dann Sinn, wenn ich ein weiteres Einkommen erhalte. Sollten es auch nur ca. 300.000TSh/Monat sein, wären die Kosten gedeckt (incl. Freizeitgestaltung) und es bliebe noch etwas übrig, falls dann doch mal etwas Unerwartetes dazwischen kommt (Medizinische Versorgung, Reperaturkosten, Anschaffungen, etc.).
    Eine meiner wichtigsten Fragen ist, wie ich die ca. 8000€ nutzen kann. Damit müssen alle Dokumente (Visa/work permit) und noch der Rückflugsnachweis sowie die Auslandsreiseversicherung (ab 400€/Jahr bei einem Jahr Mitgliedschaft) bezahlt werden. Des Weiteren ca. 150 Euro für Medikamentenmitnahme. Da blieben dann 7000€-x (x = Schmiergeld für WP) übrig. Das wäre ausreichend, um kleinere Investitionen zu machen, aber für die Eröffnung einer Disko oder Lodge reicht das natürlich nicht.

    Oh Mann, ich bin echt verzweifelt. Dieser Zwist zwischen Verstand und Herz - ÄTZEND! Aber den werdet ihr auch kennen. Ich weiß echt nicht, was ich machen soll. In meinem Umkreis kennt sich niemand mit solchen Vorhaben aus. Nur einer hat etwas Keniaerfahrung mit einer Kenianerin gemacht, was sich aber hinterher als Abzocke heraus gestellt hat. Nicht gerade das, was ich hören will, ist doch einzig die Beziehung zu meiner Freundin (neben Klima) der Grund, überhaupt das Risiko zu wagen. Und 100%ig sicher bin ich mir nicht, dafür bin ich mittlerweile zu skeptisch gegenüber den Absichten ostafrikanischer Bezugspersonen. Klar, das Ganze ist immer ein beidseitiges Geben und Nehmen. Aber wie stelle ich es an, dass es nicht ein einseitiges Ausnehmen wird? Wie bekommt man Transparenz in die Abläufe, speziell in Bezug auf jedwedes Business? Wie hoch ist der Unterschied zwischen den Preisen, die ein Ostafrikaner (des Kiswahilischen mächtig) und ein deutscher Mzungu zu zahlen hat (in relativen Zahlen, also in Prozent)? Das in Bezug auf jedwede Art anfallender Kosten (die nicht explizit ausgeschrieben sind wie in manch einer Bar).

    So, fürs Zweite ist das wohl genug an Fragen. Ich danke Euch für jeden Lichtschimmer, aber nur auf Erfahrung beruhende und realistische Antworten können mir weiterhelfen, klare Sache.

    jansania

    Re: Leben in Arusha

    Hallo Jansania
    Im großen und ganzen ist es wie in Kenia , die Korruption , Versprechungen und Liebesschwüre sind dort genauso wie hier , und überall auf der Welt kannst du belogen und betrogen werden .
    Diese ganze Durchrechnerei bringt dir gar nichts . Weil nichts so abläuft wie man es rechnet , Abzocke nicht verhindert werden kann und man auf die Nase fällt , wenn man in Geschäfte anderer investiert .
    Wenn ich meine Aufenthaltsgenehmigung hernehme habe ich für 3 Jahre bezahlt und könnte weitere 3 Jahre hierbleiben , jetzt kannst du dir ausrechnen wieviel du investieren musst . Das gleiche bei Arbeitserlaubnis und so weiter .
    Willst du die Aufenthaltsgenehmigung beantragen kannst du dein Visum von 3 Monaten auf 6 Monate verlängern . Bei mir hat es 5 1/2 Monate gedauert .
    Ich rate dir weder ab noch zu aber für mich sind das Träume die du hast .
    Bei deiner Gastfamilie zu leben heisst sich auch finanziell einbringen , denkst du wirklich du kannst auf Dauer damit leben ?
    Sicherheit : Die Vorhängeschlösser sind nicht anders als in Europa , wozu mitnehmen . Ein Safe wäre eine Option aber den musst du schon einmauern und selbst dann nützt er wenig , wenn du gezwungen wirst ihnn zu öffnen . Gültige Ausweispapiere bekommst du nur wenn du dich persönlich darum kümmerst .
    Wenn sie jetzt schon sagt , dass sie Geld braucht , tja dann würde ich nur mir selbst vertrauen . Herzlich aufgenommen wird jeder Europäer um so schneller hat man ihn sicher an der Angel . Und wenn du deine 8 000 € investiert hast was ist dann , wie stellst du dir das vor ohne Rücklage ?
    Wenn sie kein Work permit hat arbeitet sie doch schwarz und da willst du Geld investieren ?
    Medikamente mitnehmen soviel kannst du nicht mitnehmen um Jahre damit davon zu leben . Als Rentner willst du dich der mangelnden medizinischen Versorgung nicht aussetzen ? Aber wenn du dort leben willst bleibt dir doch nichts anderes übrig . Oder fliegst du jedesmal nach Europa , wenn du auswanderst hast du keinen Anspruch auf eine Krankenkassenleistung , dass dürfte auch in Deutschland nicht anders sein .
    Wenn du anbauen willst brauchst du erst einmal Grund der kostet , falls er dann überhaupt dir gehören würde , davon können nicht einmal Einheimische leben . Und Arbeiter brauchst du auch , oder willst du das selbst machen . Und die Ernte bewachen ? Und darfst du die Produkte dann auch verkaufen als Weisser ?
    Und zum Schluss noch ; mit 30 Jahren bist du gerade dabei dein Leben wegzuschmeissen , gratuliere . Ich weiss ehrlich nicht was man dazu sagen soll . Ich sehe jedenfalls schwarz für deine Träume . Trotzdem alles Gute und schreib uns dann wie es gelaufen ist für dich .
    LG chui
    Immer locker vom Hocker .

    Re: Leben in Arusha

    Leider kenne ich die Bestimmungen in Tansania nicht, aber denke sie werden aehnlich sein und Papiere fuer ein Geschaeft kosten viel Geld. In Kenya muss man sogar 10 Millionen Ksh auf einem Konto nachweisen um ueberhaupt als Investor die Papier beantragen zu koennen.
    Und vergiss eines nie: Du bist Weiss und Weiss stinkt nach Geld! :mrgreen:

    Re: Leben in Arusha

    Lieber jansania,

    wie schon eingangs von mir erwähnt habe ich sehr viel Verständnis für Deine Lage.
    Du legst ja auch viel Wert darauf dass Du Tipps aus "Erfahrung" bekommst.

    Ok dann:

    1. Du verrennst Dich total und tausende warten genau auf Dich um Dich auszunehmen.
    2. Warum funktioniert es immer wieder? Weil der Nachschub von Leuten wie Dich nie aufhört !
    3. Egal welche Informationen Du erhälst und Du demnach entscheidest, es kommt ganz anders !
    4. Wenn man Dich erst mal am Haken hat, dann kommst Du da nicht mehr raus. Fakt !
    5. Bisher hast Du nur Deine Freundin, aber deren Familie ist schon in Wartestellung. Fakt !
    6. Du bist nur soviel wert, wie Deine Brieftasche hergibt. Absoluter Fakt !
    7. Kennst Du den Effekt wenn man schönes helles Licht ausschaltet? Genau das wird Dir mit einer Kenianerin passieren. Noch ist das Licht an. Warte ab ! Der Tag wird kommen wenn die Gefühle von ihr von einer Sekunde zur anderen um 180° drehen. Du wirst noch an mich denken.
    8. Deine Rechnungen bzgl. Miete und Kaufen und Business, sorry, es ist sowas von naiv und vor allem falsch.
    9. Schön dass Du vor allem schon mal gemerkt hast dass Dir viele "Freunde" helfen können. Diese Leute haben einen Namen: "Conmen". Du wirst noch erfahren was das ist. 100%ig !
    10. Gehe immer davon aus dass die nettesten und besten Freunde die sind, die Dir am ehesten das Genick brechen.
    11. Um Deine Rechnung etwas zu relativieren und in die Realität umzusetzen: Du brauchst in etwa genau so viel Geld zum Leben in Arusha wie in Deutschland. Es sei denn Du willst nur noch Ugali futtern und in einer Blechhütte wohnen.
    12. Natürlich ist Deine Freundin eine AMIGA, aber es wird der Tag kommen wenn Du schmerzlich die Wahrheit erfährst. Dann ist es aber zu spät und da kommst Du nicht mehr raus. Helfen tutDirauch niemand - das schmink Dir mal sofort ab.
    13. Mit den spärlichen finanziellen Mitteln die Dir zur Verfügung stehen kannst Du Dein Vorhaben sowieso vergessen. Lass es lieber sein und organisiere Dein Leben anders. Wie Chui schon sagte: Du bist dabei Dein Leben mit Anlauf wegzuschmeißen und ob Du nochmal hoch kommst ist sehr fraglich.
    14. Trenne NIEMALS die Verbindung mit Deinem jetzigen Zuhause. Halte Dir immer eine Hintertür zur sofartigen Heimreise offen. Zu jeder Zeit. Lebensnotwendig !

    Nun ein paar Ratschläge:

    Denk mal darüber nach einen längeren Urlaub zu machen und dabei alles selbst abzuchecken. Realitätsnahe. Wenn Du Dir das erlauben kannst. Traue niemandem und regele alles selbst.

    Wenn Du etwas "regeln" willst, dann tue es tatsächlich bis zum Ende. Nur informieren bringt gar nichts. Fakt !

    Bei dieser Gelegenheit suche Dir eine Arbeit (Hotelmanager sind sehr gefragt), Dein Arbeitgeber wird Dir dann die Arbeitserlaubnis besorgen! Auf seine Kosten - das geht ganz fix und kostet ihn kaum etwas.

    Du hast also eine Wohnung mit seltenen Stromausfällen, dann hast Du Tanesco bestochen ! Scherzkeks !

    Nimm doch mal Deine Eier in die Hand und hau mit einem Hammer drauf, vielleicht kommst Du dann mal von Deinem Virus runter, zumindest zeitweise. Glaube mir, Du bist nicht der erste der durch den Virus so reagiert.

    Und noch etwas, klingt zwar komisch, Du kannst auch darüber lachen: Wenn Du ein ganz kleines Vermögen machen möchtest in Afrika - dann musst Du ein großes mitbringen - der Rest geht ganz von alleine.

    Es wäre auch ganz nützlich uns mitzuteilen welchem Tribe Du verfallen bist, das ist nämlich auch ganz wichtig.
    Tribalismus wird in Afrika sehr sehr groß geschrieben, genau so wie der Rassismus. Es wird nur uns in die Schuhe geschoben ...

    Und mein letzter und vielleicht bester Rat:
    Stoße Dir Deine Hörner ab, habe Spass so gut Du kannst aber schmeiß nicht Dein Leben weg. Und wenn Deine Amiga nicht mehr so ist wie Du es gerne hättest, dann fahr nach Mombasa und Du wirst feststellen dass es Hunderte Deiner Freundin dort gibt, die alle genau so lieb sind und auch die restlichen Vorzüge haben. Wenn Du es nicht glaubst dann geh an die Nordküste, besuch mal Kamau, der macht bestimmt gerne eine einwöchige Kurzeinweisung mit Dir so dass Dir die Augen aus dem Kopp fallen und Du wirst Dich 5 mal am Tag verlieben ... Ha ha ha ... auch dort wartet man auf Dich !

    Schönen Abend noch und süße Träume !
    Familie hat man, Freunde kann man sich aussuchen - aber Feindschaften muss man sich richtig hart erarbeiten !

    Re: Leben in Arusha

    Hi,

    ich denke, abhalten lässt er sich nicht, obwohl sich das alles sehr bekannt und typisch anhört.

    Die wichtigsten Tips, die ich auch dringlichst anraten kann:

    Zuerst einmal längere Urlaube dort machen und unbedingt die Brücken zu Deutschland behalten, sprich Wohnung, Krankenversicherung und Rücklage beibehalten.

    Alles andere ist in meinen Augen nicht nur Unfug, sondern das birgt Gefahren, die, wie Andere auch schreiben, das Leben einschlägig und auf Dauer extrem negativ verändern können ...


    mzungu

    Re: Leben in Arusha

    Was da nicht alles zusammen gekommen ist! Unglaublich! Ein richtiger Fragenkatalog, mit sovielen Problemen.
    Da muss man sich wirklich auch selbst fragen, was soll das eigentlich. Bei sovielen Unsicherheiten eine tragende
    Entscheidung zu faellen, unmoeglich !
    Besser all das Zeug vergessen und auf eine rationellen Basis irgendwo anders neu beginnen.
    Es haben schon viele auf Sand gebaut...............!?

    Re: Leben in Arusha

    @all: Asante sana!

    @Riverroad

    Hi Riverroad,

    vielen Dank, dass Du Dir die Zeit genommen hast, von Deinen Erfahrungen zu berichten und Hinweise zu geben. Ernüchternd. Fühlt sich an wie die Wahl zwischen Pest und Cholera. In Deutschland finde ich trotz sehr gutem Uniabschluss in Philosophie und Germanistik keinen Job in der Region. Würde in letzter Konsequenz auf H4 herauslaufen - na toll! Und Arusha wird auch immer problematischer, wie ich bei Dir lese. Wie ich es auch drehe und wende: Es fühlt sich, mit Verlaub, echt besch... an.
    Wenn ich an die sieben Monate zurück denke, dann sind mir da einige der Phänomene, die Du ansprichst, aufgefallen. Klar, dass es Conmen dort gibt - vor diesen hat mich meine Freundin gewarnt. Selbst der Koordinator der deutschen Volunteersvermittlung sei ein solcher: Spricht immerzu von Businessideen in den verschiedensten Bereichen, habe aber nach mehrjähriger Tätigkeit dort weder ein Office noch sei er unbekannt, habe auch schon Volunteere ausweisen lassen und Kontakte zu hohen Regierungskreisen, mit denen er aber nichts zu tun haben wolle... solche Geschichten, deren Wahrheitsgehalt sehr schwer nachzuprüfen ist. Er hat mir andererseits bei Einkäufen sehr geholfen, ich habe weitaus weniger bezahlt als vom Verkäufer gefordert, auch Campingtouren zum Kilimandscharo, campen bei den Chaggas, Wanderungen zu Naturschauplätzen wo keine oder nur wenige Touristen waren, etc. . Aber klar, letzten Endes kann ich es auch so sehen, dass er auch bezüglich des Nachtlebens, das er mir in all seinen Facetten gezeigt hat, mit profitiert hat (er hatte natürlich kein Geld, trank aber nur Wasser und Saft und besorgte ein Bodaboda für 10.000TSh/Nacht). Er hat schon Verbindungen, also was ich haben wollte, das hat er auch organisieren oder besorgen können. Bei manchen Sachen schlägt er dann vielleicht 30% drauf, was aber immer noch günstiger ist als wenn ich alleine einkaufen oder buchen ginge. Also, sehr sehr schwierig.

    Zur Gastfamilie: Ich war in zwei Gastfamilien. In der ersten lebten ca. 15 Personen, wobei die meisten in den Schulen übernachteten. Dort gab es mehrere Einkommen: Zimmervermietung, mehrere Jeeps fürs Safariunternehmen, Verkauf der eigens produzierten Eier (ca. 400 Hühner) und Gemüse (zwei größere Gärten), zudem ein Friseursalon. Mit den älteren Söhnen, die in Dar oder in Europa studiert haben, kam ich sehr gut klar. Sie leben in Mwanama, daher weiß ich, was es heißt, wenn beinah täglich der Strom ausfällt und stundenlang wegbleibt.
    Ganz anders in der zweiten Gastfamilie. Nur drei Kinder, Vater arbeitete für die Regierung, verstarb aber während meines Aufenthaltes dort. Das Grundstück ist riesengroß, das Haus ebenfalls. Es gibt mehrere Angestellte. Etc. Ich durfte das Zimmer mit meiner Freundin bewohnen, was keine Extrakosten nach sich zog. Einmal verlor ich meinen Zimmerschlüssel, das Schloss musste geknackt werden, wofür ich aber nichts bezahlen musste. Wir sprachen über Volunteersprojekte, sie wolle das Zimmer für 100.000TSh vermieten. Ich würde es mieten, falls ich nach Arusha reisen sollte. Und da es wirklich das beste Viertel Arushas ist, gab es dort während meiner letzten drei Monate genau drei Stromausfälle, wovon nur einer mehrere Stunden lang andauerte. Und DAS soll schon was heißen, wie ich finde.

    Zu meiner Freundin: Oje, oje. Mir schwahnt nichts Gutes, wenn ich das so von Euch höre. Sie stammt vom Lake Turkana, angeblich - bis ich bei Facebook ein zweites Profil gefunden habe, wo Ghana als Heimat angegeben ist. Zudem sah ich zufällig Fotos, die nicht sehr ermutigend waren. Ich habe sie aufgefordert, mir eine wasserdichte Erklärung zu schreiben. Sollte sie dies nicht machen, ist die Sache eh vorbei.

    Also, auswandern wird es definitiv nicht! Vielleicht ein weiterer längerer Aufenthalt dort, für Ende Mai ist der Flug gebucht. Vielleicht rafft mich ja eine Thrombose dahin, dann ist die ganze Zweifelei und Auswegslosigkeit endlich vorbei...

    Danke für Eure Beiträge, auch wenn ich nicht auf jeden individuell eingehen konnte.
    Jansania

    Re: Leben in Arusha

    Hi Jansania,
    das mit Deiner Freundin hört sich ja schonmal ganz "gängig" an.
    Wenn Sie vom Rudolf See kommt, dann kannst Du es ihr ansehen.
    Das gleiche gilt, wenn sie aus Ghana kommt.
    Hast ja doch eine ziemliche Portion Blauäugigkeit.
    Die Antwort bzgl. dem Tribe bist Du noch schuldig. Die Herkunft sagt das nicht immer aus.

    Auch dass Du zwei Profile in fb gefunden hast, dass wundert hier kaum niemand.
    Ich könnte mir vorstellen, wenn Du mal den Yahoo Messenger durchsuchst wirst Du sie mit hoher Wahrscheinlichkeit auch finden. Ah ... und "AfroIntroductions", das moderne "Wer fickt wen" ... Die bekommen ja mittlerweile sogar schon von Western Union und MoneyGram Provisionen. In diesem Portal wirst Du Deine Amiga mit Sicherheit finden.

    Das ist im Laufe der Jahre eine lustige und gut gängige Plattform für billige Urlaubsromanzen geworden.
    Und es klappt 100%ig für beide Seiten.

    Na dann such mal schön ....
    Familie hat man, Freunde kann man sich aussuchen - aber Feindschaften muss man sich richtig hart erarbeiten !

    Re: Leben in Arusha

    Ach ... das mit der "Fischerei" ...
    So ein bißchen solltest Du selbst rausfinden.
    Dürfte Dir auch nicht sehr schwer fallen da Du ja schon am Haken hängst, hast es nur noch nicht gemerkt oder es ist Dir noch nicht bewußt geworden.

    Ich bin mir auch sicher dass Dich nichts auf der Welt davon abbringen kann Dein Vorhaben abzublasen.
    Ich bin mir sicher dass Du Dich zu den armen Teufeln und Teufelinnen einreihen wirst.

    Das gehört zu dem Africa Virus eben dazu.

    Sei froh dass Du hier in einem Forum gelandet bist in dem Du die Möglichkeit hast Dir ein Bild von beiden Seiten zu machen. Andernorts wäre dieses Thema längst geschlossen worden, die Beiträge gelöscht und bis auf Dich wären alle rausgeschmissen worden. Nach dem Motto: Es lebe die Freiheit und der Blaustift.

    Nochmal ein gutgemeinter Tipp:

    Manchmal sollte man ein paar Schritte zurück gehen - dann kann man das gesamte Bild betrachten !

    Schönes Wochenende für Euch Alle !
    Familie hat man, Freunde kann man sich aussuchen - aber Feindschaften muss man sich richtig hart erarbeiten !

    Re: Leben in Arusha

    Okay, schon verstanden, was ihr meint. Dass es durchgängig negative Beiträge gibt, verwundert mich indes schon. Ich will gar nicht sagen, dass ich dem AMIGA-Syndrom verfallen bin. Ich sehe einiges kritisch, auch was abgelaufen ist. Aber wo, bitte schön, wird man auf der Welt nicht versucht, eingespannt zu werden? Das passiert alltäglich, und auch in Deutschland läufts nicht anders ab. Warum seid ihr denn wohl nach Afrika gegangen? Bestimmt nicht wegen der Malaria dort. So. Das mal dazu. Es gab durchaus positive Erlebnisse. Ja, klar. Es kostet Geld. Aber wo auf der Welt bekommt man, wasgleich auch immer, umsonst?
    Ich will gar nicht abstreiten, dass man höllisch aufpassen muss. Aber ob die Kohle nun in Deutschland von den nicht mehr zu bezahlenden Lebenserhaltungskosten aufgefressen werden oder ob ich in Tansania eine gute Zeit erleben kann: Da fällt die Entscheidung nicht schwer.
    Es ist ja kein Komplettabbruch. KV hat mir ruhende Mitgliedschaft für ein Jahr eingeräumt. Notfallrücklage für Rückflug ist auch da. Außerdem wäre meine Freundin, die übrigens nicht auf AfricaIntroductions registriert ist, allabendlich zu Hause gewesen - über Monate. Man kann sich zwar auch tagsüber mit anderen Treffen, und das Ganze in Geschichten verpacken (war im Salon arbeiten, Stromausfall, keine Kunden, etc.) - aber wie soll bei so einer Grundlage überhaupt igrendwelche Partnerschaften funktionieren? Das untergräbt doch alles Vertrauen, sobald man eifersüchtig überall recherchiert und in auch kleinste Funde das worst case scenario hinein interpretiert?
    Ehrlich gesagt, es kann doch nicht nur solche Beziehungen geben, die ihr hier schildert. Aus welchen Motivationen auch immer. Wo sind die funktionierenden Beziehungen entstanden? Woran habt ihr arbeiten müssen, damit sie funktionieren? Das würd mich mehr interessieren als all die sicherlich interessanten Berichte über das, was einem alles Böse in der Welt wiederfahren könnte. Ich betone, dass mancher Hinweis schon hilfreich ist, das Ganze Schauspiel bewusster wahrzunehmen. Aber eine Lösung sind sie eben nicht.
    Also, ran mit den positiven Berichten! Es gibt doch nicht nur Abzocke und schlechte Momente in Afrika!

    VG
    Jansania

    Re: Leben in Arusha

    @jansania

    Ich schätze der Grossteil ist nach Afrika gegangen wegen dem Wetter , wenn man älter wird schätzt man die Kälte und Nässe in Europa nicht besonders . Eingespannt wie du es nennst wird man überall , da hast du recht . Nur kann man sich gegen Lug und Betrug in Europa zur Wehr setzen , denn dort funktioniert das Gesetz . Natürlich bekommt man nichts gratis , nur hier laufen die Kosten auf das doppelte , dreifache hinaus .
    Gut , deine KV bezahlt dir ein Jahr , war bei mir nicht anders , aber dann bezahlt sie eben nicht mehr . Und die Versicherungen hier in Kenia schmeissen dich auch ab einem gewissen Alter raus aus dem Vertrag .
    Recherchieren hat nicht nur was mit Eifersucht zu tun . In Europa kommen ernsthafte Beziehungen auch nicht gleich nach so kurzer Zeit zustande . Man lernt seinen Partner plus Familie über einen längeren Zeitraum besser kennen , woraus man ersehen kann ob diese Beziehung auch funktionieren oder den eigenen Ansprüchen gerecht wird . Aber man ist in Europa und nicht in einem fremden Land , wo man ein Neuling ist und keine Ahnung hat und auf das angewiesen ist was einem erzählt wird .
    Ob deine Freundin korrekt ist kann keiner sagen , da wir sie nicht kennen , aber das Muster nach dem sie vorgeht ( sie hat ja bereits nach Geld gefragt ) ist nun mal eben das selbe wie überall hier .
    Funktionierende Beziehungen gibt es genug , da hat man sich eben arrangiert . Man wird vom Partner nicht ausgenommen , wenn man es nicht zulässt . Und es wird vom Partner auch kein Geld verlangt , wenn die Fronten von Anfang an klar definiert werden . Es ist auch ein Unterschied ob man eine Beziehung mit einem Partner eingeht der Arbeit hat oder keine .
    Vertrauen ist gut Kontrolle ist besser , bestimmt zu Anfang einer Beziehung und danach auch immer wieder zwischendurch .
    Deine Freundin arbeitet , hat vorher auch ohne dein Geld gelebt , wieso braucht sie dann jetzt dein Geld ?
    Und ich denke der Großteil der Schreiber hier sind keine 30 Jahre jung . Einige leben schon Jahre in Kenia und aus deren Erfahrungen kannst du nur profitieren und die sind auch älter als 30 .
    Kaum jemand hätte sich mit diesem Alter überlegt auszuwandern ohne eine sichere Anstellung , Wohnung etc. vorzufinden . Und das was du vorfindest ist nun mal nicht sicher , da wird mir jeder zustimmen .
    Es gibt sicher auch Foren die sich ausschließlich mit Tansania beschäftigen , denn es gibt genug Deutsche die dort seit Jahren schon leben . Warum fragst du dort nicht mal nach ?
    Ja , hier wird viel negatives geschrieben , weil es nun mal negatives gibt . Und es schreiben bei weitem nicht alle Weissen hier in diesem Forum die hier leben , denn dann würde es aus den Nähten platzen vor negativem und ein bisschen positivem .
    Und meine Beziehung funktioniert und auch da gibt es keine Garantie wie lange , wie auch überall in Europa . Ich hatte zu Anfang mal Stress mit meiner Bank weil die nicht so gearbeitet haben wie es nach meiner europäischen Vorstellung sein sollte . Da sagte mir die Managerin dies ist Kenia nicht Europa , wie recht sie hatte :lol:
    Zum Schluss noch : Hast du dich noch nicht gefragt , warum man im Multikulti dich nicht einmal einer Antwort würdigt ?
    LG chui
    Immer locker vom Hocker .

    Re: Leben in Arusha

    Jansania,

    Erfahrensberichte sind eben mal so. Und wenn Du nur Positives hören willst dann solltest Du wirklich zum Multikulti Forum wechseln und abwarten bis man Dich als Neuling überhaupt mal ansieht. Dort sind Erfahrensberichte strengstens verboten und nur Möchtegern-Blaumilch-Postings erlaubt.
    Naja,wenn Dein Hamster nicht mehr bohnert dann darfst Du das dort auch schreiben.

    Funktionierende Beziehungen zu finden ist äußerst schwierig.
    Solltest Du augenscheinlich eine finden,so rate ich Dir, schaumal hinter die Maske. Dann wirst Du anstelle einer gut gehenden Beziehung lediglich ein Arragement finden.

    Dein letzter Post zeigt doch,dass Du nicht nur den Afrika Virus hast sondern auch das Amiga Syndrom hast.
    Du bist doch schon voll am Haken und kommst doch gar nicht mehr los.
    Also mach Deine eigene Erfahrung und belehre uns eines Besseren.

    Warum "WIR" allen ach Afrika gehen oder gegangen sind weiß ich nicht.
    Ich für meinen Teil tue es aus Abenteuerlust, jumpe von D nach K und Tz hin und her. Nehme alle Annehmlichkeiten mit und halte mir alles andere vom Hals auch wenn es meistens mit einem A...tritt ist. Aber nicht jeder ist aus diesem Holz geschnitzt.

    Mach Du mal ... Ich wünsche Dir viel Glück !
    Familie hat man, Freunde kann man sich aussuchen - aber Feindschaften muss man sich richtig hart erarbeiten !